Das Röntgen gehört zu den am häufigsten eingesetzten bildgebenden Verfahren. Hierbei kommt Röntgenstrahlung zum Einsatz. Diese ist in der Lage, viele Organe und Körperbereiche zu „durchleuchten“ und so zahlreiche Erkrankungen und Veränderungen sichtbar zu machen. Röntgen kann mit oder ohne Kontrastmittel erfolgen.
Die Untersuchungsmethode liefert ein schnelles Ergebnis und ist schmerzlos. Besonders gut lassen sich im Röntgenbild Verletzungen und Erkrankungen von festem Gewebe wie Knochen darstellen. Wegen des Risikos der Strahlenbelastung ist es jedoch wichtig, Nutzen und Risiken einer Röntgenaufnahme stets miteinander abzuwägen.
Die Röntgenuntersuchung ist ein bildgebendes Verfahren, das Röntgenstrahlung nutzt. Diese werden in einer Röntgenröhre erzeugt. Die Untersuchungsmethode ist ein schnelles Diagnoseverfahren und verursacht keine Schmerzen. Röntgenstrahlen entstehen, wenn elektrisch geladene Teilchen (Elektronen) be- und entschleunigt werden oder ihre Bewegungsrichtung ändern. Bei diesem Vorgang wird Energie frei.
Röntgenstrahlen sind energiereicher als andere Strahlungsarten. Dadurch können sie weiche Materialien wie das menschliche Gewebe durchdringen und Veränderungen beziehungsweise Abweichungen von der „Körpernorm“ darstellen. Wir können so auf einem Röntgenbild Knochenbrüche, Arthrosen, Entzündungen, Tumore oder Fremdkörper erkennen. Zudem lassen sich mit speziellen Röntgenuntersuchungen der Gesundheitszustand und die Funktion von Organen wie Herzmuskel, Nieren oder Magen-Darm-Trakt überprüfen.
Beim Röntgen dringt die Röntgenstrahlung durch den menschlichen Körper und trifft auf der anderen Seite auf einen speziellen digitalen Ausleser. Abhängig von der Dichte des jeweiligen Gewebes wird ein Teil der Röntgenstrahlen beim Durchtritt aufgehalten. Je mehr Strahlung auf den digitalen Ausleser trifft, desto stärker regt er diese Areale an, welche dann schwarz dargestellt werden. Kommt nur wenig Strahlung auf der anderen Seite an, bleibt der abgebildete Teil hell.
Beispielsweise weisen Knochen eine relativ hohe Dichte auf, sodass sie nur wenige Strahlen durchdringen. Dementsprechend werden Knochen auf dem Röntgenbild hell dargestellt. Dagegen ist Lungen-, aber Fett- und Muskelgewebe weniger dicht, sodass mehr Röntgenstrahlen hindurch gelangen. Daher zeichnet sich Lungengewebe auf einer Röntgenaufnahme dunkel ab.
Der Ablauf der Untersuchung variiert etwas – je nachdem, ob bei Ihnen eine Röntgen-Aufnahme mit oder ohne Kontrastmittel nötig ist. Eine Aufnahme ohne Kontrastmittel wird auch als „natives Röntgenbild“ bezeichnet. Ein Kontrastmittel kann erforderlich sein, wenn bei Ihnen luft- oder gasgefüllte Organe wie Magen oder Lunge sowie weiches Gewebe wie Fett, Muskeln und Haut geröntgt werden sollen. Grund: Diese sind für die Röntgenstrahlung durchlässig und erscheinen dunkel – sie lassen sich also nicht gut auf dem Röntgenbild darstellen. Ein Kontrastmittel verbessert die Darstellung.
Falls ein Kontrastmittel erforderlich ist, erhalten Sie dieses vor dem Röntgen als Getränk, als Injektion über eine Spritze, als Einlauf (zur Darstellung des Dickdarms) oder über ein Endoskop (bei der Untersuchung der Gallenwege oder der Bauchspeicheldrüsengänge). Das Kontrastmittel füllt nach kurzer Zeit Körperhöhlen oder Gefässe aus oder lagert sich an den Organwänden ab. Dadurch kann der Arzt oder die Ärztin den Verlauf der Organe und deren Oberflächenstruktur beurteilen.
Für die Untersuchung von inneren Organen wie Nieren, Galle, Magen und Darm müssen sie einige Stunden zuvor nüchtern sein. Das Gleiche ist bei einer vorherigen Kontrastmittelgabe der Fall.
Für die eigentliche Untersuchung begeben Sie sich in der Regel in einen speziellen Röntgenraum. Der zu röntgende Körperbereich sollte unbedeckt sein. Auch metallhaltige Gegenstände wie Schmuck oder Uhren müssen Sie vorher ablegen, da sie Bildstörungen verursachen können. Besonders strahlungsempfindliche Körperbereiche werden mit einer Bleischürze oder Blende vor der Röntgenstrahlung geschützt.
Je nachdem, welche Körperregion bei Ihnen geröntgt werden soll, stehen, sitzen oder liegen Sie während der Untersuchung zwischen der Röntgen-Röhre, die die Strahlung abgibt, und dem Röntgen-Film. Mitunter werden vor der Aufnahme kleine Plättchen mit Markierungen neben die betreffende Körperstelle gelegt. Diese geben uns bei der späteren Auswertung des Röntgen-Bilds Auskunft über die Strahlenrichtung und den geröntgten Körperteil. Zur genauen Diagnose sind meist Röntgen-Aufnahmen aus verschiedenen Einfallswinkeln nötig. Daher kann es sein, dass Sie für die Aufnahmen verschiedene Positionen einnehmen müssen.
Die eigentliche Röntgen-Aufnahme dauert nur wenige Sekunden. Wichtig ist, dass Sie sich in dieser Zeit nicht bewegen. Mitunter müssen Sie auch kurz die Luft anhalten. Ansonsten kann das Röntgen-Bild verwackelt sein. Im Anschluss an die Untersuchung beurteilt der Arzt oder die Ärztin die Röntgen-Bilder.
Mithilfe einer Röntgenuntersuchung kann der Arzt oder die Ärztin in verschiedenen Körperregionen mögliche Veränderungen, Erkrankungen oder Verletzungen erkennen.
Eine Röntgenuntersuchung hat zahlreiche Vorteile. Hierzu zählen:
Allerdings ist das Röntgen auch mit einigen Risiken verbunden:
Fazit: Wägen Sie stets mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin ab, ob eine Röntgenuntersuchung in Ihrem Fall nötig und sinnvoll ist. Bei angemessener Anwendung überwiegt oft der Nutzen die potenziellen Risiken. Lassen Sie sich ausserdem einen Röntgenpass ausstellen. Hierin wird jede Untersuchung mit Datum und bestrahltem Körperteil vermerkt. Dies hilft, unnötiges Röntgen zu vermeiden und so eine zusätzliche Strahlenbelastung zu vermeiden.