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Ruth Stiller, PD Dr. med.

Oberärztin meV, Klinik für Reproduktions-Endokrinologie

Tel. +41 44 255 50 07
Spezialgebiete: Kinderwunsch, Fertilitätserhalt

Aneurysmabehandlung

Intrakranielle Aneurysmen kommen bei circa zwei bis fünf von 100 Personen vor, und werden häufig zufällig bei bildgebenden Untersuchung des Kopfes entdeckt. Sie werden im USZ von einem Team von Spezialisten und Spezialistinnen aus der Neuroradiologie und Neurochirurgie beurteilt. Dabei wird entschieden, ob ein zufällig gefundenes Aneurysma behandelt oder beobachtet werden soll.

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So wenig wie möglich, so viel wie nötig

Besteht das Risiko, dass das Aneurysma einreisst, muss es behandelt werden. «Oft können ein elastisches Röhrchen, ein Stent oder Mikrospiralen minimalinvasiv mit einem Katheter von der Leiste über die Blutbahn an der richtigen Stelle platziert werden», erklärt Zsolt Kulcsár. Dies geschieht unter ständiger Durchleuchtung in der Neuroangiographie, um sicherzugehen, dass das Implantat am richtigen Ort sitzt. Je nach Lokalisation und Grösse des Aneurysmas ist eine Operation nötig.

Bei Aneurysmen im Kopf wird dieses dabei mit Clips von der gesunden Gefässwand abgetrennt. «Diese Operationen werden unter dem Mikroskop durchgeführt, damit höchste Präzision erreicht werden kann. Das USZ ist bei diesem Thema ein nationales und internationales Referenzzentrum », erklärt Luca Regli. Aneurysmen im Bauch- und Brustraum werden mit massgefertigten Prothesen behandelt. Bei diesen Prothesen bietet die Gefässchirurgie des USZ eine Spezialität: Als eines von wenigen Spitälern in Europa können auch grosse Prothesen, die die gesamte Aorta ersetzen, minimalinvasiv platziert werden. So kann auch Personen geholfen werden, die wegen eines zu schlechten Gesundheitszustands nicht operiert werden können.

Einzigartiges Verfahren am USZ

Interdisziplinäre Erfahrung als Trumpf

Entscheidend für die strukturierte, innovative und damit sehr erfolgreiche Behandlung von Aneurysmen am USZ ist die grosse Erfahrung, die die zahlreichen beteiligten Spezialistinnen und Spezialisten mitbringen. Am USZ wird eine grosse Zahl an Aneurysma- Eingriffen durchgeführt. Dank dieser Routine wird eine hohe Patientensicherheit erreicht. Was für Alexander Zimmermann noch fehlt, ist ein Standard in der Früherkennung: «Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen der Aorta mit einem Ultraschallgerät wären ab einem gewissen Alter wünschenswert und könnten Leben retten. Bis anhin ist das leider nicht Standard in der Schweiz.»

Das präventive Screening ist auch ein Thema bei Hirnaneurysmen. «Wir empfehlen es bei familiärer Häufung. Da der heutige weltweit etablierte Goldstandard zur Behandlung von Hirnaneurysmen am USZ entwickelt wurde, profitieren unsere Patientinnen und Patienten von einer grossen Erfahrung », ergänzt Luca Regli.

Zuständige Fachpersonen

Alexander Zimmermann, Prof. Dr. med.

Klinikdirektor, Klinik für Gefässchirurgie

Tel. +41 44 255 20 39
Spezialgebiete: Katheterbasierte und offen operative Aortenchirurgie, Offen operative Chirurgie der Halsschlagader, Bypasschirurgie

Zsolt Kulcsar, PD Dr. med.

Klinikdirektor, Klinik für Neuroradiologie

Tel. +41 44 255 56 00
Spezialgebiete: Diagnostische und interventionelle Neuroradiologie, Minimal-invasive Behandlung von neurovaskulären Krankheitsbildern, Neurovaskuläre Bildgebung

Luca Regli, Prof. Dr. med.

Klinikdirektor, Klinik für Neurochirurgie

Tel. +41 44 255 29 92

BMI: Übergewicht bewerten

Der BMI (Body-Mass-Index) ist eine Masszahl, die verwendet wird, um das Verhältnis zwischen Gewicht und Körpergrösse einer Person zu bewerten. Ein BMI zwischen 18,5 und 24,9 etwa gilt als Normalgewicht, ein BMI zwischen 25 und 29,9 gilt als Übergewicht, und Menschen mit einem höheren Wert gelten als adipös. Der BMI berücksichtigt allerdings nicht die Verteilung von Fett und Muskelmasse. Die Körperzusammensetzung spielt jedoch eine wesentliche Rolle, da Fett in bestimmten Bereichen des Körpers mehr Gesundheitsrisiken mit sich bringen kann. Medizinische Folgen können je nach genetischer Konstitution bei den einen bereits bei einem BMI von 26 eintreten und bei anderen erst, wenn sie einen BMI von 35 erreicht haben.

Übergewicht entsteht, wenn wir mehr Energie in Form von Kalorien zu uns nehmen, als wir verbrauchen. Der Körper lagert die überschüssige Energie als Fett in sogenannten Fettzellen ein. Bekannte Ursachen für Adipositas sind ungünstiges Essverhalten und Bewegungsmangel. Doch es gibt weitere Risikofaktoren, die zu Übergewicht führen können. Ein häufiger Grund ist ein gestörtes Essverhalten: zu viel, zu schnell oder zu wenig ausgewogen. Unregelmässige Arbeitszeiten oder erbliche Einflüsse, psychische Faktoren, bestimmte Medikamente sowie Erkrankungen des Stoffwechsels können ebenfalls Treiber sein.

Übergewicht und Gesundheitskosten

Die gesundheitlichen Folgen von Übergewicht und Adipositas stellen nicht nur individuelle Probleme für die Betroffenen dar, sondern bringen auch eine erhebliche finanzielle Belastung für die Gesellschaft als Ganze mit sich. Übergewicht zählt zu den Risikofaktoren für nicht übertragbare Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2 oder Fettlebererkrankungen. In der Schweiz erhobene Daten aus dem Jahr 2012 beziffern die daraus resultierenden direkten und indirekten Kosten auf rund acht Milliarden Franken.

Sozioökonomische Faktoren

Benachteiligte Bevölkerungsschichten sind eher von Übergewicht betroffen. Menschen mit geringerem Einkommen können sich möglicherweise gesunde Lebensmittel weniger leisten. Entsprechend greifen sie eher zu energiereichen, nährstoffarmen Lebensmitteln, die billiger sind. Dies kann das Risiko für Übergewicht erhöhen. Umgekehrt haben Menschen, die es gewohnt sind, im Überfluss zu leben, mitunter verlernt, auf ihre natürlichen Bedürfnisse zu hören. Lustvolles, gesundes Essen ist nicht zuletzt eine Frage des Masses.

Neben sozioökonomischen Faktoren sind auch Arbeitsbedingungen, Bewusstsein für gesundheitsrelevantes Verhalten oder Zugang zu einer effektiven Gesundheitsversorgung weitere mögliche Einflussfaktoren für häufiges Übergewicht in der Bevölkerung. Umso wichtiger sind präventive Massnahmen und ein ganzheitlicher Ansatz zur Bewältigung dieser Probleme.

Tilo Burkhardt, PD Dr. med.

Leitender Arzt, Klinik für Geburtshilfe

Tel. +41 44 255 11 11
Spezialgebiete: Schwerpunkttitel Fetomaternale Medizin, FMH, IUGR, Invasive und nicht-invasive Pränataldiagnostik, DEGUM II

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Das Spektrum reicht vom Toilettentraining mit einem «Blasentagebuch» und Übungen zur Stärkung des Beckenbodens und individueller Beckenbodenphysiotherapie bis zu verschiedenen Eingriffen. Je nach Ursache können auch Medikamente oder Hormonpräparate helfen. Einige Formen der Harninkontinenz können aber nur operativ korrigiert werden.

Können Sie die operativen Eingriffe, die am USZ gemacht werden, etwas erläutern?

Am häufigsten stellen wir die Dichtigkeit der Harnröhre wieder her. Dies kann mit einem Band, das um die Harnröhre eingesetzt wird, erreicht werden. Zur Unterstützung der Harnröhre kann diese auch mit Füllmitteln, so genannten Gels, verengt werden. Zu den selteneren Inkontinenzformen gehört die extraurethale Inkontinenz. Dabei geht der Urin über falsche Wege, über Fisteln, ab. Diese Korrekturen gehören unbedingt in die Hand von Ärztinnen und Ärzten spezialisierter Beckenbodenzentren. Bei Organsenkungen ist es möglich, diese operativ wieder anzuheben und so den Druck auf den Harnröhrenverschluss zu senken, der zum Urinverlust führt. Eine überaktive Blase kann mit einem soge­nannten Blasenschrittmacher beruhigt werden. Durch andere Einstellungen des Schrittmachers kann ebenso eine Blase, die sich nicht mehr selbst entleert, wieder aktiviert werden. Wenn immer mög­lich, sollte bei allen Operationen minimal invasiv und ohne Bauchschnitt vorgegangen werden. Manche Eingriffe sind auch ambulant möglich oder es ist lediglich eine lokale Betäubung nötig.

Am USZ werden Patientinnen mit einem Inkontinenzproblem durch ein spezialisiertes Team behandelt. Wie ist das zusammengesetzt?

Die Abklärungen und Behandlungen finden in unserer urogynäkologischen Spezialsprechstunde der Frauenklinik statt, durch erfahrene Fachärztinnen und -ärzte für Urogynäkologie, die selber auch Forschung betreiben und die neuesten Therapien kennen. Dahinter steht dann ein interprofessionell zusammengesetztes Team aus spezialisierten Urotherapeutinnen und Ärzten für die verschiedenen Therapien. Wir beraten auch Patientinnen, die vor einem Entscheid für eine Behandlung eine Zweitmeinung einholen möchten.

Was kann man vorbeugend gegen Inkontinenz tun?

Ein starker Beckenboden kann nicht nur In­kontinenz vorbeugen, sondern trägt auch dazu bei, Rückenbeschwerden und Verspan­nungen im Nacken-Schulter-Gürtel zu ver­meiden. Regelmässiges Training führt also nicht nur zum kontrollierten Abgang von Harn, Winden oder Stuhlgang und zahlt sich in verschiedener Hinsicht aus. Übergewicht kann den Beckenboden zusätzlich schwächen und eine bestehende Inkontinenz verschlechtern. Um die Belas­tung auf den Beckenboden zu reduzieren, sollte man deshalb versuchen, überschüssi­ge Kilos zu verlieren.

Zuständige Fachperson

Cornelia Betschart Meier, Prof. Dr. med.

Leitende Ärztin, Klinik für Gynäkologie

Tel. +41 44 255 53 26
Spezialgebiete: Weiterbildungskoordinatorin Schwerpunkttitel Urogynäkologie, Sprechstunde und Operationen, Laparoskopische Gynäkologie, Vulvasprechstunde

Darum führt starkes Übergewicht zu Krebs

Fettgewebe ist ein aktives, endokrines Organ, das Östrogene und Entzündungsbotenstoffe produziert. Östrogene können das Wachstum mancher Krebsarten antreiben. Eine chronisch niederschwellige Inflammation gilt ebenfalls als krebsfördernd. Darüber hinaus schüttet der Körper bei Übergewicht vermehrt Insulin aus, das im Verdacht steht, das Wachstum von Krebszellen zu begünstigen. Die Zusammenhänge sind komplex und bisher nicht vollständig verstanden. Auch das Immunsystem scheint durch starkes Übergewicht beeinträchtigt zu sein.

Auch die Früherkennung, Abklärung und Behandlung von Krebs können bei Übergewicht mitunter erschwert sein. Zudem zeigen übergewichtige Patienten einen veränderten Arzneimittelstoffwechsel. Eine effektive Prävention zielt deshalb darauf, Übergewicht von vorneherein zu vermeiden oder dieses konsequent abzubauen.

Ein besonders eindrückliches Beispiel ist das Endometriumkarzinom, der Krebs der Gebärmutter. Für diese stark hormonabhängige Krebsart steigt das Risiko parallel zum BMI an bis hin zu einem siebenfachen Risiko bei Patientinnen mit Adipositas Grad 3 (BMI > 40). Wichtig ist aber vor allem, dass Übergewicht das Erkrankungsrisiko für viele der häufigsten Krebsarten wie Darm-, Brust- und Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöht. Starkes Übergewicht spielt zudem bei der Früherkennung, der Krebsdiagnose und der Behandlung eine Rolle.

Wichtige Vorsorgeuntersuchungen wie die Darmspiegelung können schwieriger durchführbar sein. Auch zeigen Studien, dass stark übergewichtige Patientinnen weniger häufig an Vorsorgeprogrammen wie dem Mammografie-Screening teilnehmen. Dabei ist Früherkennung zentral. Die Therapie wiederum kann bei starkem Übergewicht verkompliziert werden. So kommt es bei chirurgischen Massnahmen öfter zu Komplikationen, und die optimale Dosierung von Krebsmedikamenten ist schwieriger.

Auch das ist zumindest für einige Krebsarten höher. Das ist beispielsweise für Darm- und Brustkrebs nachgewiesen. Deshalb ist es wichtig, nach einer erfolgreichen Behandlung das Übergewicht anzugehen, um das Risiko eines Rückfalls zu senken. Hier macht es besonders viel Sinn, als Betroffener medizinische Hilfe durch Spezialisten zu suchen.

Das ist ein Fehlschluss. Einerseits wegen der erwähnten Risiken, andererseits ist starker Gewichtsverlust aufgrund einer Krebserkrankung unabhängig vom Ausgangsgewicht ein ungünstiges prognostisches Zeichen.

Übergewicht ist oft eine Frage des Lebensstils: zu viel rotes Fleisch, zu viel verarbeitete Lebensmittel, zu viel Alkohol. Hinzu kommt Bewegungsmangel. Es braucht deshalb einen ganzheitlichen Ansatz: Ernährung, Muskelaufbau, psychologische Unterstützung. Entsprechend eng arbeiten wir am Comprehensive Cancer Center des USZ zusammen. Hier sind alle Expertisen an einem Ort vereint. Das ist ein grosser Vorteil.

Das beruht auf der sehr guten Absicht, durch Umstellung der Ernährung zum Therapieerfolg bei Krebserkrankungen beizutragen. Wichtig ist dabei, die Ernährung unter Krebstherapie gemeinsam mit unseren Ernährungsspezialisten anzugehen. Patentlösungen, die für alle Krebspatienten die richtigen sind, gibt es nicht, lediglich Grundsätze, auf denen ein Ernährungsplan beruhen sollte. Mangelerscheinungen müssen in der Krebstherapie aber unbedingt vermieden werden. Auch von radikaleren, wissenschaftlich unzureichend belegten Ernährungsmassnahmen raten wir ab. Wir sind ganz der Wissenschaftlichkeit verpflichtet.

Übergewicht von vorneweg zu vermeiden, ist die beste Prävention. Dafür müssen wir schon bei den Kindern und Jugendlichen ansetzen. Es ist aber zu keinem Zeitpunkt im Leben zu spät. Krebs ist ja nur eines von vielen Gesundheitsrisiken, die Übergewicht mit sich bringt. Die Lebensqualität leidet auf sehr vielfältige Weise.

Zuständige Fachperson

Ralph Fritsch, PD Dr. med.

Leitender Arzt, Klinik für Medizinische Onkologie und Hämatologie

Tel. +41 44 255 22 14
Spezialgebiete: Gastrointestinale Tumore, Hepatobiliäre Tumore, Molekulare Onkologie und Präzisionsonkologie

Zuständige Fachpersonen

David Tscholl, PD Dr. med.

Oberarzt, Institut für Anästhesiologie

Tel. +41 43 253 94 51
Spezialgebiete: Allgemeinanästhesie, Forschung

Christoph B. Nöthiger, Dr. med.

Leitender Arzt, Institut für Anästhesiologie

Tel. +41 44 255 38 85
Spezialgebiete: Notfallmedizin , Kinderanästhesie, Patientensicherheit

Christina Gassmann

Stv. Leiterin Ernährungsber/-therap., Ernährungsberatung / Ernährungstherapie

Tel. +41 43 253 82 26