News aus dem Fachbereich

Neuer MR-Scanner für die Planung der Bestrahlung

Neu betreibt die Klinik für Radio-Onkologie einen MR-Scanner für die Bestrahlungsplanung. Mit dem dezidierten Scanner können MR-gestützte Radiotherapien für alle Patientinnen und Patienten durchgeführt werden. Dies ermöglicht präzisere und wirksamere Behandlungen und reduziert gleichzeitig das Risiko von Komplikationen und Schäden an gesundem Gewebe.

Seit Ende März betreibt die Klinik für Radio-Onkologie gemeinsam mit der Klinik für Radiologie einen MR Scanner. Dieser MR Scanner wurde speziell für die Strahlentherapie optimiert und ermöglicht es uns, MR Aufnahmen in Bestrahlungsposition durchzuführen.

Ein Ziel der Klinik ist es die herkömmliche CT Bildgebung in Zukunft mit der MRT Bildgebung zu ersetzen. Momentan werden für viele Patienten, die mittels Radiotherapie behandelt werden, zur Vorbereitung der Bestrahlung sowohl eine CT als auch eine MRT Aufnahme benötigt: eine MRT Aufnahme zur Festlegung des Bestrahlungsgebietes sowie eine CT Aufnahme zur Berechnung der Bestrahlungsdosis. Diese bisher aus technischen Gründen notwendige zweifache Bildgebung hat verschiedene Konsequenzen: erhöhter Zeitaufwand für die Patienten durch zwei Untersuchungstermine; zusätzliche Fehlerquelle durch die Bildregistrierung und konsekutive niedrigere Präzision der Bestrahlungsplanung; erhöhte Strahlenbelastung für den Patienten. Das Ziel unserer Klinik ist es daher, die Bestrahlungsplanung in Zukunft nur noch auf MR Bilder zu basieren, um die Präzision und Effizienz der Patientenbehandlung zu erhöhen.
Die Radio-Onkologie des USZ ist die erste Klinik in der Schweiz, die einen «MR only» Workflow an einem dedizierten Radioonkologie MR Scanner in der klinischen Routine etabliert. Für die Umsetzung wird eine spezialisierte auf künstliche Intelligenz basierende Software verwendet, welche die MRT Bilder in CT Bilder konvertiert, um auf diesen sogenannten synthetischen CT Bildern eine korrekte Dosisverteilung zu erstellen.

Durch die höhere Bildqualität und Genauigkeit der synthetischen CT-Bilder kann das Zielvolumen präziser geplant und die Dosisverteilung genauer berechnet werden. Dadurch wird die Sicherheit der Strahlentherapie für unsere Patienten erhöht, indem der Tumor genauer bestrahlt und gleichzeitig das umgebende gesunde Gewebe noch besser geschont wird. Die Verwendung von synthetischen CT-Bildern kann zusätzlich zur Reduzierung der Strahlenbelastung für die Patienten führen.

Im ersten Schritt führt die Klinik für Radio-Onkologie diese neue Technik für Patienten mit Gehirntumoren, Prostatakarzinomen und Zervix Karzinomen ein. Durch Kooperationen mit der Firma Siemens Healthineers hoffen wir die Technik im Laufe der nächsten 2 Jahre auch für andere Indikationen nutzen zu können.

Riccardo Dal Bello, Dr. rer. nat.

Medizinphysiker, Klinik für Radio-Onkologie

Tel. +41 43 253 62 39
Spezialgebiete: Medical Physics, Detector Physics, Monte Carlo Simulations

Michael Baumgartl

Medizinphysiker mbA, Klinik für Radio-Onkologie

Tel. +41 43 253 04 68
Spezialgebiete: MR-Linac Qualitätssicherung, Brachytherapie

Bertrand Pouymayou, Ph.D.

Medizinphysiker, Klinik für Radio-Onkologie

Tel. +41 43 253 09 58
Spezialgebiete: MR imaging, Medical Physics

Michael Christian Mayinger, PD Dr. med.

Leitender Oberarzt, Klinik für Radio-Onkologie

Tel. +41 44 255 31 50
Spezialgebiete: Neuro-Onkologie, Therapie des Prostatakarzinoms, Hochpräzisions-Radiotherapie: Stereotaxie, Radiochirurgie, Adaptive Strahlentherapie

Verantwortlicher Fachbereich