News

Tumor ist nicht gleich Tumor – neue Erkenntnisse zum Leberkrebs

Zuletzt aktualisiert am 16. November 2021 Erstmals publiziert am 26. März 2021

Leberkrebserkrankungen nehmen vor allem bei der weitverbreiteten Fettlebererkrankung seit Jahren zu. In den letzten Monaten wurden neue, vielversprechende Immuntherapien eingeführt. Forschende des Krebsforschungszentrums Heidelberg, des USZ und mehrerer internationaler Institutionen haben nun Erkenntnisse veröffentlicht, die helfen, das individuelle Ansprechen auf die neuen Immuntherapien besser zu verstehen.

Rund ein Drittel der westlichen Weltbevölkerung weist eine Fettleber auf. Dabei wird meist durch einen ungesunden Lebensstil und eine ungünstige, genetische Veranlagung vermehrt Fett in den Leberzellen eingelagert. Diese Veränderungen begünstigen die Entwicklung von hepatozellulären Tumoren in der Leber.

Um besser zu verstehen wie neue Immuntherapien gegen den Leberkrebs (hepatozelluläre Karzinome) wirken und welche Patientengruppen auf solche Therapien ansprechen, forschten im USZ in den letzten Jahren ein Team von Spezialistinnen und Spezialisten aus den Kliniken für Gastroenterologie, Immunologie, der Pathologie und der Viszeralchirurgie. Sie untersuchten dabei Gewebsproben von Patientinnen und Patienten mit Lebererkrankungen mit der Frage, welche Entzündungszellen bei welcher Grunderkrankung in der Leber zu finden sind. Zeitgleich führte eine Arbeitsgruppe am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg ähnliche Untersuchungen bei Mäusen mit Fettlebererkrankung durch.

Die Ergebnisse der Studie zeigen nun, dass Lebertumore sich bezüglich der umgebenden Immunzellen deutlich voneinander unterscheiden. «Auch wenn Lebertumore identisch aussehen, sehen wir nun, dass sie es bezüglich der in ihnen enthaltenen Entzündungszellen nicht sind. Das ist vergleichbar mit einem individuellen Fingerabdruck. Von dem erlangten Wissen erhoffen wir uns, zukünftig besser die richtigen Therapien personalisiert auf die jeweilige Patient*in auswählen zu können und damit die bestmögliche Wirksamkeit zu erreichen», sagt PD Dr. Joachim Mertens, Mitautor der Studie und Oberarzt an der Klinik für Gastroenterologie am USZ.

Gemeinsam mit Forschern am Deutschen Krebsforschungszentrum und zahlreichen internationalen Institutionen veröffentlichten die Spezialistinnen und Spezialisten des USZ heute ihre Ergebnisse im renommierten Wissenschaftsmagazin «Nature».

Wissenschaftsmagazin

Verantwortlicher Fachbereich