BMI: Übergewicht bewerten
Der BMI (Body-Mass-Index) ist eine Masszahl, die verwendet wird, um das Verhältnis zwischen Gewicht und Körpergrösse einer Person zu bewerten. Ein BMI zwischen 18,5 und 24,9 etwa gilt als Normalgewicht, ein BMI zwischen 25 und 29,9 gilt als Übergewicht, und Menschen mit einem höheren Wert gelten als adipös. Der BMI berücksichtigt allerdings nicht die Verteilung von Fett und Muskelmasse. Die Körperzusammensetzung spielt jedoch eine wesentliche Rolle, da Fett in bestimmten Bereichen des Körpers mehr Gesundheitsrisiken mit sich bringen kann. Medizinische Folgen können je nach genetischer Konstitution bei den einen bereits bei einem BMI von 26 eintreten und bei anderen erst, wenn sie einen BMI von 35 erreicht haben.
Übergewicht entsteht, wenn wir mehr Energie in Form von Kalorien zu uns nehmen, als wir verbrauchen. Der Körper lagert die überschüssige Energie als Fett in sogenannten Fettzellen ein. Bekannte Ursachen für Adipositas sind ungünstiges Essverhalten und Bewegungsmangel. Doch es gibt weitere Risikofaktoren, die zu Übergewicht führen können. Ein häufiger Grund ist ein gestörtes Essverhalten: zu viel, zu schnell oder zu wenig ausgewogen. Unregelmässige Arbeitszeiten oder erbliche Einflüsse, psychische Faktoren, bestimmte Medikamente sowie Erkrankungen des Stoffwechsels können ebenfalls Treiber sein.
Übergewicht und Gesundheitskosten
Die gesundheitlichen Folgen von Übergewicht und Adipositas stellen nicht nur individuelle Probleme für die Betroffenen dar, sondern bringen auch eine erhebliche finanzielle Belastung für die Gesellschaft als Ganze mit sich. Übergewicht zählt zu den Risikofaktoren für nicht übertragbare Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2 oder Fettlebererkrankungen. In der Schweiz erhobene Daten aus dem Jahr 2012 beziffern die daraus resultierenden direkten und indirekten Kosten auf rund acht Milliarden Franken.
Sozioökonomische Faktoren
Benachteiligte Bevölkerungsschichten sind eher von Übergewicht betroffen. Menschen mit geringerem Einkommen können sich möglicherweise gesunde Lebensmittel weniger leisten. Entsprechend greifen sie eher zu energiereichen, nährstoffarmen Lebensmitteln, die billiger sind. Dies kann das Risiko für Übergewicht erhöhen. Umgekehrt haben Menschen, die es gewohnt sind, im Überfluss zu leben, mitunter verlernt, auf ihre natürlichen Bedürfnisse zu hören. Lustvolles, gesundes Essen ist nicht zuletzt eine Frage des Masses.
Neben sozioökonomischen Faktoren sind auch Arbeitsbedingungen, Bewusstsein für gesundheitsrelevantes Verhalten oder Zugang zu einer effektiven Gesundheitsversorgung weitere mögliche Einflussfaktoren für häufiges Übergewicht in der Bevölkerung. Umso wichtiger sind präventive Massnahmen und ein ganzheitlicher Ansatz zur Bewältigung dieser Probleme.