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«Swiss Quality Award» für «Patient Blood Management» am USZ

Zuletzt aktualisiert am 21. Dezember 2021 Erstmals publiziert am 02. Juni 2016

Der Swiss Quality Award 2016 geht in der Kategorie «stationär» an Prof. Donat R. Spahn, Direktor des Instituts für Anästhesiologie am UniversitätsSpital Zürich (USZ), und Medizincontroller Dr. Tarun Mehra. Sie haben am USZ das «Patient Blood Management Monitoring und Feedback Programm» eingeführt, welches die Zahl der Bluttransfusionen und die damit verbundenen Risiken drastisch reduzierte. Nicht notwendige Bluttransfusionen werden so weitgehend verhindert.

Bluttransfusionen bergen für die Patienten das Risiko unerwünschter immunologischer Reaktionen. So kann es etwa zu Lungenkomplikationen, Nierenversagen oder Entzündungen kommen. Zudem sind Transfusionen ein gewichtiger Kostenfaktor. Trotz der Einführung von Transfusionsrichtlinien am UniversitätsSpital Zürich im Jahr 2012 gelang es vorerst nicht, die Zahl der Transfusionen zu senken. Erst das «Patient Blood Management Monitoring und Feedback Programm», welches in enger Abstimmung mit den Klinikdirektoren und in Zusammenarbeit mit der IT umgesetzt wurde, erreichte dieses Ziel: Es reduzierte die Anzahl Bluttransfusionen pro 1`000 Patienten innerhalb eines Jahres um über 25%, wodurch sich nicht notwendige Bluttransfusionen weitgehend vermeiden liessen. Dies entspricht einer Reduktion der Gesundheitskosten um rund 2 Mio. CHF. «Patient Blood Management» verfolgt das Ziel, dem Patienten die bestmögliche Therapie zu bieten. Zentral ist dabei, dass die Patienten nicht bereits blutarm zur Operation kommen, dass sie während der Operation möglichst wenig Blut verlieren und dass sie bei tiefen Hämoglobinwerten rasch stabilisiert werden. Dabei werden die Risiken von Bluttransfusionen mit verschiedenen Massnahmen eliminiert. Im Rahmen des «Patient Blood Management Monitoring und Feedback Programm» wurden die verordneten Transfusionen elektronisch erfasst. Die involvierten Fachleute analysierten die Zahlen quartalsweise in einer überparteilichen Kommissionssitzung. Ein besonderes Augenmerk richteten sie dabei auf die letzten Laborwerte der Patienten vor der Transfusion. Schliesslich berichtete die Kommission die Ergebnisse den Kliniken.

Das Projekt «Patient Blood Management Monitoring und Feedback Programm» hat die unabhängige Fachjury des Swiss Quality Awards überzeugt: Der Swiss Quality Award 2016 geht in der Kategorie «stationär» an Prof. Donat R. Spahn, Direktor des Instituts für Anästhesiologie am UniversitätsSpital Zürich (USZ) und Medizincontroller Dr. Tarun Mehra, welche das Programm am USZ eingeführt haben. Das Projekt sei ein Beispiel dafür, dass die Einführung einer transparenten Ergebnismessung und deren Diskussion in einem kollegialen Umfeld die Umsetzung gemeinsam beschlossener Leitlinien fördern kann. Insofern diene das Projekt auch als Vorbild für ähnliche Massnahmen auf anderen Gebieten der Medizin mit dem Ziel, die Patientensicherheit zu erhöhen. Der Swiss Quality Award prämiert jedes Jahr herausragende Projekte, die die Qualität im Gesundheitswesen steigern. Die Trägerorganisationen des Swiss Quality Awards sind Swiss RDL, das Institut für Sozial- und Präventivmedizin (ISPM) Bern, die Schweizerische Gesellschaft für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen (SQMH) sowie die Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH). Bereits 2015 wurde das Projekt «Patient Blood Management Monitoring und Feedback Programm» mit dem Q-Award des USZ ausgezeichnet, welches innovative Qualitätsprojekte am USZ honoriert.