Die bauliche Gesamterneuerung wird das USZ auch bezüglich des Energieverbrauchs einen grossen Schritt vorwärtsbringen. Bis Mitte der 2040er-Jahre soll der jährliche Bedarf für Strom, Wärme und Kälte im Campus noch 33 Gigawattstunden betragen. Dies entspricht gerade mal einem Drittel des heutigen Energiebedarfs.
Die Einsparung von zwei Dritteln kommt dem jährlichen Verbrauch von rund 3’000 Einfamilienhäusern mit vier Personen gleich. Die stark reduzierten Verbrauchswerte sollen erreicht werden, obwohl rund ein Achtel zusätzliche Geschossfläche entsteht. Die Energieversorgung der Zukunft wird nicht nur ökologischer, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht interessant für das USZ.
Um der Nachhaltigkeit bereits in der Planung Rechnung zu tragen, hat der Architekturwettbewerb für die erste Etappe der baulichen Gesamterneuerung entsprechende Vorgaben erhalten. Die Bauweise, die Raumanordnung oder allgemein der effiziente Umgang mit Ressourcen sollte beachtet werden. Die Nachhaltigkeit sollte zudem durch die Verringerung grauer Energie und die Schadstofffreiheit der eingesetzten Materialien erhöht werden. Zudem sollte so weit wie möglich auf rezyklierbare Baustoffe gesetzt werden.
Die Neubauten MITTE1|2 wurden von der Schweizerischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft mit dem Vorzertifikat in Gold-Standard ausgezeichnet. In den Neubauten werden beispielsweise primär rezyklierbare Materialien wie Holz und Stahl verwendet. Zudem wurde das unterirdische Bauvolumen reduziert und somit der Verbrauch «grauer Energie» deutlich gesenkt. Speziell für die Bauphase wurden Konzepte für eine möglichst abfall-, lärm- und staubarme Baustelle entwickelt.
Das Thema Nachhaltigkeit ist am USZ schon lange im Fokus: Als Grossverbraucher verfolgt das Spital seit Jahren eine Linie, die sich an der Energiestrategie 2050 des Bundes ausrichtet. Dazu hat sie 2016 sechs Grundsätze zum Umgang mit Energie verabschiedet. Auf dieser Basis werden seither grössere und kleinere Massnahmen umgesetzt. Mit Erfolg: Die kantonale Zielvorgabe einer jährlichen Verbesserung um 1.5 % konnte stets übertroffen werden, obwohl die medizinischen Leistungen erheblich zugenommen haben. Die Kennzahlen belegen die grossen Fortschritte. So wurde beispielsweise der Energiebedarf pro Pflegetag, der auch die Zunahme der Leistungen im stationären Bereich berücksichtigt, innert zehn Jahren um einen Fünftel gesenkt. Der Energiebedarf pro ambulantem Taxpunkt beträgt gar nur noch die Hälfte.
Das USZ deckt den gesamten Strombedarf des Campus mit Ökostrom aus Windkraft. Über alle Standorte haben wir eine erneuerbare Stromversorgung von 95%. Im Bereich Nachhaltigkeit ist das Spital landesweit an der Spitze. Der langjährige Einsatz führte 2017 dazu, dass das USZ als erstes Schweizer Spital ein Energiemanagement-Zertifikat nach ISO 50001 erhielt.