High Density Lipoproteine

Niedrige Plasmaspiegel von HDL-Cholesterin erhöhen das Risiko für Herzinfarkt und Diabetes mellitus.
HDL-Partikel haben viele Wirkungen, welche den Organismus vor chemischem oder biologischem Schaden schützen und die epidemiologischen Beobachtungen erklären können.

Dennoch gelang es bislang nicht, HDL erfolgreich für die Verhütung oder Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes auszunutzen. Hierfür gibt es verschiedene Gründe, welche die Hypothesen für die HDL-Forschung im IKC liefern.

Welche Komponenten in HDL sind für dessen Schutzfunktionen verantwortlich?

HDL-Partikel sind strukturell und funktionell komplex und heterogen. Sie tragen Dutzende verschiedener Proteine und Hunderte verschiedener Lipide und auch mikroRNAs. Diese physiologische Heterogeneität ist unter bestimmten Krankheitsbedingungen – z.B. Entzündungen, Diabetes, Niereninsuffizienz –  verstärkt. Veränderungen in der Protein- und Lipid-Zusammensetzung der HDL wie auch Modifikationen der Lipide und Proteine wurden mit dem Verlust physiologischer Funktionen und dem Erwerb pathologischer Fehlfunktionen assoziiert. Die detaillierte Kenntnis der Struktur-Funktions-Beziehungen HDL-assoziierter Moleküle ist Voraussetzung, um ihre relative Bedeutung für die Pathogenese von Diabetes und Atherosklerose zu definieren und sie für die Behandlung und Diagnostik auszunutzen. In diesem systemmedizinischen Forschungsprojekt arbeitet das IKC zusammen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Kliniken für Kardiologie, Diabetologie und Viszeralchirurgie des USZ, des Instituts für Veterinärphysiologie der Universität Zürich sowie der ETH Zürich, der Universität Lausanne und der Charité Berlin zusammen.

Wie passieren High Density Lipoproteine die endotheliale Barriere von Arterien?

Viele Funktionen, durch die HDL vor Atherosklerose schützen, werden in der Arterienwand ausgeübt: Man weiss heute nicht, wie HDL dorthin gelangen. Insgesamt ist nicht gut verstanden, wie Plasmaproteine, z.B. auch die pro-atherogenen LDL, die endotheliale Barriere passieren. Wir fanden Evidenz für einen spezifischen, von Rezeptoren und Transportern abhängigen transendothelialen Transport von HDL. Möglicherweise ist dieser Transport ein limitierender Faktor für die Anti-Atherogenität von HDL aber auch Pro-Atherogenität von LDL. Der transendotheliale Transport von HDL ist zudem auch potenziell wichtig für den Transport von Molekülen durch die Blut-Hirn-Schranke. Das Projekt wird derzeit durch den Schweizer Nationalfonds  gefördert.

Bei Interesse an unserer Forschung nehmen Sie bitte Kontakt mit Prof. Arnold von Eckardstein auf.

Forschungsteam

Arnold von Eckardstein, Prof. Dr. med.

Institutsdirektor, Institut für Klinische Chemie

Tel. +41 44 255 2260
Spezialgebiete: Labormedizin/Klinische Chemie, Fettstoffwechselstörungen , Biomarker und Risikofaktoren kardiovaskulärer Erkrankungen

Jérôme Robert, Dr. sc. nat.

Oberassistent, Institut für Klinische Chemie

Tel. +41 43 253 30 03

Grigorios Panteloglou, Dr. sc. nat.

Postdoktorand, Institut für Klinische Chemie

Evelina Voloviceva

Doktorandin, Institut für Klinische Chemie