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USZ: Qualitätsbericht 2023 jetzt online

Zuletzt aktualisiert am 16. September 2024 Erstmals publiziert am 11. September 2024

Unser Qualitätsbericht ist ein wesentliches Element der Transparenz, die wir als Spital anstreben. Zum ersten Mal erscheint der Bericht für 2023 nach der Vorlage von H+ und wird auf spitalinfo.ch veröffentlicht.

Das USZ publiziert seit dem Jahr 2008 jährlich einen Qualitätsbericht, um regelmässig aufzuzeigen, mit welchen Kennzahlen, Interventionen und Massnahmen wir unsere Qualität messen und sichern. Dabei verfolgen wir einerseits das Ziel, Transparenz über unsere Qualitätszahlen auszuweisen, andererseits ist es unser Bestreben tagtäglich an der Qualität zu arbeiten und uns zu verbessern. Zudem wollen wir das Vertrauen unserer Patientinnen und Patienten in unsere Organisation und Expertise verstärken.

Um den USZ-Qualitätsbericht vergleichbarer mit anderen Spitälern zu machen, wird dieser neu nach der Vorlage von «H+ Die Spitäler der Schweiz» erstellt und auf dem Spitalportal spitalinfo.ch publiziert.

Zum Qualitätsbericht 2023

Sicherheitskultur

Das USZ versteht sich als lernende Organisation und arbeitet laufend an einer förderlichen und zuverlässigen Sicherheits- und Lernkultur. Das Erkennen der Relevanz einer Sicherheitskultur und das Systemverständnis haben einen wesentlichen Einfluss auf die Akzeptanz und Etablierung von Massnahmen zur Verbesserung von Patientensicherheit und Qualität. Im Rahmen der Universitären Medizin Schweiz werden in allen fünf Universitätsspitälern Messungen und Auswertungen im Benchmark durchgeführt sowie gemeinsame Aktivitäten lanciert.

In einer öffentlichen Forumsveranstaltung zur Qualität und Innovationsstärke am USZ hat das Publikum Einblick erhalten, was das USZ unternimmt, um seine hohe Qualität sicherzustellen und wie innovative Forschung gefördert und zur Verbesserung der Behandlung und der Teamarbeit direkt im klinischen Alltag eingesetzt wird.

2023 fanden zudem zwei Netzwerktreffen und Fortbildungen für klinische Verantwortliche im Rahmen von «Critical Incident Reporting System (CIRS)» und «Morbiditäts- & Mortalitätskonferenzen (MuM)» statt.

Medikation

Sichere Medikation wird international und national als dringendes Handlungsfeld der Patientensicherheit eingestuft. Medikationsfehler sind der zweithäufigste Grund für unerwünschte Ereignisse (Komplikationen, Verschlechterung des Krankheitsverlaufs). Das USZ hat deshalb ein Programm zur Medikationssicherheit mit zwei Schwerpunkten gestartet: Etablierung eines interprofessionellen Kompetenzzentrums für Medikationssicherheit und systemgestützte Prozesse sowie Implementierung der Closed-Loop-Medication-Administration.

Initiative Qualitätsmedizin

In der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) setzen sich seit 2008 derzeit rund 475 Spitäler aus der Schweiz und Deutschland für mehr Qualität in der Medizin ein. In beiden Ländern versorgen die IQM-Mitglieder jährlich knapp 7 Mio. Patientinnen und Patienten stationär. Das entspricht einem Anteil von 40 Prozent in Deutschland und rund 35 Prozent in der Schweiz.

Die IQM-Mitglieder führen Qualitätsmessungen auf der Basis von Routinedaten durch, schaffen Transparenz durch deren Veröffentlichung und streben Qualitätsverbesserung durch Peer Reviews an.

Das BAG publiziert die Mortalitätsraten auf Basis der Routinedaten seit 2009. Auf der gleichen Statistik beruhen die Messungen und Veröffentlichung der Ergebnisse der Initiative Qualitätsmedizin IQM, welche die Ergebnisse 2023 bereits im Mai 2024 publiziert hat. Diese Ergebnisse des USZ lagen mit einer Ausnahme beim errechneten Erwartungswert. Als Vergleich dient die durchschnittliche Mortalität in Deutschland (Quelle: Statistisches Bundesamt).

Diese krankheitsspezifischen Mortalitätsraten, die zu 100 Prozent vollständig durch Abrechnung aller stationären Fälle ohne zusätzlichen Erfassungsaufwand für eine Qualitätsanalyse zur Verfügung stehen, erfordern stets eine differenzierte Betrachtung. Mit den Routinedaten werden primär statistische Auffälligkeiten gemessen. Diese dienen als Aufgreifkriterium für Fallanalysen, sowie für Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen oder für Peer Reviews. Damit wird im Rahmen der kontinuierlichen Verbesserung die Qualität gesichert und weiterentwickelt.

Patientenzufriedenheit

Die Perspektive der Patientinnen und Patienten ist ein wichtiges Element bei der Bewertung der Qualität der Dienstleistungen. Jedes Jahr befragt das USZ sowohl die stationären wie auch die ambulanten Patientinnen und Patienten, wie sie ihre Behandlung und Betreuung am USZ erlebt haben. Im Jahr 2023 wurde ein Befragungs-Dashboard eingeführt, das aus diesen Befragungen zeitnah klinik- bzw. institutsbezogene, standardisierte Informationen zur Verfügung stellt. Diese werden in verschiedenen Diagrammen standardisiert ausgewertet. Diese zeitnahe Darstellung im Dashboard dient den Kliniken und Instituten dazu, Verbesserungen und Massnahmen zur Behandlungsqualität gezielt zu planen und deren Wirksamkeit laufend zu verfolgen.

Im stationären Bereich weisen die Ergebnisse aller Fragen für das Jahr 2023 insgesamt auf ein hohes Niveau der Zufriedenheit von Patientinnen und Patienten am USZ hin. Die Resultate werden jedes Jahr über den Zeitverlauf und im Quervergleich mit anderen Spitälern analysiert, kommuniziert und als wichtige Quellen für Optimierungspotenzial genutzt.

Die Qualität der Behandlung, die Möglichkeit, Fragen zu stellen und verständliche Antworten auf ihre Fragen zu erhalten wurde auch im Jahr 2023 von 82 bis über 90 Prozent der befragten Patienten als ausgezeichnet oder sehr gut bezeichnet. Damit konnte das USZ die hohe Zufriedenheit beibehalten. 86 Prozent (2022: 85) der Befragten gaben an, dass verständlich erklärt wurde, zu welchem Zweck Medikamente zu Hause eingenommen werden sollen.

Wenn sich Patientinnen und Patienten ernst genommen fühlen, sie angemessen über ihren Behandlungs- und Krankheitsverlauf informiert sind und darin eingebunden werden, kann eine gute Beziehungsqualität zu den Ärztinnen und Ärzten sowie den Pflegefachpersonen entstehen. Zwischen 87 und 90 Prozent (2022: 86 und 89) der Patientinnen und Patienten attestieren dem USZ, dass ihre Wünsche und Bedenken durch Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegende zu ihrer vollen Zufriedenheit berücksichtigt wurden. Dass die Verständigung zwischen Ärztinnen und Ärzten und dem Pflegepersonal zu Missverständnissen führte, wurde von 89 Prozent (2022: 88) der Patientinnen und Patienten verneint.

Die Organisation des Austritts bewerteten deutlich weniger Patienten als ausgezeichnet oder sehr gut: 68 Prozent (2022: 67). Häufig kritisiert wurden die Wartezeiten. Diese zu verkürzen und Abläufe zu verbessern ist ein wichtiges Ziel sowohl der Kliniken als auch der gesamten Organisation. Allerdings lassen sich gerade im Umfeld des komplexen Spitalalltags Wartezeiten leider nicht immer vermeiden.

Im ambulanten Setting wurden die Erfahrungen mit der Sprechstunde bei vielen Fragen gleich oder besser bewertet als im Jahr 2022. Dass die Abläufe im USZ gut funktionieren, attestierten über 87 Prozent, eine leichte Zunahme gegenüber dem Vorjahr. Hingegen lag die Zufriedenheit mit der Information über die Gründe für Verspätungen tiefer als im Vorjahr. Der Zufriedenheitswert lag nur bei 54 (2022: 58) Prozent. Diesen Wert gilt es zu erhöhen.

Nosokomiale Messungen

Im Rahmen eines spitalweiten Programms zur Reduktion der spitalerworbenen Infektionen überwacht die Abteilung «Infektionsprävention und Spitalhygiene» regelmässig die Spitalinfektionen durch ein spezifisches Messsystem und setzt auf systematische Präventionsmassnahmen. Seit dem Jahr 2013 erhebt das USZ als Teil der Überwachung an einem Stichtag im Frühjahr die Anzahl und Verteilung der verschiedenen spitalerworbenen Infektionen. Mit dieser Erhebung an einem Tag, der Punktprävalenz, lässt sich das Ausmass Healthcare-assoziierter Infektionen am USZ abschätzen.

Die Resultate der Punktprävalenzmessung zeigen im Jahresvergleich eine deutliche Reduktion der spitalerworbenen Infekte. So konnte die Rate von 8,8 Prozent im Jahr 2016 auf einen Wert von 5,3 Prozent im Jahr 2023 gesenkt werden. Damit ist die Prävalenz Healthcare-assoziierter Infektionen am USZ auch tiefer als im Vorjahr und im Vergleich ebenfalls tiefer als in den anderen Universitätsspitälern der Schweiz.

Standardisierung

Die Weiterführung der Standardisierung durch spezifische Zertifizierungen, Akkreditierungen sowie Lenkung von Dokumenten ist eine zentrale Säule des Qualitätsmanagements. Kliniken, Institute und medizinische Zentren am USZ verfügen, wenn immer möglich, auch über fachspezifische Zertifikate von Fachgesellschaften.

Das USZ hat im Jahr 2023 neben dem Dashboard für die Patientenbefragungen auch ein elektronisches Dokumentenmanagement-System (DMS) für Qualitätsmanager und Autorinnen aufgebaut und in Betrieb genommen. Damit wird die Lenkung relevanter Dokumente standardisiert sowie eine vereinfachte Abwicklung angeboten.

Qualitätsentwicklung in den kommenden Jahren

Das USZ orientiert sich an der nationalen Qualitätsstrategie mit Schwerpunkt auf system- und leistungsorientierten Handlungsfeldern: Kultur, Governance & Führung, evidenzbasierte Entscheidungsfindung sowie Patientenzentriertheit und -sicherheit. Um einerseits die neuen Aufgaben aus dem nationalen Qualitätsvertrag wirksam zu erfüllen und andererseits den Verbesserungszyklus (PDCA-Zyklus) noch stärker in die gesamte Organisation zu integrieren, wird das Qualitätsmanagement am USZ umfassend überarbeitet und auf Basis einer aktualisierten Qualitätsstrategie 2030 neu ausgerichtet.

Francesca Giuliani, Dr. sc. nat.

Leiterin QM & Patientensicherheit

Tel. +41 44 255 20 02

Amanda Van Vegten, Dr. phil.

Leiterin QM & Patientensicherheit

Tel. +41 44 255 97 90