Portraits von 3 Frauen

Story

Auch Frauen bauen

Publiziert am 04. Juli 2022

Lange war die Baubranche eine Männerwelt. Das hat sich geändert, auch was das Bauen am USZ angeht. Dies kommt dem USZ zugute, denn durchmischte Teams führen erwiesenermassen zu besseren Resultaten.

In der Direktion Immobilien und Betrieb arbeiten heute praktisch gleich viele Frauen wie Männer. Aber es gibt nach wie vor traditionelle Männer- beziehungsweise Frauenberufe; etwa bei den Wäsche-Services oder in der Medizintechnik. «Auf einigen Arbeitsgebieten ist eine Durchmischung schwierig zu erreichen, weil sich nur wenige des anderen Geschlechts bewerben», weiss Laetitia Dacorogna, Diversity & Inclusion Managerin am USZ. Anders sieht es auf dem Gebiet Immobilien aus, wo sich zunehmend Frauen bewerben. Es arbeiten hier zwar erst 38 Prozent Frauen – «aber es geht etwas!» sagt Renate Gröger, Direktorin Immobilien und Betrieb. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei mit verschiedenen Massnahmen verbessert worden. «Mir ist es wichtig, jungen talentierten Frauen eine Chance zu geben, sich zu entwickeln. Für mich heisst dies, dass ich mich engagiere und sie begleite und coache.» Das bringe auch dem USZ einen Mehrwert, ergänzt Laetitia Dacorogna. Mehrere Studien würden zeigen, dass Teams, deren Mitarbeitende unter anderem in Bezug auf das Geschlecht, das Alter und die Herkunft durchmischt sind, erfolgreicher sind bei der Lösung von komplexen Fragestellungen: «Sie sind innovativer und dynamischer, weil mehr Meinungen in die Lösung einfliessen und so Schwachstellen reduziert werden.»

Portrait von Sulamith Knellwolf

«Ich habe eine Führungsfunktion mit einem Pensum von 80 Prozent inne. Am USZ ist es normal, dass Frauen im traditionell von Männern dominierten Bauprojektmanagement arbeiten. Mich freut auch, dass Teilzeitarbeit in Führungspositionen akzeptiert wird. Ich finde, gemischte Teams funktionieren bestens, da Frauen und Männer unterschiedlich denken. Verschiedene Sichtweisen und Herangehensweisen fuhren oftmals zu besseren Lösungen.» Sulamith Knellwolf, Bereichsleiterin Immobilien und Bauprojektmanagement

Judith Ellen Klostermann HeadShot

«Als ich 2014 nach zehn Jahren beruflicher Tätigkeit in China wieder zurück in die Schweiz kam, war ich irritiert, dass ich an einem Immo-Invest-Kongress die praktisch einzige Frau war. In Schanghai waren in der Immobilienbranche schon damals rund die Hälfte Frauen – auch in den höchsten Hierarchiestufen. Ich bin überzeugt, dass es gemischte Teams braucht, um Stärken zusammenzulegen und Schwächen auszugleichen. Ich finde es gut, dass Frauen ihren Status als Exotinnen in der Baubranche verloren haben.» Judith Klostermann, Stv. Gesamtprojektleiterin Campus MITTE 1|2

Portrait von Irene Asara

«Ich bin seit drei Jahren als Bauherrenvertreterin für USZ-Immobilien tätig. Vier von elf Mitarbeitenden in unserem Team sind weiblich. Auf den Baustellen arbeiten nach wie vor mehr Männer als Frauen. Zum Glück kommt es heute aber nur sehr selten vor, dass Männer Frauen im Baugewerbe und Projektmanagement nicht wirklich ernst nehmen. In meiner Rolle am USZ habe ich noch nie eine Diskriminierung erlebt.» Irene Asara, Gesamtprojektleiterin Bauprojektmanagement