Medienmitteilung

Erfolgreich transplantiert: 400. Niere von lebendem Spender

Zuletzt aktualisiert am 09. Dezember 2021 Erstmals publiziert am 08. August 2011

Im Juli 1966 wurde am Zürcher Universitätsspital zum ersten Mal die Niere eines lebenden Spenders transplantiert. Im Juli 2011 erhielt Werner Birchmeier, der an Schrumpfnieren litt, von seiner Ehefrau Magdalena eine gesunde Niere. Seine Lebensqualität hat sich dank der Spende seiner Frau deutlich verbessert: «Heute kann ich alle zuvor rapid abnehmenden beruflichen und sportlichen Aktivitäten wieder ausüben, besonders stark merke ich den Unterschied beim Bergaufgehen, was vorher schwer möglich war». Die Niere von Magdalena Birchmeier war die 400. Nierenlebendspende, die am Universitätsspital in Zürich erfolgreich transplantiert wurde.

Lange Wartezeiten

Je nach Blutgruppe wartet ein Empfänger bis zu vier Jahre auf ein neues Organ. Diese lange Wartezeit ist der Grund, warum es überhaupt zu Lebendspenden kommt. Eine erfolgreiche Transplantation ist heute die beste Therapie bei Nierenversagen oder drohender und bestehender Dialysepflichtigkeit. Weil aber die Spendebereitschaft in der Schweiz gering ist, werden die Wartelisten immer länger und somit auch die Wartezeiten. Viele Transplantationszentren bemühen sich deshalb vermehrt auch um Lebendspenden. Am UniversitätsSpital Zürich werden heute pro Jahr bis zu 35 Nieren von Lebendspendern transplantiert – 2010 waren es schweizweit 114 Nierenlebendspenden.

Nur gesunde Spender

Nur wer völlig gesund ist, kommt als Spender in Frage. Deshalb werden am UniversitätsSpital Zürich Spendewillige intensiv geprüft und untersucht, bevor ihnen eine Niere entnommen wird. Werden gesundheitliche Risiken beim Spender entdeckt, leidet der Spender oder die Spenderin beispielsweise an starkem übergewicht oder liegt Bluthochdruck vor, wird eine Spende in der Regel abgelehnt. Alle potentiellen Spender werden ausführlich über mögliche Komplikationen aufgeklärt. Langzeitstudien zeigen jedoch, dass Nierenlebendspender keine gesundheitlichen Nachteile erfahren, sofern sie – wie im Universitätsspital üblich – durch regelmässige Gesundheitschecks gut «nachbetreut» werden. Der allergrösste Teil der Spendenden würde sich denn auch jederzeit wieder operieren lassen, wenn es darum geht, das Leben eines ihrer Liebsten zu retten.

Für weitere Auskünfte steht Ihnen Prof. Dr. Thomas Fehr, Leitender Arzt der Klinik für Nephrologie, am 08.08.2011 von 14 bis 16 Uhr über die Telefonnummer +41 44 255 86 20 zur Verfügung.