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Der Schweizerische Nationalfonds vergibt Fördergelder von CHF 474’000 an den Chirurgen Ilhan Inci für die Erforschung einer neuen Methode zur Funktionsverbesserung von Spenderlungen

Zuletzt aktualisiert am 09. Februar 2022 Erstmals publiziert am 22. November 2017

Das von Prof. Dr. med. Ilhan Inci, Leitender Arzt in der Klinik für Thoraxchirurgie, geleitete Projekt «Reconditioning of marginal donor lung in ex vivo lung perfusion system using perfluorocarbon based oxygen carrier» untersucht eine neue Methode, um die Funktion von Spenderlungen zu verbessern.

Lungentransplantationen sind grosse Eingriffe, die Operation und die Folgezeit verlaufen für die Empfänger des lebensrettenden Organs aber heutzutage meistens komplikationsarm und ermöglichen den Organempfängern ein nahezu uneingeschränktes Leben. Viele Patientinnen und Patienten, die dringend auf eine neue Lunge angewiesen sind, können aber nicht mit einem neuen Organ versorgt werden, weil es an gespendeten Organen fehlt. Von den zur Verfügung stehenden Lungen bei Multiorganspenden eignen sich zudem lediglich 25 bis 30 Prozent für die Transplantation; ein grosser Teil kann wegen nicht ausreichender Organqualität oder -funktion nicht eingesetzt werden.

In Projekt «Reconditioning of marginal donor lung in ex vivo lung perfusion system using perfluorocarbon based oxygen carrier» wird deshalb untersucht, wie Lungen, die bisher für die Transplantation abgelehnt werden mussten, aufbereitet (rekonditioniert) werden könnten, um sie nutzen zu können.

Seit 2012 werden an der Klinik für Thoraxchirurgie Spenderlungen nach der standardmässigen Entnahme zur Evaluation und Optimierung an ein Lungen-Durchspülsystem (ex vivo-Lungenperfusion, EVLP) angeschlossen und maschinell beatmet; ähnlich einer Herz-Lungenmaschine. Lungen, die früher nicht für eine Transplantation verwendet werden konnten, verbessern an diesem System ihre Organfunktion für eine anschliessend erfolgreiche Transplantation.

Die nun vom SNF geförderte Studie untersucht, ob der Einsatz einer Perfluorcarbone-Emulsion bei dieser Lungenaufbereitung das Ergebnis des Prozesses verbessert. Die systemische Verabreichung von Perfluorcarbone (PFC) hat in bisherigen Studien entzündungshemmende Wirkungen gezeigt, welche die entzündliche Zellfunktion direkt modulieren und die Produktion von entzündlichen Mediatoren verringern können. Die Studie soll nun prüfen, ob sich dieser Effekt von PFC auch positiv auf die Organqualität und -funktion bei der EVLP auswirkt und dafür genutzt werden kann.

Können dadurch bisher ungeeignete Lungen rekonditioniert werden, erhöhte sich die Zahl der transplantierbaren Organe markant.

Information zur ex-vivo-Lungenperfusion EVLP