Wasserbruch des Hodens (Hydrozele)

Hodenwasserbruch

Besteht ein Wasserbruch des Hodens (Hydrozele), sammelt sich Flüssigkeit in Ihrem Hodensack. Die Hydrozele kann angeboren sein oder sich im Lauf des Lebens bilden. Die gutartige Veränderung verursacht meist keine Schmerzen.

Überblick: Was ist ein Wasserbruch des Hodens?

Wenn Sie an einem Wasserbruch des Hodens (Hydrozele) leiden, zeigt sich das in der Regel durch einen einseitig geschwollenen Hoden. Die Schwellung kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein, je nachdem, wo sich der Wasserbruch bildet und wieviel Flüssigkeit sich ansammelt.

Ein Wasserbruch des Hodens kann angeboren sein. Ein bis sieben Prozent der Jungen kommen damit auf die Welt. Diese primäre Hydrozele tritt ein- oder beidseitig auf und verschwindet meist ohne Behandlung in den ersten Lebensmonaten. Häufiger entsteht eine Hydrozele sekundär im Lauf Ihres Lebens, meistens verursacht durch Entzündungen.

Meistens verursacht eine Hydrozele kaum Beschwerden. Schwillt Ihr Hoden allerdings stark an, dann spüren Sie eventuell Schmerzen, ein Druck- oder Schweregefühl. Teilweise bildet sich der Wasserbruch des Hodens von selbst zurück, eine Therapie ist dann nicht notwendig. Sollte die Schwellung aber sehr gross sein und im Alltag stören, kann es notwendig sein diese zu operieren.

Wasserbruch des Hodens: Ursachen und Risikofaktoren

Der Wasserbruch des Hodens kann angeboren (primär) oder erworben (sekundär) sein.

Primäre Hydrozele

Die angeborene Hydrozele entsteht folgendermassen:

  • Die Hoden reifen in Ihrer Bauchhöhle heran, steigen dann kurz vor oder nach der Geburt oder in den ersten Lebensjahren in den Hodensack hinab.
  • Sie nehmen dabei einen Teil des Bauchfells mit in den Hodensack.
  • Dieses Stück des Bauchfells bildet danach einen kleinen Spaltraum, der sich zum Bauchfell meist schon vor der Geburt, manchmal auch erst zum ersten Lebensjahr hin verschliesst.
  • Bildet sich dieser Verschluss nicht oder nur unzureichend, so kann sich Flüssigkeit in dem Spaltraum ansammeln und zu einem Anschwellen des Hodensacks führen.
  • Bleibt der Spaltraum offen, kann der betroffene Junge zudem einen Leistenbruch erleiden.

Sekundäre Hydrozele

Der Wasserbruch durch erworbene Ursachen, die sogenannte sekundäre Hydrozele, betrifft Erwachsene oder ältere Kinder. Die möglichen Ursachen dafür sind beispielsweise:

  • eine Entzündung des Hodens oder Nebenhodens
  • Folgen von Operationen (etwa zur Behebung einer Krampfader am Hoden)
  • Verletzungen oder Gewalteinwirkungen
  • Sehr selten Hodentumoren

Die Ursache für die Wassereinlagerung infolge einer sekundären Hydrozele ist, dass der Körper entweder zu viel Hodenhüllenflüssigkeit produziert oder zu wenig aufnimmt.

Symptome: Flüssigkeitsansammlung im Hodensack

Typisches Symptom eines Wasserbruchs des Hodens (lat. = testis) ist die einseitige oder manchmal beidseitige Schwellung des Hodensacks. In der Regel bildet sie sich langsam und ist nicht schmerzhaft. Im Frühstadium bereitet sie keine Beschwerden. Wird sie sehr gross,

  • spüren Sie Druck- und Schweregefühl,
  • kann es zu Schmerzen kommen,
  • schränkt die Schwellung Ihre Beweglichkeit ein, z. B. beim Gehen.

Als Sonderform kann ein akuter Wasserbruch auftreten: Typisch dafür ist eine akute Schwellung mit plötzlich einsetzenden, starken Schmerzen.

Zeigt sich die Hydrozele schon bei einem Neugeborenen, bildet sie sich meist von selbst wieder zurück. Allerdings kommt es nicht selten in Zusammenhang damit zu einem Leistenbruch des kleinen Jungen. Dieser wiederum kann Komplikationen bringen, beispielsweise weil er Eingeweide abklemmt. In schweren Fällen ist dann eine schnelle Operation nötig.

Diagnose bei uns

Besteht der Verdacht eines Wasserbruchs des Hodens, werden wir erst einige Fragen stellen. Unter anderem werden wir wissen wollen,

  • wann Sie die Schwellung des Hodens erstmals bemerkten,
  • ob sie sich im Stehen oder Liegen verändert,
  • ob es eine Gewaltanwendung gegen den Hoden gab.

Danach werden wir den Hodensack und die Hoden abtasten, um herauszufinden, wie stark er geschwollen ist und ob Verhärtungen spürbar sind.

Für eine Sicherung der Diagnose nehmen wir in der Regel danach eine Untersuchung mit einem bildgebenden Verfahren vor, etwa einer Ultraschalluntersuchung (Sonografie), die eine Flüssigkeitsansammlung sichtbar macht.

Wasserbruch des Hodens: Vorbeugen, Früherkennung, Prognose

Etwa zehn Prozent der männlichen Säuglinge kommen mit einer primären Hydrozele zur Welt. Ihr vorzubeugen, ist nicht möglich. Wir erkennen diese in der Regel gleich bei den ersten medizinischen Untersuchungen.

Einem sekundären Wasserbruch im Jugend- oder Erwachsenenalter können Sie vorbeugen, indem sie mögliche Auslöser wie Hodenentzündungen oder Nebenhodenentzündungen konsequent behandeln lassen. Nutzen Sie Vorsorgeuntersuchungen auf Hodenkrebs bei Ihrem Urologen oder Ihrer Urologin. Schützen Sie sich zudem vor Verletzungen und Gewalteinwendungen im Genitalbereich.

Prognose der Hydrozele

Der Wasserbruch des Hodens ist gutartig und hat eine positive Prognose. Die primäre (angeborene) Form entwickelt sich in den meisten Fällen ohne Behandlung von selbst zurück. Im Fall der sekundären (erworbenen) Form genügt es meist, die eigentliche Ursache zu behandeln.

Falls die Symptomatik länger bestehen bleibt  kann eine Operation helfen. Auch sie hat eine gute Prognose. Manchmal tritt die Hydrozele danach erneut auf.

Wasserbruch des Hodens: Behandlung der Ursache

Die Therapie des Wasserbruchs des Hodens richtet sich danach, ob es sich um die primäre oder sekundäre Form handelt und was der Auslöser war.

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