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Erster MRI Linac in der Schweiz zur Behandlung von Tumoren

Zuletzt aktualisiert am 08. Februar 2022 Erstmals publiziert am 10. April 2019

Der MRI Linac ist ein Linearbeschleuniger, der Strahlentherapie und Bildgebung in einem Gerät vereint. Dadurch ergeben sich ganz neue Möglichkeiten in der Tumorbehandlung. Die Klinik für Radio-Onkologie am Universitätsspital Zürich hat als erste in der Schweiz einen MRI Linac in Betrieb genommen.

Nach neun Monaten Umbau, Installation und Training können in der Klinik für Radio-Onkologie des USZ seit April 2019 Patientinnen und Patienten am ViewRay «MRIdian» behandelt werden. Dabei handelt es sich um das erste Hybridgerät in der Schweiz, das einen stereotaktischen Linearbeschleuniger zur hochpräzisen Krebsbestrahlung mit einem MR-Scanner zur Steuerung der Behandlung in einem Gerät vereint.

Das im Linearbeschleuniger integrierte MRI liefert qualitativ hochwertige Echtzeitbilder des Tumors, nicht nur vor, sondern auch während der Bestrahlung. Dadurch kann vor jeder Therapiesitzung die Bestrahlung an Veränderungen von Form und Grösse des Tumors adaptiert werden. Zusätzlich werden auch Bewegungen des Tumors, zum Beispiel durch die Atmung, während der Behandlung kontinuierlich erfasst und die Bestrahlung entsprechend angepasst.

Ein weiterer Vorteil des Spezialgeräts ist die erhöhte Präzision der Bestrahlung, die dadurch besser verträglich wird, was insbesondere bei der Behandlung von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren, einem Prostatakarzinom und mit bestimmten Lungentumoren erwartet wird. Besonders grosse Vorteile erhoffen wir uns für Patienten mit Tumoren der Leber und im Oberbauch, die bisher nur eine sehr schlechte Prognose haben.

Forschung mit dem MRI Linac

Mit dem MRI Linac wird wissenschaftlich untersucht, ob und wie die Bestrahlung nicht nur an anatomische, sondern auch an biologische Eigenschaften und Veränderungen des Tumors angepasst werden kann. Mittels wiederholter Analyse der MR-Bilder sollen diese biologischen Tumoreigenschaften ermittelt werden. Diese Technik wird als Radiomics bezeichnet. Das MRIdian System bringt verschiedene Arbeitsgruppen aus dem USZ, der UZH und der ETH zusammen und stärkt dadurch den Zürcher Forschungsschwerpunkt der Bildgebung in der Krebsforschung.

Diese wissenschaftlichen Projekte und das MRIdian System wurden durch die Unterstützung des Schweizer Nationalfonds (SNF), der Universität Zürich (UZH) und der Baugarten Stiftung ermöglicht. Für das USZ und das Comprehensive Cancer Center Zürich (CCCZ) wurde damit auch ein klinisches und wissenschaftliches Leuchtturmprojekt geschaffen.

Mehr dazu auf der Website der Radio-Onkologie.