Duschen ist ein Muss
Trotz der vielen Vorteile des Meerwassers sollte man nach dem Baden duschen, um das Salz aus den Haaren und von der Haut abzuspülen. Denn einmal auf der Haut getrocknet, entzieht es dieser viel Feuchtigkeit – insbesondere der Kopfhaut. Dies kann bei empfindlichen Personen Juckreiz hervorrufen. «Zudem verstärken die Salzkristalle genau gleich wie Wassertröpfchen auf der Haut das Sonnenlicht, weshalb es schneller zu einem Sonnenbrand kommen kann», ergänzt Schmid.
Schwimmen im Pool – wenn das Chlorwasser reizt
Wer im Hallenbad oder Freibad seine Bahnen schwimmt oder einfach mit den Kindern plantscht, dem fällt meistens schnell der Geruch von Chlor auf. Es wird dem Wasser beigemischt, weil es besonders effektiv Bakterien, Viren und Pilze abtötet, also quasi das Wasser desinfiziert. Reagiert Chlor mit ungewünschten Hinterlassenschaften wie Urin oder Schweiss, entstehen Chloramine. Sie verursachen den typischen Schwimmbadgeruch.
Bei Asthmatikerinnen und Asthmatikern kann dies einen Anfall auslösen. Insbesondere dann, wenn beim intensiven Schwimmen Wasserbestandteile inhaliert werden. «Ein Asthmaspray kann bei Betroffenen vorbeugend oder bei Beschwerden helfen», sagt Schmid. Im Freibad sei die Reizung dank der frischen Luft zudem viel geringer.
Chlorwasser kann die Augenbindehaut aber auch empfindliche Haut reizen. «Wer unter Neurodermitis oder sehr trockener Haut leidet, sollte das Chlorwasser unmittelbar nach dem Schwimmen unter der Dusche gut abspülen, wobei warmes Wasser völlig ausreicht», sagt Schmid. «Anschliessend ist ein gutes Eincremen mit rückfettender Bodylotion oder Creme sinnvoll».
Wer Chlorwasser gar nicht verträgt, kann auf Schwimmbäder ausweichen, die das Wasser reinigen, indem es mit Ozon begast wird. Ozon besteht aus drei Sauerstoffatomen. Es ist nicht wasserlöslich, sondern desinfiziert das Wasser, indem es mit Schadstoffen wie Bakterien, Viren, Algen oder Körperfetten reagiert. Schwimmbäder mit Ozonreinigung sind allerdings selten, da die Technologie vergleichsweise teuer ist. Am besten informieren Sie sich auf der Website des Schwimmbads oder fragen direkt nach. Ozonanlagen für die Reinigung gibt es auch für private Pools und Whirlpools zu kaufen.
Baden in Seen und Flüssen in der Schweiz
Gegen einen erfrischenden Sprung in den kalten See oder Fluss spricht in der Schweiz nichts. Denn laut Bundesamt für Umwelt (BAFU) ist die Wasserqualität der Schweizer Gewässer sehr gut. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann auf der Website des BAFU unter «Badegewässerqualität» den aktuellen Zustand vieler Badestellen nachschauen. Menschen mit Atemwegsbeschwerden oder empfindlicher Haut müssen sich keine Gedanken wegen Chlor machen.
„Wir empfehlen als Faustregel das Folgende: Wenn man im knietiefen Wasser die Füsse nicht mehr sehen kann, sollte man in dem Gewässer nicht schwimmen gehen.“
Ein Aber gibt es: Gerade bei kleineren, stehenden Gewässern können Blaualgen (Cyanobakterien) und Zerkarien, sogenannte Entenflöhe, zu Problemen führen. Zerkarien versuchen in die Haut einzudringen, allerdings sterben sie dort ab, was zu juckenden Pusteln – auch Badedermatitis genannt – führt.
Blaualgen können zu Hautreizungen führen und einige Arten sind giftig. Schluckt man grössere Wassermengen, kann dies die Leber schädigen. Doch Blaualgen sind gut sichtbar, denn sie färben das Wasser blaugrün. «Die meisten Menschen gehen instinktiv nicht im trüben Wasser baden, weil es einfach nicht anmächelig ist», sagt Schmid. «Trotzdem empfehlen wir als Faustregel das Folgende: Wenn man im knietiefen Wasser die Füsse nicht mehr sehen kann, sollte man in dem Gewässer nicht schwimmen gehen.»
5 Tipps für die Badesaison
- Ob im Meer, Pool oder See: Man sollte nicht zu viel und zu lange Baden. Denn paradoxerweise trocknet Wasser die Haut aus. Das liegt am pH-Wert. Wasser hat einen neutralen pH-Wert von 7, während die Haut eher einen tiefen, sauren pH-Wert von 5,5 hat. «Durch die Diffusionskraft tendiert die Haut dazu, diesen pH-Wert auszugleichen und verliert dadurch Feuchtigkeit», erklärt Schmid.
- Da beim Schwimmen ein Grossteil der Sonnencreme abgewaschen wird, sollte man sich nach dem Baden respektive Duschen gut abtrocknen und mit Sonnenschutz eincremen. «Wer im Meer oder See badet, sollte wenn möglich auf eine mineralische Sonnencreme ohne Nanopartikel zurückgreifen, denn konventionelle Cremes sind sehr schädlich für die Wasserorganismen. Im Meer führen sie beispielsweise zu Korallenbleiche», mahnt Schmid.
- Gerade in den Badeferien, wenn man täglich im Wasser ist, sollte man die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit versorgen. Eine Feuchtigkeitscreme ohne Parabene ist eine gute Wahl, da Parabene die Poren verstopfen.
- Für die Dusche nach dem Schwimmen reicht in der Regel warmes Wasser. Wer Seife nutzt, kann zu einer milden, pH-neutralen Seife greifen, welche die Haut nicht zusätzlich austrocknet.
- Im Meer- und Chlorwasser kann eine Schwimmbrille, insbesondere bei Kindern die Augenbindehaut vor unnötiger Überreizung schützen.