Medienmitteilung

Nationaler Hautkrebstag am UniversitätsSpital Zürich

Zuletzt aktualisiert am 14. Dezember 2021 Erstmals publiziert am 28. April 2011

Zum 5. Mal findet in der Schweiz der Nationale Hautkrebstag statt. Die Dermatologische Klinik des UniversitätsSpitals Zürich bietet am Montag, dem 9. Mai 2011, kostenlos Erstuntersuchungen von unklaren Hautveränderungen an. Dafür stehen zwanzig Ärztinnen und Ärzte zur Verfügung. Interessierte erhalten zudem Informationen über Vorsorge und neue Behandlungsmethoden.

Die Dermatologische Klinik des UniversitätsSpitals Zürich beteiligt sich auch dieses Jahr wieder am Nationalen Hautkrebstag. Kostenlos können Interessierte vorbeikommen und eine unklare Hautveränderung abklären lassen. Das Ärzte-Team stellt fest, ob die Veränderung unbedenklich ist oder ein Hautarzt aufgesucht werden muss.

Hautkrebs – eine Volkskrankheit

Hautkrebs tritt häufig auf und nimmt laufend zu. Jeder dritte Mensch entwickelt im Laufe seines Lebens einen Hautkrebs. Meistens handelt es sich um weissen Hautkrebs, auch Basaliom oder Spinaliom genannt. Da er keine Ableger bildet, sogenannte Metastasen, ist er relativ gut heilbar. Gefährlich hingegen ist das Melanom, der schwarze Hautkrebs. Er gehört zu den aggressivsten Krebsformen, da er häufig Metastasen bildet. Nur wenn das Melanom in einem sehr frühen Stadium entdeckt und entfernt wird, haben Patienten gute Heilungschancen. Die Schweiz gilt als «Hochrisikoland». Ein Grund dafür ist vermutlich das veränderte Freizeitverhalten der Bevölkerung. Aktivitäten im Freien gehen oft mit starker UV-Belastung einher. Dazu gehören auch wiederkehrende Sonnenbrände – besonders bei Kindern.

Schwarzer Hautkrebs – seit Jahren erstmals neue Behandlungen in Aussicht

«Trotz intensiver Forschung gab es seit Jahrzehnten kaum Neuerungen in der Behandlung von Melanom-Patienten im fortgeschrittenen Stadium», erklärt Reinhard Dummer, Professor für Dermatologie und Stellvertretender Klinikdirektor der Dermatologie des UniversitätsSpitals Zürich. Doch nun scheint mit neuen Medikamenten endlich ein Durchbruch in Sicht. Die Daten der klinischen Studien sind sehr vielversprechend.

Mit Antikörpern die Bremse lösen

Diese neuen Behandlungen gründen auf dem Wirkprinzip des Immunsystems der Antikörper: Werden Krebszellen gebildet, wehrt sich das körpereigene Abwehrsystem (Immunsystem) zuerst stark. Doch ab einem bestimmten Stadium bremst es sich selbst und die Tumorzellen können sich unbehelligt weiterentwickeln. Ein neues Medikament, ein spezieller Antikörper, löst diese natürliche Bremse dauerhaft und stärkt somit die körpereigene Abwehr. So wird ein weiteres Tumorwachstum in Schranken gehalten.

Individuelle zielgerichtete Therapien

Aufgrund von Untersuchungen an der Erbsubstanz weiss man heute, dass ein Medikament nicht bei allen Patienten gleich wirkt. Die heutige Forschung zielt darauf hin, individuell und vor Behandlungsbeginn herauszufinden, ob ein Medikament überhaupt wirken kann. Man spricht von personalisierter Medizin bzw. «targeted therapy». Krebsmedikamente rufen oft starke Nebenwirkungen hervor. Diese müssen vermieden werden, wenn kaum Chancen auf eine Wirkung bestehen. Ein neues Medikament, ein sogenannter Kinase-Inhibitor, steht seit kurzem zur Verfügung. «Damit erlangen wir einen bis heute nie gekannten Erfolg und bringen den Patienten wieder viel Lebensqualität zurück», bestätigt Reinhard Dummer.

Früherkennung ist zentral

Fachexperten sind sich einig: Um den weiteren Anstieg der Melanomsterberate in der Schweiz zu senken, ist die rechtzeitige Früherkennung von Hautkrebs zentral. «Auch in der Diagnostik hat man grosse Fortschritte erzielt; musste man früher eine Hautprobe (Biopsie) entnehmen, gibt es heute hochprofessionelle computergestützte Methoden für die Untersuchung eines verdächtigen Muttermals», sagt Ralph Braun, Professor für Dermatologie und Leitender Arzt an der Dermatologischen Klinik des UniversitätsSpitals Zürich. Er ergänzt: «Das Ziel einer Hautkrebs-Kampagne sollte sein, dass jeder seine Haut ansieht und kennt. Denn im Gegensatz zu anderen Krebsformen ist Hautkrebs sichtbar.»

Am Nationalen Hautkrebstag 2010 untersuchten die Ärztinnen und Ärzte der Klinik für Dermatologie am UniversitätsSpital Zürich über 500 Personen. Dabei diagnostizierten sie bei 11 Personen hochverdächtige Hautveränderungen und bei zahlreichen Besucherinnen und Besuchern weissen Hautkrebs.

Kostenlose Beratung und Erstuntersuchung:

9. Mai 2011, 8.00–10.30 Uhr und 13.30–15.30 Uhr
UniversitätsSpital Zürich, Dermatologische Klinik
Rämistrasse 100, 8091 Zürich
Tram 5 und 6, Haltestelle Platte

Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an die Unternehmenskommunikation des UniversitätsSpitals Zürich, Tel. +41 44 255 86 20.