zwei Kinder die im Garten mit einem Wasserschlauch spielen

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Kein Schweiss, kein Problem?

Zuletzt aktualisiert am 26. Juli 2022 Erstmals publiziert am 12. Juli 2022

Sommer, Sonne, Sonnenschein: Die heisseste Zeit des Jahres hat begonnen. Für unseren Körper aber bedeuten die veränderten Umweltbedingungen, dass er sich abkühlen muss. Dies passiert auch über die Haut: Man schwitzt vermehrt. Was oft als störend empfunden wird, ist überlebenswichtig. Doch was, wenn man nicht schwitzen kann?

Der menschliche Körper benötigt für ein reibungsloses Funktionieren eine konstante Kerntemperatur von 37 Grad Celsius. Dafür ist er in einem ständigen Prozess von Wärmebildung, -transport und -austausch.

Die Wärmeregulation funktioniert einerseits mittels kinetischer Energie über die Muskeln, andererseits über die Blutbahnen. Der Körper reagiert auf Aussentemperaturen, was an heissen Sommertagen dazu führt, dass wir uns abkühlen müssen. Ein Schwumm im kühlen Nass oder viel trinken hilft. Um abzukühlen, setzt unser Körper selbst zwei Mechanismen in Gang: einerseits die Vasodilatation, bei der durch verbesserte Durchblutung der Extremitäten ein erhöhter Wärmeverlust erreicht werden kann, andererseits durch eine gesteigerte Schweisssekretbildung. Schweiss, der an der Hautoberfläche verdunstet und dadurch eine abkühlende Wirkung erzielt. Normalerweise.

Was, wenn man nicht schwitzen kann?

Bei einer Anhidrose ist die Schweisssekretbildung gestört. Die Folge: Zwar bleibt das eher unangenehme Gefühl des Schweisses aus, dem Körper jedoch geht eine Option zur Abkühlung verloren. Eine durchaus wichtige, denn Schweiss spielt bei der Wärmeabgabe eine grosse Rolle. Ausgedehnte Anhidrosen können zu Thermoregulationsstörungen führen, im schlimmsten Fall zu einem Hitzschlag. Die Symptome: Hitzegefühl, trockene Haut, Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme.

Anhidrosen treten meist nur lokal begrenzt auf. Dadurch kann der Körper die an einer Körperstelle fehlende Schweissbildung an anderen Orten ausgleichen. Anhidrosen entstehen als Folge von Erkrankungen oder Radiodermatitis, über Erbkrankheiten bis hin zu psychischen Erkrankungen oder als Nebenwirkungen von Therapien.

Wenn die Temperaturen steigen und vielleicht sogar eine Hitzewelle droht, ist für Menschen mit Anhidrose besondere Vorsicht geboten: Anstrengungen und Wärme sollten möglichst vermieden werden. Und beispielsweise mit Feuchtigkeitssprays kann die fehlende Kühlung der Haut ausgeglichen werden.

Sport ohne Schwitzen

Kein Sport bei Anhidrose? Nein: Keine Bewegung ist ebenfalls nicht zielführend. Jedoch sollte auf die Art der Betätigung geachtet werden. Beim Schwimmen beispielsweise kann Bewegung sogar mit der Abkühlung verbunden werden.

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