Schwerpunkte
Bevor älteren Menschen eine wirkungsvolle Unterstützung angeboten werden kann, muss zuerst klar sein, in welchen Bereichen der Funktionalität individuelle Defizite und Risiken bestehen.
Schwerpunkte des Assessments
- Muskelfunktion
- Knochengesundheit
- Gang- und Gleichgewicht
- Kognitive Funktionen
- Funktionen des täglichen Lebens
- Ernährung
- Schmerzen
- Psychische Belastungen
- Medikamente (Nebenwirkungen/Interaktionen)
- Erfassung allgemeiner Gesundheitszustand
- Soziales Netzwerk
- Lebensqualität
Das geriatrische Assessment wird von Ärzten, Ärztinnen, Physiotherapeutinnen, Physiotherapeuten und geriatrischem Fachpersonal durchgeführt und dauert etwa ein bis zwei Stunden. Nach gemeinsamer Ermittlung der funktionellen Einschränkungen wird im Team ein individueller Behandlungsplan für den Patienten oder die Patientin erarbeitet. Beim Umsetzen dieses Therapieplanes in die Praxis arbeiten wir eng mit dem Hausarzt oder der Hausärztin zusammen und bieten dem Patienten oder der Patientin Unterstützung über wissenschaftlich belegte Therapie-Konzepte für zu Hause an. Ziel ist in Zusammenarbeit mit dem Hausarzt oder der Hausärztin unsere Patienten und Patientinnen nachhaltig in der Umsetzung therapeutischer oder präventiver Massnahmen zu unterstützen.

Ein umfassendes geriatrisches Assessment ist also das Fundament für die Behandlung älterer Menschen. Die Untersuchungsmethoden und Funktionstests werden dabei kontinuierlich dem neuesten Stand der Wissenschaft angepasst. Unser Forschungszentrum Alter und Mobilität ist bei der Entwicklung und Qualitätsmessung neuer geriatrischer Testmethoden, sowie der Evaluation präventiver Massnahmen, intensiv beteiligt.
Knochengesundheit
Messmethoden
Der heutige Goldstandard zur Messung der Knochengesundheit ist das DXA (Doppel-Energie-Röntgenabsorptiometrie). Mit dieser Messmethode kann die zweidimensionale Knochendichte sowie die Körperzusammensetzung (Muskel-, Knochen-, Fettmasse) bestimmt werden. Standardmässig werden die Knochendichtemessungen an der Lendenwirbelsäule und am Hüftgelenk vorgenommen.
Eine neue Methode zur Erfassung der Knochengesundheit ist das Knochen Mikro-CT, in der Fachsprache als hochauflösende periphere quantitative Computertomographie (HR-pqCT) bezeichnet. Eines der weltweit 50 Geräte steht am Zentrum Alter und Mobilität. Während bei der DXA Messung nur die Knochendichte des gesamten Knochens berechnet wird, erhält man bei der CT Messung zusätzlich eine Reihe von Parametern, welche die Architektur des Knochens beschreiben und somit wichtige Aussagen über die biomechanischen Eigenschaften des Knochens liefern. Impressionen zu den beiden Messgeräten finden Sie in der Bildergalerie.
Prävention und Therapie
Der Knochen ist ein lebendes Gewebe, das sich ständig den neuen Belastungen anpasst, beispielsweise an die Belastung durch die Skelettmuskulatur. Körperliche Aktivität spielt deshalb eine zentrale Rolle in der Prävention von Osteoporose. Während der Bewegung übt die Muskulatur Zug- bzw. Druckbelastungen auf den Knochen aus, was zu einer positiven Stimulation des Knochenstoffwechsels führt. Ausserdem wirkt die Schwerkraft auf den Knochen. Bis etwa zum 30. Altersjahr führt regelmässige sportliche Aktivität zum Knochenaufbau. Danach geht es vor allem darum, durch Aktivität die Knochenmasse zu erhalten.
Eine ausreichende Vitamin D Zufuhr, sowie eine kalzium- und proteinreiche Ernährung, stärken den Knochen und haben einen präventiven Effekt gegen Osteoporose und Knochenbrüche. Auch medikamentöse Therapien stehen zur Behandlung von Osteoporose zur Verfügung.
Eine Abklärung des individuellen Risikos für Osteoporose, Knochenbruch und Stürze bietet das Test- und Diagnosezentrum des Universitätsspitals Zürich mit gezielten Therapieempfehlungen und Instruktion belegter Bewegungs- und Ernähungskonzepte zur Stärkung von Muskeln und Knochen.
Ambulante Nachsorge
Für die Ambulante Nachsorge steht ein breites Sprechstundenangebot zur Verfügung.