Medienmitteilung

Mit dem Laser-Schwert gegen Herzrhythmusstörungen

Zuletzt aktualisiert am 21. Dezember 2021 Erstmals publiziert am 17. April 2013

Zum ersten Mal in der Schweiz wurde am UniversitätsSpital Zürich ein Patient mit Herzrhythmusstörungen mittels eines Laserballonkatheters erfolgreich behandelt.

In der Schweiz leiden über 100‘000 Patienten unter der häufigsten Herzrhythmusstörung, dem Vorhofflimmern. Medikamente sind oft unwirksam oder müssen wegen Nebenwirkungen gestoppt werden. Deshalb wird bei einer wachsenden Patientenzahl die Kathetertherapie zur Behandlung von Herzrhythmusstörung durchgeführt: Bei der konventionellen Methode entwickelt der behandelnde Arzt bzw. die ärztin mittels Strom Hitze und schaltet damit gezielt gewisse Herzmuskelfasern aus, die für die Rhythmusstörungen verantwortlich sind. Hierbei hat der Arzt keinen direkten Blick auf die zu verödende Stelle.

Zum ersten Mal in der Schweiz wurde diese Woche am UniversitätsSpital Zürich bei einem 63-jährigen Mann erfolgreich ein neuartiger Eingriff mit einem Laserballonkatheter durchgeführt, der unter anderem diesem Defizit Abhilfe schafft. Bei diesem Eingriff führt der Kardiologe über die Leistenvene einen Katheter in das Herz ein. An dessen Spitze sitzt ein Ballon, welcher im linken Vorhof des Herzens positioniert und anschliessend mit Flüssigkeit gefüllt wird. über diese Flüssigkeit wird dann ein Laserstrahl abgegeben, der gezielt die für die Rhythmusstörung verantwortlichen Muskelfasern zerstört und dadurch das Vorhofflimmern heilt. Der Patient konnte am folgenden Tag das Spital verlassen.

Die Vorteile dieser neuen Technologie sind, dass der Herzspezialist während des Eingriffs über ein Endoskop durch den Ballon direkt ins Herz des Patienten sieht und so ganz präzis unter Sichtkontrolle die Laserenergie ins Gewebe abgibt. Mit dieser alternativen Energiequelle kann er das Gewebe schonend und wirksam behandeln. Erste Studienergebnisse zeigen, dass diese innovative Technologie genauso sicher ist wie die bisherigen Verfahren mit Strom. Erste Hinweise sprechen aber für eine anhaltendere Wirksamkeit der Methode in dieser Patientengruppe, welche häufig schon jahrelang unter den Symptomen und Folgen von Herzrhythmusstörungen wie dem Vorhofflimmern leiden.

Literatur: Bordignon S et al. Energy titration strategies with the endoscopic ablation system: lessons from the highdose vs. lowdose laser ablation study. Europace. 2012 Nov 4. [Epub ahead of print]

Ansprechpartner für Fragen:

PD Dr. Laurent Haegeli
Oberarzt, Klinik für Kardiologie, UniversitätsSpital Zürich
Tel. Kontakt über die Unternehmenskommunikation: +41 44 255 86 20;
laurent.haegeli@usz.ch