Story

«Wegen ‚Moyamoya‘ bekam mein Gehirn nicht genügend Blut»

Zuletzt aktualisiert am 14. Dezember 2021 Erstmals publiziert am 08. Dezember 2017

Morgane Madi bemerkte im Jahr 2012 zuerst nur leichte Taubheitsgefühle in den Händen sowie eine leichte Gesichtslähmung. Die ursächlichen Abklärungen erbrachten die Diagnose ‚Moyamoya‘, eine sehr seltene Krankheit, die zu zunehmenden Verengungen der hirnversorgenden Blutgefässe führt. Sie entschied sich, die notwendige – und risikoreiche – Bypassoperation am USZ vornehmen zu lassen, da die Klinik für Neurochirurgie des USZ weltweit die längste Erfahrung für diese Eingriffe aufweist. Im Video erzählt Morgane Madi, wie sie die Zeit vor und nach der OP erlebt hat.

​Drei Fragen an Prof. Dr. Luca Regli, Direktor der Klinik für Neurochirurgie

Prof. Regli, Moyamoya ist eine sehr seltene Krankheit, woher kommt sie und was ist sie genau?

Moyamoya ist das japanische Wort für Nebelwolke, in Japan tritt die Krankheit am häufigsten auf. Angenommen wird eine genetische Veranlagung, da sie familiär gehäuft ist – die genaue Ursache ist jedoch bis heute nicht bekannt. Bei der Krankheit verengen sich die Hirn-Arterien und es kann sogar zu einem Verschluss kommen. Es bilden sich jedoch langsam ‚Umgehungskreisläufe‘ aus kleineren Blutgefässen aus, um die Engstelle zu kompensieren, die in der Bildgebung dann wie eine Nebelwolke aussehen – daher der Name. Bei Nichtbehandlung kann Moyamoya zu Schlaganfällen oder Gehirnblutungen führen.

Wir wird die Krankheit behandelt?

Die einzige mögliche Behandlung ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die feinen neuen Gefässe entfernt und zur Umgehung der verengten Arterie ein Stück Arterie aus einem anderen Teil des Körpers als Bypass transplantiert wird.

Wie sind die Prognosen?

Nach einer Operation sind die Prognosen für die Patienten günstig, ohne Behandlung hat ein Grossteil der Patienten irgendwann schwere, bleibende Schäden. Bei der Patientin Morgane Madi konnten wir frühzeitig mit der Operation die Symptome beseitigen und wir werden sie mit regelmässigen Kontrollen weiter begleiten. Wir freuen uns sehr, dass sie dank der Behandlung eine unproblematische Schwangerschaft und Geburt ihres Sohnes haben konnte.

Mehr Informationen:

Prof. Dr. med. Luca Regli, Direktor der Klinik_x000D_

für Neurochirurgie des UniversitätsSpitals Zürich. Im Videointerview legt er_x000D_
dar, was ihn am Hirn fasziniert und was die Aufgaben in der Neurochirurgie_x000D_
sind.