Die Entscheidung für eine konservativen oder chirurgischen Behandlung hängt davon ab, ob die Heilung der Fraktur ohne chirurgisches Eingreifen unter Erhalt der Fingerfunktion möglich erscheint. Grundsätzlich fällen wir diesen Entscheid stets zusammen mit der Patientin oder dem Patienten.
Erfreulicherweise sind viele Phalanxfrakturen stabil und erfordern lediglich eine konservative Behandlung. Ist die Fraktur stabil und ohne Dislokation, wird die konservative Behandlung (in Form von Schienen oder Buddy Taping) empfohlen. Voraussetzung ist, dass kein Drehfehler des betroffenen Fingers festgestellt wird.
Ist die Fraktur instabil und reponierbar oder gar instabil und irreponierbar, dann ist eine chirurgische Behandlung indiziert. Dies ist um so mehr der Fall bei gebrochenen Trümmerfrakturen, bei Frakturen im Zusammenhang mit Mehrfachverletzungen anderer Knochensegmente und bei freiliegenden Frakturen. Auch bei Frakturen mit Sehnen-, Nerven- oder Gefässschäden ist eine chirurgische Behandlung angezeigt.
In den leichteren Fällen, sprich in Abwesenheit von freiliegenden und Trümmerfrakturen oder Mehrfachverletzungen, kann die Behandlung mit Drähten oder Schrauben durchgeführt werden. Ein Spitalaufenthalt ist in der Regel nicht nötig. Eingebrachte Drähten werden in der Regel 6 Wochen nach der Operation ambulant entfernt.
Komplexere Brüche müssen zum Teil offenen wieder eingerichtet und mit Platten und Schrauben versehen werden. Um eine schnelle Mobilisierung zu fördern, werden der betroffene sowie der benachbarte Finger oftmals aneinander fixiert. Der gesunde Finger schient so bei Bewegung den verletzten. Die Patientin oder der Patient kann somit sehr früh nach dem chirurgischen Eingriff seine Hand in Bewegung setzen. Dadurch werden Verklebungen und Steifheit, aber auch einer länger anhaltenden Schwellung am Besten vorgebeugt.
Von grundlegender Bedeutung bei dieser Art von Fraktur ist die Möglichkeit, die aktive Mobilisierung zum frühestmöglichen Zeitpunkt mit einem professionellen Handtherapeuten zu beginnen.
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