Interview mit Belkisa Hodzic, Applikationsmanagerin Medizintechnik PDMS
Belkisa Hodzic wollte schon immer mit Kleinkindern arbeiten. Vor 19 Jahren stieg sie daher als Pflegefachfrau in der Neonatologie ein. Heute ist sie Applikationsmanagerin. Warum das USZ für sie über all die Jahre ein attraktiver Arbeitgeber geblieben ist und wie ihre berufliche Zukunft aussehen könnte, erzählt sie im Interview.
Belkisa, du bist vor 19 Jahren in die Neonatologie eingestiegen. Wie kam es dazu?
Schon als Kind wollte ich immer mit Babys arbeiten und war die Babysitterin der halben Nachbarschaft. Während meiner Ausbildung zur Pflegefachfrau konnte ich mich leider nicht auf Kinder spezialisieren. Das USZ hat mir trotzdem den Einstieg in die Neonatologie ermöglicht – ein Vertrauensvorschuss, den ich in meiner weiteren Laufbahn immer wieder erlebt habe.
Was faszinierte dich an dieser Abteilung?
Die Arbeit mit den Früh- und Neugeborenen war für mich nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung. Den Allerkleinsten beim Start ins Leben zu helfen und zu sehen, wie aus diesen zerbrechlichen Babys dann gesunde Kinder werden, ist unglaublich erfüllend. Hätte sich meine persönliche Lebenssituation nicht geändert, würde ich heute noch dort arbeiten.
Stattdessen bist du zur Pflegedirektion gewechselt.
Als alleinerziehende Mutter von zwei Kindern war es für mich damals schwer, im Schichtdienst zu arbeiten. Die Bürozeiten liessen sich besser mit meinen familiären Verpflichtungen vereinen und meine Kinder besuchten die USZ-Krippe. Mein Vorgesetzter hatte immer grosses Verständnis, wenn die Kinder krank waren, und schon damals arbeitete ich teilweise von Zuhause aus. So brachte ich Familie und Beruf gut unter einen Hut.
Trotzdem ging es nochmals zurück zur Neonatologie.
Da ich die Dokumentationsabläufe auf der Neonatologie sehr gut kannte, wollte mich die damalige Projektleiterin des Patientendatenmanagementsystems in ihrem Team haben. So konnte ich wieder in meinen Herzensberuf zurück. Ich arbeitete rund 60 Prozent für das Projekt und weitere 20 Prozent an fixen Tagen als Nachtwache auf der Abteilung – eine Lösung, die ich nie für möglich gehalten hätte.
Also hat dich das USZ überrascht?
Ja, immer wieder. Das USZ traute mir Dinge zu, die ich mir selbst teilweise nicht zutraute, und hat mir immer wieder Wege eröffnet, die ich nie für möglich gehalten hätte. Sei es der Einstieg in ein Fachgebiet ohne Spezialisierung oder die Mitarbeit als Pflegefachperson an IT-Projekten. Ich fühle mich als Mitarbeiterin sehr geschätzt und bin dankbar für die Chancen, die ich im Laufe der Jahre erhalten habe.
Heute bist du Applikationsmanagerin.
Genau. Ich betreue in dieser Funktion das Patientendaten Management System (PDMS), unter anderem auch für die Neonatologie. Dabei konfiguriere ich bestehenden Dokumentations-Module, entwickle diese weiter, unterstütze die Benutzerinnen und Benutzer sowie die Lieferanten der Software dabei Fehler zu beheben. Besonders Spass macht es mir, individuelle Aufträge im System umzusetzen, zum Beispiel die Ablösung einer Dokumentation auf Papier.
Wie könnte es für dich weitergehen?
In meiner jetzigen Funktion ist technisches Wissen sehr wichtig. Technik hat mich schon immer fasziniert. Daher könnte ich mir vorstellen, ein Studium in Medizininformatik zu absolvieren. Wie auch immer der genaue Weg aussehen wird: Ich hoffe, auch in den nächsten 19 Jahren Menschen begegnen zu dürfen, die Potential in mir sehen und mich darin unterstützen, weiter zu kommen.