Die klinische Studie RAPID-01 untersucht, wie die innovative Pharmakoskopie-Plattform für Präzisionsmedizin die Auswahl der Standardtherapien für Patientinnen und Patienten mit rezidivierter AML optimieren kann. Ziel ist es, die Therapieergebnisse durch personalisierte Behandlungen zu verbessern.
AML ist eine aggressive Blutkrebsart mit begrenzten Therapieoptionen, insbesondere für Patientinnen und Patienten, die nach der Standardtherapie einen Rückfall erleiden oder nicht auf diese ansprechen. Bislang wurden personalisierte Therapieansätze nicht in randomisierten Studien untersucht, was die Implementierung solcher Therapiestrategien in der klinischen Praxis erschwert.
Die randomisierte Phase-2-Studie RAPID-01 (Pharmakoskopie (PCY)-geleitete klinische Standardbehandlung bei rezidivierter akuter myeloischer Leukämie (AML)) zielt darauf ab, die Effizienz der Pharmakoskopie-Technologie in der klinischen Praxis zu testen. Die Technologie basiert auf der Analyse von Patientenproben, die mit verschiedenen Arzneimitteln kombiniert und mittels intelligenter Bildauswertungssoftware ausgewertet werden. Dadurch lassen sich massgeschneiderte Therapieempfehlungen erstellen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten abgestimmt sind. Die Studie vergleicht die Therapieergebnisse von Patientinnen und Patienten, die entweder eine durch Pharmakoskopie empfohlene Therapie oder die Standardbehandlung erhalten. Der Schwerpunkt liegt dabei darauf, die Krankheit so weit zurückzudrängen, dass sie nicht mehr nachweisbar ist. Dies ist die erste prospektive, randomisierte Studie, die personalisierte Daten aus Arzneimittelscreenings in den Behandlungsprozess integriert. Sie könnte einen bedeutenden Fortschritt in der Behandlung von AML darstellen und wegweisend für zukünftige Strategien der Präzisionsmedizin sein.
Prof. Dr. Alexandre Theocharides, Klinik für Medizinische Onkologie und Hämatologie am Universitätsspital Zürich (USZ), betont die Bedeutung der Studie: „Diese Studie könnte die Basis für zukünftige personalisierte Therapieansätze bei AML legen.“ Die Rekrutierung von Patientinnen und Patienten beginnt in Kürze, und der erste Patient, die erste Patientin wird bald in die Studie aufgenommen. Insgesamt sollen 88 AML-Patientinnen und Patienten in die Studie eingeschlossen werden.
Parallel zur RAPID-01-Studie läuft eine zweite klinische Studie mit dem Namen „PROGNOSTICS“, die sich auf eine neue Radiopharmazeutikum-Therapie für Patienten mit metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakrebs (mCRPC) konzentriert und Prof. Dr. Roger Schibli vom Paul Scherrer Institut PSI mit dem Universitätsspital Basel durchgeführt wird. Diese Phase-I-Studie untersucht die Wirksamkeit eines neu entwickelten Radiopharmazeutikums, das das Radionuklid Terbium-161 enthält. Ziel ist es, die Dosierung zu optimieren und eine signifikante Verbesserung der Behandlungsresultate zu erzielen.
Beide klinischen Studien markieren einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung personalisierter Therapien, die das Potenzial haben, den aktuellen Behandlungsstandard bei Krebserkrankungen wie AML und Prostatakrebs grundlegend zu verändern. Sie stellen einen bedeutenden Fortschritt in der klinischen Anwendung innovativer Technologien dar, die in Zürich entwickelt wurden, um eine präzisere und effektivere Patientenversorgung zu ermöglichen.
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