Arbeiten am USZ

«Ich möchte mich für den Pflegeberuf einsetzen.»

Zuletzt aktualisiert am 03. November 2023 Erstmals publiziert am 11. Oktober 2023

Interview mit Fiona Hany, Pflegeexpertin APN mit Fokus auf Transgender-Patient*innen, Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie.

Von der Fachfrau Gesundheit zur Pflegeexpertin APN – Fiona Hany hat unser Fachlaufbahn bilderbuchartig durchlaufen. Wie sie ihre Motivation über acht Jahre Ausbildung erhalten konnte und wie das USZ sie dabei unterstützt hat, erzählt sie im Interview.

2012 hast du deine Lehre zur Fachfrau Gesundheit am USZ begonnen. Elf Jahre später bist du immer noch da. Was hat dich so lange am USZ gehalten?

Das USZ ist ein sehr grosser, vielfältiger Betrieb. Man erhält so viel Einblick in verschiedene Themen, kann sich weiterentwickeln und weiterbilden, das Arbeitsgebiet wechseln. Hier lernt man Spitzenmedizin. Vieles ist sehr fortschrittlich, neuestes Wissen und innovative Technik werden angewendet. Es gibt Rollen wie die Pflegeexpertin APN, die es an anderen Spitälern nicht gibt.

Hat es dich nie gereizt, mal in einen anderen Betrieb reinzuschauen?

Doch, natürlich. Nach dem Abschluss meines Bachelors habe ich ein Jahr für eine Non-Profit-Organisation gearbeitet. Das war aber nicht erfüllend für mich. Ich hatte zu wenig direkten Patientenkontakt, die enge Zusammenarbeit im Team hat mir gefehlt. Auch in temporären Einsätzen als Fachfrau Gesundheit während meines HF-Studiums hatte ich Einblick in andere Spitäler. Dort wurde mir immer wieder bewusst, wie wertvoll die interdisziplinäre Arbeit am USZ ist.

Du selbst konntest auch verschiedene Fachgebiete kennenlernen.

Ja. Ich habe auf der Onkologie gearbeitet und in der Inneren Medizin, in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und auf der Neurochirurgie. Mein Herz schlug aber schon immer für die plastische, Hand- und Verbrennungschirurgie.

Was fasziniert dich an der plastischen, Hand- und Verbrennungschirurgie?

Hier wird das Unmögliche möglich gemacht. Oft schaffen es die Chirurgen, auch bei schweren Unfällen und Verbrennungen die Funktionalität zu erhalten. Da wir das einzige Verbrennungszentrum sind in der ganzen Deutschschweiz, behandeln wir sehr viele Spezialfälle. Das Wundmanagement hat mir schon immer gefallen. Manchmal arbeite ich stundenlang an einem Verband und baue dabei auch eine enge Beziehung zu den Patientinnen und Patienten auf.

Deine Leidenschaft für die Pflege merkt man dir an.

Die Pflege ist ein Beruf, den man aus Leidenschaft macht. Wir arbeiten für die Patienten und Patientinnen und ihr Wohlergehen steht immer im Zentrum. Trotz aller Schwierigkeiten ist es sehr erfüllend. Auch die Zusammenarbeit im Team ist toll. Über die Jahre haben sich daraus viele Freundschaften entwickelt. Nicht zuletzt ist die Pflege auch eine Lebensschule. Schon als Fachfrau Gesundheit habe ich gelernt, mit verschiedensten Menschen und Lebenssituationen umzugehen.

Das kann auch belastend sein.

Absolut. Darum ist es wichtig, dass man in der Freizeit Dinge tut, die einem guttun. Und sich über schwierige Situationen austauschen kann – sowohl im Team als auch im persönlichen Umfeld. Diese Unterstützung hatte ich am USZ schon während der Lehre. Das war extrem wertvoll. Schliesslich ist man als junger Mensch schon mit sehr anspruchsvollen Situationen wie Tod, Schicksalsschlägen und leidenden Angehörigen konfrontiert.

Du hast viel in deine Entwicklung investiert. Was hat dich über all die Jahre motiviert, dranzubleiben?

Ich wollte immer weiterkommen und etwas bewegen, insbesondere was die Qualität der Patientenversorgung angeht. Eine Pflegeexpertin auf meiner Station war in dieser Hinsicht ein grosses Vorbild für mich. Also war es für mich klar, dass ich studieren würde. Das USZ hat meine Motivation erkannt und mich gefördert. Ich konnte schon während des Bachelor-Studiums eine Rolle als Fachexpertin übernehmen und wurde Teil des Shared Governance Teams. Und durfte während der Ausbildung immer in flexiblen Arbeitspensen arbeiten.

Was haben dir dein Bachelor- und Masterstudium gebracht?

Ich habe gelernt, evidenzbasiertes Wissen in den Berufsalltag einzubringen und kann dadurch die Qualität der Versorgung verbessern. Mein medizinisches Wissen, zum Beispiel zu Anatomie und Physiologie, konnte ich vertiefen. Auch den Austausch mit den Studienkollegen und -kolleginnen aus der Psychiatrie oder Langzeitpflege fand ich sehr wertvoll. Ich konnte Praxisbeispiele aus meinem Alltag ins Studium einbringen und mir Inspiration holen für meine Arbeit.

Heute bist du als Pflegeexpertin APN fokussiert auf Transgender-Patient*innen. Wie sieht ein typischer Tag bei dir aus?

Sehr vielseitig. Ich bin die primäre Bezugsperson für diese Patientengruppe. Ich berate sie in Sprechstunden, bereite sie auf die Operation vor, mache Nachkontrollen oder Verbandswechsel. Ich schule unsere Mitarbeitenden, gebe Weiterbildungen auf anderen Stationen, fungiere als Bindeglied zwischen der Ärztlichen Direktion und der Pflege. Und arbeite wiederum in einem Fachbereich, den es nur an sehr wenigen Orten in der Schweiz gibt.

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Dass die Pflege mehr Anerkennung erhält. Durch Covid-19 und die Pflegeinitiative gibt es hoffentlich eine positive Entwicklung in diese Richtung. Dass mehr in die Pflege investiert wird und bessere Arbeitsbedingungen geschaffen werden. Auch innerhalb meiner Möglichkeiten möchte ich mich für den Pflegeberuf einsetzen.

Fiona Hany

Pflegeexpertin

Tel. +41 43 253 17 66

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