Speiseröhrenkrebs Radiotherapie

Die Strahlentherapie (auch Radiotherapie genannt) wird beim Speiseröhrenkrebs in den verschiedenen Krankheits-Stadien eingesetzt, um alleine oder zusammen mit Chirurgie und medizinischer Onkologie eine Heilung der Erkrankung zu erreichen (kurative Strahlentherapie).

Ablauf

Die Strahlentherapie fokussiert hoch-energetische Röntgenstrahlen auf den Tumor im Inneren des Körpers um diesen gezielt abzutöten. Die Strahlentherapie ist entweder eine gleichwertige Alternative zur Operation oder wird dann eingesetzt, wenn eine Operation nicht möglich ist. Ausserdem kann sie in Kombination mit einer Chemotherapie und anschliessender Operation (als sogenannte Trimodale Therapie) erfolgen.

Die Strahlentherapie kann auch dann eingesetzt werden, wenn der Krebs bereits gestreut hat: dann kann die Strahlentherapie Beschwerden durch Metastasen z.B. im Gehirn oder in den Knochen verhindert oder lindern (Palliative Strahlentherapie).

Die Strahlentherapie erfolgt als ambulante Behandlung, ist nicht-invasiv (benötigt also keine Narkose) und kann damit gut in den privaten und beruflichen Lebensalltag integriert werden. Je nach Ausdehnung des Tumors kann die Strahlentherapie bei kleinen Tumorherden in einer oder wenigen Behandlungssitzungen als Radiochirurgie durchgeführt werden, oder bei größeren Tumoren als fraktionierte Behandlung über mehrere Wochen. Häufig wird eine Strahlentherapie zur Verbesserung der Wirksamkeit mit einer Chemotherapie oder Immuntherapie kombiniert. Eine engmaschige und persönliche Betreuung ist bei uns selbstverständlich.

In der Klinik für Radio-Onkologie des USZ kommen ausschliess lich modernste Techniken zur präzisen und nebenwirkungsarmen Bestrahlung des Speiseröhrenkrebses zu Anwendung. Sie werden von ausgewiesenen Expertinnen und Experten in der Behandlung des Speiseröhrenkrebses betreut.

Für viele Patientinnen und Patienten bieten wir schon heute die Behandlung von morgen an: in klinischen Studien arbeiten wir kontinuierlich daran die Behandlung des Speiseröhrenkrebses zu verbessern, um diese noch wirksamer und verträglicher zu gestalten. Zur Übersicht der aktuell offenen Studien.

Im Folgenden werden wir die Strahlentherapie bei den verschiedenen Arten und Stadien des Speiseröhrenkrebses beschreiben.

Lokal fortgeschrittener Speiseröhrentumor im operablen Stadium

Beim Speiseröhrentumor im lokal fortgeschrittenem Stadium ist die operative Entfernung des Tumors bei entsprechend fitten Patienten häufig die Therapie der ersten Wahl. Dabei wird bei grösseren Tumoren und wenn schon Absiedlungen in den Lymphknoten vorliegen, diese um eine vorgeschaltete Bestrahlung ergänzt. Damit wird das Risiko eines Rückfalls in der Zukunft verringert, die Gesamtprognose verbessert und die Entfernung des Tumors vereinfacht.

Je nach Tumorstadium und Allgemeinzustand der Patientinnen und Patienten wird zusätzlich eine Chemotherapie parallel zur Radiotherapie gegeben, um eventuell gestreute Krebszellen zu eliminieren und die Zellen sensibler gegen die Bestrahlung zu machen. Die Kombination aus Operation, Bestrahlung und Chemotherapie als sogenannte „Trimodale Therapie“ bietet dann die grössten Heilungschancen.

Aufgrund des oft ausgedehnten Behandlungsareals wird die Bestrahlung in viele kleine „Portionen“ geteilt: die Therapie erfolgt fraktioniert über 23 werktägliche Behandlungssitzungen über einen Zeitraum von etwa 5 Wochen. Diese Verteilung der Bestrahlung über mehrere Wochen verbessert die Verträglichkeit der Behandlung, die überwiegend ambulant durchgeführt wird und gut in den privaten und beruflichen Alltag integriert werden kann.

Selbstverständlich werden Patientinnen und Patienten in dieser Zeit regelmässig ärztlich betreut, um die bestmögliche Unterstützung bei krankheitsbedingten Ernährungsproblemen und Beschwerden zu bieten.

In diesen Fällen werden 6 Wochen nach Ende der Bestrahlung erneut Untersuchungen durchgeführt, um das Ansprechen zu beurteilen. Anschliessend wird im Speiseröhrenzentrum die Operation geplant.

Die Bestrahlung des Speiseröhrenkrebses ist ein klinischer Schwerpunkt unserer Klinik und wird von Dr. H. Garcia Schüler klinisch und wissenschaftlich vertreten. Wir geben unser Wissen in internationalen Kursen und Kongressen weiter. Wir sind auch in internationalen Gremien zur Qualitätssicherung in Studien aktiv.  Modernste Geräte und erfahrene Medizinphysikerinnen, Medizinphysikern und MTRAs tragen zu einer Behandlung in optimaler Qualität und Sicherheit bei.

Gleichzeitig arbeiten wir eng mit den Kollegen/innen der Chirurgie und Medizinischen Onkologie zusammen um eine Behandlung „aus einem Guss“ zu garantieren. Das wird bereits durch die schon vor Beginn der Therapie stattfindende Interdisziplinäre Sprechstunde des Speiseröhrenzentrums gewährleistet, in dem Sie in einem Gespräch zeitgleich mit Ärztinnen und Ärzten der Viszeralchirurgie, Medizinischen Onkologie und Radio-Onkologie beraten werden

In klinischen Studien versuchen wir kontinuierlich die Behandlung des Speiseröhrenkrebses zu verbessern, um diese noch wirksamer und verträglicher zu gestalten. Zur Übersicht der aktuell offenen Studien.

Lokal fortgeschrittener Speiseröhrentumor, nicht operabel

Bei älteren Patienten, bei verringerter Lungenfunktion oder bei Vorliegen von Grunderkrankungen z.B. Herzerkrankungen, die eine Narkose risikoreich machen, sowie auch bei Tumoren, die von ihrer Lage her die Operation erschweren, kann eine Kombination aus Bestrahlung und Chemotherapie eine der Operation gleichwertige Behandlungsalternative sein.

In diesen Fällen wird die Bestrahlung in viele kleine „Portionen“ geteilt: die Therapie erfolgt fraktioniert über ca. 33 werktägliche Behandlungssitzungen über einen Zeitraum von etwa 7 Wochen. Diese Verteilung der Bestrahlung über mehrere Wochen verbessert die Verträglichkeit der Behandlung, die überwiegend ambulant durchgeführt wird und in den privaten und beruflichen Alltag integriert werden kann.

Selbstverständlich werden Patientinnen und Patienten in dieser Zeit regelmässig ärztlich betreut, um die bestmögliche Unterstützung bei krankheitsbedingten Ernährungsproblemen und Beschwerden zu bieten.

Gleichzeitig arbeiten wir eng mit den Kolleginnen und Kollegen der Chirurgie und Medizinischen Onkologie zusammen um eine Behandlung „aus einem Guss“ zu garantieren. Das wird bereits durch die schon vor Beginn der Therapie stattfindenden. Das wird bereits durch die schon vor Beginn der Therapie stattfindende Interdisziplinäre Sprechstunde des Speiseröhrenzentrums gewährleistet, in dem Sie in einem Gespräch zeitgleich mit Ärztinnen und Ärzten der Viszeralchirurgie, Medizinischen Onkologie und Radio-Onkologie beraten werden

In klinischen Studien versuchen wir kontinuierlich die Behandlung des Speiseröhrenkrebses zu verbessern, um diese noch wirksamer und verträglicher zu gestalten. Zur Übersicht der aktuell offenen Studien.

Metastasen des Speiseröhrenkrebses, z.B. im Gehirn oder Knochen

Der Speiseröhrenkrebs ist eine aggressive Krebsart, die häufig im Verlauf der Erkrankung Absiedlungen bildet: man nennt dies Metastasierung. Häufige Orte der Metastasierung sind die Luge, Nebenniere, Knochen, die Leber oder das Gehirn. Die Strahlentherapie ist hier eine hoch-effektive und nebenwirkungsarme Methode um Beschwerden, die durch die Metastasen ausgelöst werden, zu verhindern oder zu behandeln. Dies erfolgt meist in Kombination mit einer Chemotherapie, Immuntherapie oder anderer zielgerichteter Therapie. Je kleinere die Metastasen sind und je früher sie bestrahlt werden, desto besser sind die Ergebnisse. Metastasen im Körper können heute fokussiert in nur wenigen effektiven Bestrahlungssitzungen behandelt werden.

Bei Tumorherden im Bauchbereich, z.B. Leber oder Oberbauch führen wir die körperstereotaktische Bestrahlung (SBRT) an unserem MRI-Hybridbeschleuniger durch. Hier wird modernste Bestrahlungstechnik mit MRI-Bildern vereint. Die Bestrahlung wird damit unter MRI-Überwachung des Tumors durchgeführt, so dass höchste Präzision mit bester Bildgebung vereint werden. Diese Technik wurde in unserer Klinik als erste in der Schweiz bereits 2019 eingeführt. Als weiterhin einzige Klinik der Deutsch-Schweiz mit dieser Technik bieten wir höchste Expertise in diesem Gebiet.

Hirnmetastasen werden an unserem Zentrum heute bei den meisten Patienten mittels einer einmaligen hochdosierten Bestrahlung behandelt: man nennt dies Radiochirurgie.

Auch Metastasen an anderen Lokalisation im Körper können heute fokussiert in nur wenigen effektiven Bestrahlungssitzungen behandelt werden.

Der metastasierte Speiseröhrenkrebs ist ein klinischer und wissenschaftlicher Schwerpunkt unserer Klinik. Wir geben unser Wissen in einer Vielzahl an internationalen Kursen und Kongressen weiter. Wir sind in Leitlinienkommissionen als internationale Experten aktiv.

Modernste Geräte und erfahrene Medizinphysiker und Medizinphysikerinnen, sowie MTRAs tragen zu einer Behandlung in optimaler Qualität und Sicherheit bei. Gelichzeitig arbeiten wir eng mit den Kollegen und Kolleginnen der Medizinischen Onkologie zusammen um eine Behandlung „aus einem Guss“ zu garantieren. Ebenso beraten wir uns frühzeitig mit unseren Kollegen der Palliativmedizin.

In klinischen Studien versuchen wir kontinuierlich die Behandlung des Speiseröhrenkrebses zu verbessern, um diese noch wirksamer und verträglicher zu gestalten. Zur Übersicht der aktuell offenen Studien.

  • Shapiro J, van Lanschot JJB, Hulshof MCCM, van Hagen P, van Berge Henegouwen MI, Wijnhoven BPL, van Laarhoven HWM, Nieuwenhuijzen GAP, Hospers GAP, Bonenkamp JJ, Cuesta MA, Blaisse RJB, Busch ORC, Ten Kate FJW, Creemers GM, Punt CJA, Plukker JTM, Verheul HMW, Bilgen EJS, van Dekken H, van der Sangen MJC, Rozema T, Biermann K, Beukema JC, Piet AHM, van Rij CM, Reinders JG, Tilanus HW, Steyerberg EW, van der Gaast A; CROSS study group. Neoadjuvant chemoradiotherapy plus surgery versus surgery alone for oesophageal or junctional cancer (CROSS): long-term results of a randomised controlled trial. Lancet Oncol. 2015 Sep;16(9):1090-1098.
  • Wang H, Tang H, Fang Y, Tan L, Yin J, Shen Y, Zeng Z, Zhu J, Hou Y, Du M, Jiao J, Jiang H, Gong L, Li Z, Liu J, Xie D, Li W, Lian C, Zhao Q, Chen C, Zheng B, Liao Y, Li K, Li H, Wu H, Dai L, Chen KN. Morbidity and Mortality of Patients Who Underwent Minimally Invasive Esophagectomy After Neoadjuvant Chemoradiotherapy vs Neoadjuvant Chemotherapy for Locally Advanced Esophageal Squamous Cell Carcinoma: A Randomized Clinical Trial. JAMA Surg. 2021 Mar 17. doi: 10.1001/jamasurg.2021.0133.
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Verantwortliche Fachpersonen

Panagiotis Balermpas, Prof. Dr. med.

Leitender Arzt, Klinik für Radio-Onkologie

Tel. +41 44 255 35 67
Spezialgebiete: Multimodale Therapie von Kopf-Hals-Tumoren, Organerhaltende Behandlung von Pharynx und Larynxkarzinomen, Radiotherapie von Hauttumoren

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