Autoimmunthyreoiditis: Hashimoto-Thyreoiditis-Behandlung

Nicht immer muss eine Hashimoto-Thyreoiditis, auch bekannt als Autoimmunthyreoiditis behandelt werden. Denn auch wenn die Antikörperwerte hoch sind – so lange die Schilddrüsenwerte TSH und fT4 normal sind, die Schilddrüse also gut funktioniert, sind keine Medikamente nötig.

Behandlung mit Schilddrüsenhormonen

Allerdings sollten Sie, wenn bereits erhöhte Antikörperwerte festgestellt wurden, sicherheitshalber den TSH-Wert jährlich überprüfen lassen, damit eine Funktionsstörung frühzeitig erkannt wird und gegengesteuert werden kann.

Das Besondere an dieser chronischen Schilddrüsenerkrankung ist dabei: Nicht die Krankheit selbst ist Ziel der Therapie, die Entzündung kann und muss auch nicht behandelt werden, aber ihre Symptome, hervorgerufen durch die Schilddrüsenunterfunktion als Folge der Entzündung.

Erst wenn eine Hypothyreose eintritt, ist also Behandlung nötig und zwar in Form einer Hormonersatztherapie, die den Mangel an Schilddrüsenhormonen ausgleichen kann. Als Wirkstoff wird L-Thyroxin (Levothyroxin) eingesetzt, dabei richtet sich die Dosis exakt danach, wie stark ausgeprägt der Mangel an diesem Hormon ist.

Damit die Menge optimal stimmt, sollten Sie in regelmässigen Abständen Ihre Schilddrüsenwerte kontrollieren lassen. Meist sinkt im Laufe des Lebens die Schilddrüsenfunktion weiter, weshalb die Dosis des Hormonmedikaments angepasst werden muss. Selbstverständlich muss die Medikamentation meist lebenslang durchgeführt werden, weil bereits untergegangenes Schilddrüsengewebe sich nicht mehr erholt, die Unterfunktion also bestehen bleibt und ausgeglichen werden muss.

Autoimmunthyreoiditis – Vorsicht vor Jod

Im Zusammenhang mit einer Schilddrüsenunterfunktion wird oft geraten, auf eine ausreichende Jodzufuhr zu achten, weil das Element die Voraussetzung dafür ist, dass die Schilddrüse Hormone bilden kann.

Bei einer Autoimmunthyreoiditis erfolgt die Hormonersatztherapie jedoch ohne diesen Zusatz, denn Jod kann die Entzündung unter Umständen sogar anfeuern. Deshalb benötigen Betroffene übrigens auch keine speziell jodreiche Ernährung.

Schwangerschaft und Hashimoto-Thyreoiditis

Besonders aufmerksam im Zusammenhang mit der Hormonersatztherapie bei Autoimmunthyreoiditis sollten Sie sein, wenn Sie schwanger werden möchten oder bereits sind: Dann sind häufigere Bluttests nötig, um die Situation der Schilddrüsenhormone engmaschig zu kontrollieren. Häufig ergibt es sich, dass im Verlauf der ersten Hälfte der Schwangerschaft mehr Schilddrüsenhormone eingenommen werden müssen.

Verantwortlicher Kaderarzt

Jan Krützfeldt, Prof. Dr. med.

Oberarzt meV, Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Klinische Ernährung

Tel. +41 44 255 36 20
Spezialgebiete: Schilddrüsenultraschall, Autoimmunthyreoiditis, Schilddrüsenkarzinom

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