Varizen an den Beinen, auch Krampfadern genannt, sind eine häufige Erkrankung. Manchmal sind sie lediglich ein kosmetisches Problem, manchmal verursachen sie jedoch Beschwerden und selten auch schwere Hautschädigungen. Nicht nur aus ästhetischen, sondern vor allem aus gesundheitlichen Gründen sollten Sie bei Verdacht ihre Venen untersuchen und gegebenenfalls behandeln lassen. So vermeiden Sie Komplikationen.
Die Varikose ist ein Venenleiden, bei dem es zur Erweiterung von Venen und somit zur Venenklappenschwäche kommt. Eine häufige Ursache ist eine angeborene Schwäche der Venenwände im Sinne einer Bindegewebsschwäche. Durch den gestörten Blutfluss in den betroffenen Venen entstehen sichtbar bläuliche, erweiterte und später auch geschlängelte Venen. Meistens betrifft die Varikose die Beine, sie kann aber auch in anderen Bereichen entstehen, wie zum Beispiel im Becken- und Genitalbereich.
Je nachdem, welche Venen von der Varikose betroffen sind, lassen sich drei Formen unterscheiden:
Die Varikose an den Beinen ist relativ häufig: Bei etwa einem Drittel aller Frauen und bei fast 20 Prozent der Männer werden Krampfadern diagnostiziert. Fachleute schätzen jedoch, dass Krampfadern an den Beinen wesentlich häufiger vorkommen und nicht entdeckt werden.
Die Häufigkeit von Krampfadern steigt mit zunehmendem Alter. Das liegt daran, dass Haut und Unterhautgewebe langsam an Elastizität verlieren. Da die Lebenserwartung in der westlichen Welt steigt, rechnen wir mit einem entsprechenden Anstieg an Varikosen.
Etwa 5 bis 15 Prozent der Betroffenen bedürfen einer speziellen Behandlung.
In den meisten Fällen lässt sich die Ursache von Krampfadern nicht konkret bestimmen. Venen haben die Aufgabe sauerstoffarmes Blut nach oben, Richtung Herz, zu pumpen. Das gelingt ihnen mit Hilfe der Venenklappen, die den Rücklauf des Blutes verhindern und mit der so genannten „Muskelpumpe“. Die Muskelpumpe wirkt, indem sich die Muskeln zusammenziehen und dadurch die benachbarten Venen zusammengedrückt werden. So pumpen sie das Blut nach oben Richtung Herz. Funktionieren die Venenklappen nicht richtig, dann „versackt“ das Blut infolge der Schwerkraft in den Venen und die betroffenen Venen erweitern sich.
Risikofaktoren, die zur Varikose führen, sind:
Bei ungefähr fünf Prozent aller Betroffenen mit Varikose liegt die Ursache in einer bereits vorhandenen Erkrankung, wie Thrombosen, Tumorerkrankungen. In diesem Fall spricht medizinisches Fachpersonal von einer sekundären Varikose.
Die Varikose an den Beinen äussert sich durch vermehrt sichtbare, bläuliche, knotige, geschlängelte und erweiterte Venen. Die Betroffenen haben Schmerzen, spüren ein Schwere-, Druck- und Spannungsgefühl in den Beinen. Auch typisch sind Schwellungen an den Knöcheln und den Unterschenkeln. Die Symptome verschlechtern sich nach längerem Stehen oder bei warmen Wetter, sowie abends.
In fortgeschrittenen Fällen kommen noch Juckreiz, Hautveränderungen mit bräunlicher Verfärbung der Haut oder offene Hautwunden (Ulcus) hinzu. Auch nächtliche Wadenkrämpfe, Empfindungsstörungen, Hitzegefühl und unruhige Beine können durch Krampfadern bedingt sein.
Typischerweise verbessern sich die Symptome, wenn die Erkrankten die Beine hochlagern oder laufen. Oft stören die Symptome nicht allzu sehr und die Betroffenen empfinden ihre Krampfadern eher als kosmetisches Problem. In diesen Fällen ist die Erkrankung leicht und in der Regel ungefährlich.
In schwereren Fällen können Krampfadern auch Komplikationen verursachen, wie zum Beispiel oberflächliche Venenthrombose, Thrombosen des tiefen Venensystems oder Blutungen. Deshalb ist es sinnvoll, sich rechtzeitig von uns beraten zu lassen.
Wenn Sie uns zur Untersuchung Ihrer Krampfadern überwiesen werden, werden wir Ihnen zunächst einige gezielte Fragen stellen (Anamnese) und die Beine nach Krampfadern und Zeichen der Venenschwäche untersuchen. Danach folgt eine Ultraschalluntersuchung. Es werden die tiefen Beinvenen und dann die oberflächlichen Beinvenen untersucht. Eine Thrombose (Blutgerinnsel in der Vene) wird ausgeschlossen, Verlauf, Durchmesser und die Richtung des Blutstroms werden dokumentiert.
Zur Vorbeugung der Varikose in den Beinen können folgenden Massnahmen beitragen:
Falls Sie bereits leichte Veränderungen an Ihren Venen feststellen, können Sie selbst etwas gegen eine weitere Verschlechterung tun:
Varizen/Krampfadern haben meistens eine gute Prognose, wenn sie frühzeitig erkannt und, falls nötig, behandelt wird. So können Sie nach einer operativen Behandlung oder einer Verödungstherapie damit rechnen, dass Sie nach zehn Jahren noch zu 80 bis 90 Prozent beschwerdefrei sind.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Varikose in den Beinen zu behandeln. Wir beraten Sie gerne zu den einzelnen Methoden:
Bei einem operativen Eingriff wird vom Institut für Anästhesiologie das individuell auf Sie angepasste Anästhesie-Verfahren ausgewählt.