News

Forscher finden mögliche Verbindung zwischen Krebs und Takotsubo

Zuletzt aktualisiert am 28. Januar 2022 Erstmals publiziert am 24. Juli 2019

In einer weiterführenden Studie zum Takotsubo Syndrom, auch Broken Heart Syndrom genannt, stellte ein Forschungsteam um Christian Templin, Leiter der Andreas Grüntzig Herzkatheter-Laboratorien am USZ, eine Verbindung zwischen Takotsubo und Krebserkrankungen fest.

​Der Bereich der Kardio-Onkologie ist eines der jüngeren Fach- und Forschungsgebiete. Entstanden ist er aus dem wachsenden Bewusstsein, dass die Krebsbehandlung Auswirkungen auf das Herz haben kann. Das Team um Christian Templin wollte daher der Frage nachgehen, ob es auch zwischen dem Auftreten des Takotsubo-Syndroms und Krebserkrankungen einen Zusammenhang gibt. Dafür wurden rund 1600 Takotsubo Patienten auf eine Krebserkrankung untersucht. Dabei stellten die Forscher fest, dass jede sechste Person an Krebs litt.

Wie die Forscher zeigen konnten, liess sich die Takotsubo-Erkrankung bei Krebspatienten seltener auf einen emotionalen als einen physischen Auslöser zurückführen (beispielsweise eine medizinische Behandlung oder ein physisches Trauma). Templin und sein Team konnten des Weiteren zeigen, dass die Mortalitätsrate aufgrund des Syndroms bei Patientinnen und Patienten mit einer Krebserkrankung grösser ist. «Die Bösartigkeit eines Tumors und dessen Behandlung können eine Takotsubo Erkrankung begünstigen», sagt Templin zu den Erkenntnissen der Studie und fügt an: «Die Mechanismen dahinter sollten weiter erforscht werden». Aufgrund der Studie sei zudem die Frage nach der potentiellen Kardiotoxizität von Chemotherapien zu erforschen.

Aufgrund dieser Erkenntnisse, mache es für Takotsubo Patienten Sinn, sich nach der Diagnose auf Krebs untersuchen zu lassen. Zudem sollen behandelnde Ärzte laut Templin bei Krebspatienten mit Brustschmerzen und/oder Kurzatmigkeit oder EKG-Anomalien an das Takotsubo-Syndrom denken.

Zur aktuellen Studie

Zum Herzzentrum