Computertomografie (CT)

Die Computertomografie (CT) ist eine Röntgenuntersuchung, die detaillierte Schnittbilder von verschiedenen Organen wie der Lunge, Leber oder dem Gehirn liefert. Aber auch Knochen und Gelenke lassen sich gut darstellen. So können Radiologen Erkrankungen und Verletzungen gut erkennen. CT-Geräte haben keine enge Röhre, sondern einen breiten Ring – problemlos geeignet auch für Menschen mit Platzangst. Die Computertomografie liefert schnelle und aussagekräftige Ergebnisse und wird rund um die Uhr eingesetzt.

Überblick: Was ist eine Computertomografie?

Die Computertomografie (CT) ist ein bildgebendes Verfahren, bei dem Röntgenstrahlen zum Einsatz kommen. In der medizinischen Diagnostik ist die CT in allen radiologischen Praxen und Spitälern Routine. Bei einer Computertomografie stellen Radiologen und Radiologinnen den Körper „in Scheiben“ dar und erzeugen hoch aufgelöste Schnittbilder in verschiedenen Graustufen.

Gut darstellbar sind zum Beispiel Organe wie das Herz, Gehirn, Lunge oder Leber, aber auch harte Strukturen wie Knochen und Gelenke. Zudem lassen sich Weichteile wie Bindegewebe, Muskeln, Sehnen oder Blutgefässe abbilden. Manchmal verabreichen wir während der Untersuchung ein jodhaltiges Kontrastmittel, um krankhafte Veränderungen und Gefässe noch besser sichtbar zu machen.

Patienten und Patientinnen liegen während der Untersuchung (bequem und ruhig) auf einer Liege, die durch einen grossen, breiten Ring geschoben wird – den Computertomografen. Auch Menschen mit Platzangst können die Untersuchung problemlos durchführen.

Die Computertomografie ist eine schmerzfreie Untersuchung, die meist schnell wieder vorüber ist – je nach Art der medizinischen Fragestellung. Da sie mit Röntgenstrahlen funktioniert, ist mit einer gewissen Strahlung verbunden, die aber als gering angesehen wird. Besprechen Sie immer mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, ob die Untersuchung wirklich nötig ist und ob es eventuell strahlungsfreie Alternativen gibt.

Wie funktioniert die Computertomografie?

Ein Computertomograf ist ein Gerät, das einen rotierenden Ring besitzt. Während der Untersuchung dreht er sich um den Patienten oder die Patientin herum. In die eine Ringhälfte ist eine Röntgenröhre integriert, die einen fächerförmigen Röntgenstrahl erzeugt. Dieser durchdringt den Körper. Die jeweiligen Strukturen schwächen ihn unterschiedlich stark ab – je nach Beschaffenheit, Dichte und Dicke des Gewebes.

In der gegenüberliegenden Hälfte des Rings befindet sich ein Messsystem (Detektoren), welche die Strahlung auffängt und in Signale umwandelt. Diese werden an einen Computer geschickt und in dreidimensionale Bilder umgewandelt – das Computertomogramm. Radiologen und Radiologinnen können die Aufnahmen mit verschiedenen Grautönen oder auch farbig auf einem Monitor sehen und beurteilen. Veränderungen und Auffälligkeiten sind so sehr präzise erkennbar.

Im Gegensatz zur herkömmlichen Röntgenuntersuchung wird der Patient oder die Patientin nicht nur aus einer Richtung durchstrahlt. Weil die Röntgenröhre um die zu untersuchende Person rotiert, gelingen CT-Aufnahmen von mehreren Seiten. Der Körper wird schichtweise abgetastet, wodurch detaillierte Schnittbilder entstehen.

Computertomografie – der Ablauf

Computertomografen haben einen grossen Ring. Durch das Loch in der Mitte führt die MTRA den Patienten oder die Patientin auf dem Tisch in das Gerät. Der grösste Teil des Körpers befindet sich ausserhalb des Rings. Je nach medizinischer Fragestellung liegt die Dauer einer CT zwischen zwei und 15 Minuten.

So lässt sich der Ablauf in etwa beschreiben:

  • Sie nehmen auf einer Liege Platz. Dort sollten Sie möglichst bequem und während der Untersuchung ruhig liegen – sonst könnten die Bilder „verwackelt“ und unscharf sein.
  • Aufgrund der Röntgenstrahlung sind Sie zwar alleine im Untersuchungsraum, aber über eine Gegensprechanlage jederzeit mit dem radiologischen Assistenten oder der radiologischen Assistentin verbunden. Sie können also immer Kontakt mit ihnen aufnehmen.
  • Die Liege wird über eine Schiene durch den grossen Ring geschoben.
  • Das Röntgengerät rotiert um Ihren Körper herum. Es fährt sämtliche Körperregionen über die der Arzt oder die Ärztin Auskunft haben möchte, schichtweise ab. Manchmal bekommen Sie die Anweisung, zwischendurch für einige Sekunden die Luft anzuhalten. Dies ist etwa bei einer CT von Lunge oder Oberbauch nötig. Manchmal setzen wir zusätzlich ein jodhaltiges Kontrastmittel ein, um bestimmte Strukturen noch besser beurteilen zu können.
  • Ein Messsystem gegenüber der Röntgenröhre empfängt die Strahlung, die die verschiedenen Körperstrukturen reflektieren. Die Signale sind mehr oder weniger stark abgeschwächt, je nach Dichte des Gewebes. Knochen haben zum Beispiel eine hohe Dichte und schwächen die Strahlen stärker ab als luftgefüllte Gewebe, etwa die Lunge oder der Darm.
  • Ein Computer setzt aus den Messwerten ein dreidimensionales, vollständiges Bild des untersuchten Organs oder der Struktur zusammen. Verschieden dichte Gewebe erscheinen in unterschiedlichen Grautönen.

Einsatzgebiete: Wann wird die Computertomografie angewendet?

Die Computertomografie besitzt viele verschiedene Anwendungsgebiete. So lassen sich viele Organe, Gewebe und Strukturen innerhalb weniger Sekunden direkt und naturgetreu sichtbar machen. Wir können dadurch eine Vielzahl an Erkrankungen und Verletzungen diagnostizieren. Auch wenn die CT im Vergleich zum klassischen Röntgen ein teureres bildgebendes Verfahren ist, ist sie ist heute ein Standard in der Diagnostik von Krankheiten und Verletzungen.

In folgenden Fällen kommt die CT beispielweise zum Einsatz:

  • Gehirnerkrankungen: z. B. Schlaganfall, Gehirnblutung, Tumore, Schädel-Basis-Bruch
  • Verletzungen von Knochen und Gelenken, etwa nach einem Unfall: Ärztinnen und Ärzte können zum Beispiel komplizierte Knochenbrüche aufspüren.
  • Erkrankungen der Bauchorgane (z. B. Leber, Milz, Bauchspeicheldrüse)
  • Lungenkrankheiten
  • Krebserkrankungen: Wir können so den Ort, die Grösse und Ausbreitung eines Tumors bestimmten – davon hängen die anschliessenden Behandlungen massgeblich ab. Auch Metastasen in den Organen und Lymphknoten lassen sich diagnostizieren.
  • Infektionsherde und Entzündungen, etwa Leber- und Darmentzündungen (z. B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
  • Herz- und Gefässdiagnostik, etwa die Diagnose der koronaren Herzerkrankung, von Herzklappenfehlern, oder Erweiterungen der Arterien des gesamten Körpers
  • Verletzungen und Unfälle, etwa Konchenbrüche und Organverletzungen bei z.B. Verkehrs- oder Sportunfällen
  • Planung von Operationen – anhand der CT-Aufnahmen verschaffen wir uns einen genauen Überblick über die Art und Lage von Verletzungen und Erkrankungen – so können sie den chirurgischen Eingriff vorab planen.
  • CT als Unterstützung bei anderen Untersuchungen, zum Beispiel bei der Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie). Ein Beispiel ist die Prostatabiopsie, die in der Diagnostik von Prostatakrebs eine Rolle spielt. Aber auch eine Punktion zur Ableitung von Flüssigkeit führen wir oft CT-gestützt durch. Und eine Angiografie zur Darstellung der Gefässe (z. B. Aneurysma im Gehirn, periphere arterielle Verschlusskrankheit = pAVK), ist oft aussagekräftiger, wenn wir sie mit einer CT kombinieren.

Computertomografie: Vorteile und Risiken

Die Computertomografie besitzt einige Vorteile im Vergleich zur „normalen“ Röntgenuntersuchung.

Beispiele sind:

  • Wir können nahezu alle Organe und Gewebe direkt und naturgetreu darstellen.
  • Die Bilder sind sehr genau und detailliert.
  • Die CT liefert sehr schnelle und aussagekräftige Untersuchungsergebnisse.
  • Für Menschen mit Platzangst stellt die CT keine Probleme dar.
  • Die CT funktioniert auch, wenn Sie einen Herzschrittmacher oder ein Metallimplantat besitzen.
  • Die CT lässt sich gut mit anderen Untersuchungsmethoden kombinieren, etwa der Angiografie oder der (sehr teuren) Positronenemissionstomografie (PET-CT)

Die CT birgt jedoch auch einige Risiken. Folgende Nachteile besitzt das Verfahren:

  • Die CT arbeitet mit Röntgenstrahlung. Diese ist höher als bei einer herkömmlichen Röntgenuntersuchung. Wir stufen aber die eingesetzte Dosis und die mögliche gesundheitliche Belastung als sehr gering und unbedenklich ein. Sie sollten trotzdem immer gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen, ob die Untersuchung tatsächlich nötig ist.
  • Beim Einsatz von Kontrastmitteln können Nebenwirkungen auftreten. Leichtere Beschwerden wie Unwohlsein, ein Wärmegefühl oder Übelkeit sind möglich. Manche Menschen reagieren jedoch überempfindlich und allergisch auf jodhaltige Kontrastmittel. Bei neueren Kontrastmitteln ist diese Gefahr geringer geworden. Lassen Sie mögliche Unverträglichkeiten immer vor der Untersuchung abklären. Bei Nierenerkrankungen und einer Schilddrüsenüberfunktion sind jodhaltige Kontrastmittel unter Umständen nicht geeignet.
  • Für Schwangere ist die Computertomografie aufgrund der Röntgenstrahlung nicht geeignet. Sie kommt nur zum Einsatz, wenn es keine andere Möglichkeit der Diagnostik gibt.