Medienmitteilung

Das USZ versorgt zunehmend schwerkranke Patienten

Zuletzt aktualisiert am 01. März 2023 Erstmals publiziert am 10. Februar 2023

2022 war für das USZ ein schwieriges Jahr. Der Fachkräftemangel und die dadurch notwendig gewordenen Bettensperrungen prägten das Bild. Dank zahlreicher Massnahmen und einer strengen Kostendisziplin konnte im Vergleich zum Vorjahr eine Verschlechterung des operativen Ergebnisses verhindert werden. Verschiedene Sonderlasten führten dennoch zu einem Verlust in der Höhe von CHF 22.1 Mio. Der Betriebsertrag überschritt erstmals die 1.5-Milliarden-Grenze. Im Herbst 2022 haben die Rückbauarbeiten für Campus Mitte 1|2 begonnen.

Die Anzahl stationärer Austritte nahm im Berichtsjahr um 721 auf 38‘878 ab (-1.8 %). Dieser Rückgang wird mehrheitlich kompensiert durch den Anstieg der durchschnittlichen Fallschwere. Der Case-Mix-Index (CMI) stieg gegenüber dem Vorjahr um +1.3 % auf 1.674 Punkte. Der hohe CMI zeigt die tragende Rolle, die das USZ im Bereich der spezialisierten und hochspezialisierten Versorgung einnimmt. Das USZ gehört zu den Schweizer Spitälern mit der höchsten Fallschwere. Nach dem Ausklingen der fünften Covid-Welle erholten sich die stationären Fallzahlen. Die zweite Jahreshälfte war aber geprägt von temporären Bettensperrungen infolge Personalmangel. Dank einem effizienten Bettenmanagement und zahlreicher weiterer Massnahmen sowie einer auf 6.39 Tage verkürzten Verweildauer stieg die Anzahl behandelter Patientinnen und Patienten im November und Dezember wieder an.

Im ambulanten Bereich hält der Aufwärtstrend an. Überdurchschnittlich gewachsen sind der ambulante Bereich (+4 %) und die nicht medizinischen Erträge (+14 %). Mit CHF 1’511.2 Mio. überschritt der Betriebsertrag erstmals CHF 1.5 Mia., was einem Anstieg von 1.0 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht, trotz gleichbleibender Tarife. Der Betriebsaufwand betrug 2022 CHF 1’450 Mio. und liegt damit um 1.0 % höher als im Vorjahr.

Der Personalaufwand inkl. Arzthonoraraufwendungen blieb 2022 trotz 0.9 % Lohnteuerung im Vergleich zum Vorjahr konstant. Gestiegen sind hingegen die Aufwendungen für Lebensmittel und Energiekosten. Das USZ beschäftigte 2022 rund 100 Mitarbeitende weniger als im Vorjahr und weist per 31. Dezember 2022 rund 7’340 Vollzeitstellen aus.

Der EBITDAR aus dem operativen Geschäft konnte um CHF 2 Mio. auf CHF 90.6 Mio. verbessert werden. Das Jahresergebnis ohne Sonderlasten liegt bei einem Verlust von CHF 12.8 Mio. und ist damit CHF 1.4 Mio. tiefer als im Vorjahr. Zusätzliche Rückstellungen für alte Tarifrisiken in der Höhe von CHF 5.5 Mio. sowie ausserordentliche Abschreibungen in der Höhe von CHF 3.8 Mio. führten zu einem Verlust von CHF 22.1 Mio.

Fachkräftemangel verhindert Wachstum

Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen hat sich schon vor der Pandemie abgezeichnet, wurde aber dadurch noch akzentuiert. Wiederbesetzungen von Stellen sind schwieriger geworden und die Fluktuation hat zugenommen. Das USZ hat zahlreiche nachhaltige Massnahmen ergriffen, um diesen Trends entgegenzuwirken, etwa attraktivere Anstellungsbedingungen, neue Arbeitszeitmodelle, aber auch Organisations- und Prozessverbesserungen sowie ein integriertes Bettenmanagement. Das Ziel dieser Bemühungen ist es, Bettensperrungen zu vermeiden und die hohe Behandlungsqualität jederzeit zu gewährleisten.

Neue Organisationsstruktur und Fixlöhne für Kaderärzteschaft

Das USZ hat seit dem 1. Januar 2022 eine neue Organisationsstruktur im Kerngeschäft. Die neue Organisation zeichnet sich durch die Linienführung innerhalb der Berufsgruppen, interprofessionelle Führungsgremien und klare Verantwortlichkeiten aus. Die Spitaldirektion verfügt neu über die Weisungsbefugnis gegenüber den Klinik- und Institutsdirektor:innen. Diese wird durch die Ärztliche Direktion wahrgenommen. Die Kliniken und Institute wurden organisatorisch in drei Medizinbereiche gegliedert, die jeweils durch einen Ärztlichen Co-Direktor oder eine Ärztliche Co-Direktorin geführt werden. Dadurch konnte die Führungsspanne des Ärztlichen Direktors verkleinert werden.

Im Berichtsjahr wurde das neue Lohnmodell für die Kaderärzteschaft entwickelt und per 1. Januar 2023 eingeführt. Mit dem neuen Fixlohnsystem bestehen keine falschen Anreize mehr, es ist transparent und nachvollziehbar. Damit und mit der neuen Organisationsstruktur wurden weitere Empfehlungen der Politik aus dem Jahr 2021 umgesetzt. Ein längerfristiges Projekt ist die angestrebte Kulturveränderung. Das Thema ist im Unternehmen akzeptiert und die entsprechenden Projekte finden unter den Mitarbeitenden grosse Resonanz.

Ebenfalls ein zentraler Meilenstein für das USZ ist das ab 2023 gültige neue Abgeltungsmodell für Forschung und Lehre der Universität Zürich.

Baufortschritt Campus Mitte 1|2

Im Juni 2022 hat das USZ die Baubewilligung für das Bauvorhaben Campus Mitte 1|2 erhalten. Das entsprechende Baufeld wurde in der Folge komplett geräumt und die Abbrucharbeiten haben im Oktober begonnen. Dabei wird auf emissionsarme Abbruchmethoden geachtet und es werden besondere Schallschutzmassnahmen ergriffen, damit die Arbeiten den laufenden Betrieb so wenig wie möglich beeinträchtigen.

Nach wie vor finanziell und auch organisatorisch anspruchsvoll für den Betrieb sind die kostenintensiven Investitionen in die Bestandesbauten sowie die operationellen Effizienzverluste in den denkmalgeschützten Räumlichkeiten.

 

*Sämtliche Zahlen vor Revision

Kontakt für Medienschaffende

Medienstelle, Universitätsspital Zürich

Tel. +41 44 255 86 20