Beugesehnenverletzung – Behandlung

Ablauf

Komplette Sehnendurchtrennungen müssen operativ behandelt werden. Dabei werden die Sehnenstümpfe wieder zusammengenäht. Je früher eine solche Versorgung nach einer Verletzung durchgeführt wird, desto besser sind die Erfolgschancen. Im Idealfall wird eine solche Direktnaht in den ersten 48h nach der Verletzung durchgeführt. Sie kann aber auch noch innerhalb der ersten zwei bis drei Wochen nach Trauma erfolgreich sein. Nach mehr als vier Wochen ist eine direkte Naht häufig nicht mehr möglich, weil die Sehnenenden degeneriert sind. In diesen Fällen ist eine Sehnenrekonstruktion notwendig, bei der die Defektzone in der Sehne überbrückt oder ersetzt wird. Hier können entweder anderswo am Körper entnommene Sehnen eingesetzt werden oder es können andere Sehnen auf den betroffenen Finger umgelagert werden. Welche Variante geeigneter ist, muss für jeden einzelnen Fall bestimmt werden. Ist es im Rahmen einer Beugesehnenverletzung oder einer Infektion/Entzündung zu einer Zerstörung des Digitalkanales gekommen, muss dieser zuerst rekonstruiert werden, bevor die Sehne rekonstruiert werden kann. In diesen Fällen wird vorübergehend ein Sehnenersatz in Form eines Silikonstabes eingelegt. Während sechs bis acht Wochen kann sich darum eine neue Gleitschicht bilden und der rekonstruierte Digitalkanal einheilen. In einer zweiten Operation wird der Silikonstab wieder entfernt und die Sehnenrekonstruktion durchgeführt.

Nachsorge

Die korrekte und konsequente Nachbehandlung ist von immenser Wichtigkeit. Einerseits soll die genähte Sehne möglichst schnell nach der Operation bewegt werden, damit es nicht zu Verklebungen kommt. Andererseits darf nicht zu viel Kraft auf die Nahtstelle einwirken, so dass diese abheilen kann und nicht zerreisst. Damit dies gelingt, braucht es verschiedene Schienen und eine intensive Handtherapie. Auch bei gut durchgeführter Operation und Nachbehandlung kann es zu Verklebungen der Sehnen kommen, insbesondere wenn die Verletzung im Verlauf des Digitalkanales war. Es kann in diesen Fällen notwendig werden in einer zweiten Operation nach 6 Monaten diese Verklebungen zu lösen (Tenolyse). Im Anschluss an eine Tenolyse braucht es während zwei Wochen täglich zweimal Handtherapie, um erneute Verklebungen zu verhindern.

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