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Leserthema Sonnenallergie – Wenn Sonne und Haut Feinde sind

Zuletzt aktualisiert am 30. März 2022 Erstmals publiziert am 13. Juli 2021

Die Sommerferien stehen vor der Türe und damit ausgiebige Tage an der Sonne. Nicht alle vertragen das Sonnenbad jedoch gleich gut. Bei starken Hautausschlägen ist eine Abklärung ratsam.

Sonnenstrahlen sind gesund. Sie liefern dem Körper Vitamin D. Ausserdem hellen sie die Stimmung auf. Wer es jedoch übertreibt, bezahlt mit einem Sonnenbrand. Besonders betroffen sind Menschen mit hellem Hauttyp oder roten Haaren. Für die kommenden Sommerferien rät Professor Peter Schmid, Leiter der Allergiestation der Dermatologischen Klinik am Universitätsspital Zürich: „Hut tragen, Sonnenschutzmittel verwenden und die Mittagssonne zwischen 11 und 14 Uhr meiden.“

Bleibt es nicht bei Rötungen, sondern bilden sich auf der Haut Pickel, Eiterbläschen oder juckende Knötchen, liegt vermutlich eine Überempfindlichkeit vor – im Fachjargon polymorphe Lichtdermatose genannt. Rund 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung sind betroffen.

Umgangssprachlich wird das Leiden oft Sonnenallergie genannt. Ganz korrekt ist das nicht, denn bei der Sonnenallergie handelt es sich um eine andere, relativ seltene Immunkrankheit. „Sie tritt auf, wenn das Immunsystem auf Sonnenlicht überreagiert, allenfalls in Kombination mit Medikamenten, Crèmen oder gar Sonnenschutzmitteln“, erklärt Schmid. Eine Sonnenallergie erkennt man vor allem daran, dass die Hautreaktionen bereits nach etwa einer Stunde auftreten. Bei einer Lichtdermatose hingegen dauert es ein bis zwei Tage.

Die Haut fürs Sonnenbad trainieren

Weder Überempfindlichkeit noch Allergie sind gefährlich. „Sie können die Lebensqualität aber stark einschränken“, so Schmid. In diesem Fall sollten die Hautveränderungen abgeklärt werden. Auch, weil sich die weiteren Schritte je nach Schwere und Ursache der Blasen und Pickel unterscheiden.

Lichtdermatose wird mit entzündungshemmenden Medikamenten oder Crèmen behandelt. Bei einer Sonnenallergie kommen neben Sonnenschutz antiallergische Tabletten (Antihistaminika) zum Einsatz. Ganz aufs Sonnenbad verzichten muss kaum jemand. Denn wer nicht gerade an einer schweren Allergie leidet, kann seine Haut fürs Sonnenbad quasi trainieren. Beim sogenannten UV-Hardening gewöhnt sich der Körper langsam an die Sonneneinstrahlung.

Für die Abklärungen nützlich sei, wenn Betroffene im akuten Zustand ein Handy-Foto machen würden, so Schmid. „Vor Ort können wir dann die Diagnose mit Hilfe von Tests stellen.“ Beispielsweise wird der Effekt von UV-Strahlen auf die Haut simuliert. Ausschliesslich auf der Lichtabteilung des USZ werden bei Verdacht auf eine Sonnenallergie auch sogenannte Photoallergietests durchgeführt. Dabei wird überprüft, ob gewisse Stoffe oder Medikamente in Verbindung mit Sonnenlicht für eine allergische Reaktion verantwortlich sind.

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Kontakt

Peter Schmid, Prof. Dr. med.

Leitender Arzt, Dermatologische Klinik

Tel. +41 44 255 30 79
Spezialgebiete: Allergien aller Art inkl. Neurodermitis und Nesselfieber, Tropen-und Reisedermatologie, Mastozytose und Histamin-vermittelte Erkrankungen

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