Endlich zuhause… Fokus auf die medizinische Frühgeborenennachsorge

Liebe Kolleginnen und Kollegen

Dank der enormen Fortschritte in der Neugeborenen-Intensivmedizin in den letzten 30 Jahren, hat sich die Überlebensrate und die Lebensqualität von früh geborenen Kindern stetig verbessert. Auch die entwicklungsfördernde Pflege und frühen Interventionsprogramme tragen dazu bei, dass viele Frühgeborene einen sehr erfreulichen Langzeitverlauf zeigen. Dennoch stellt die extreme Frühgeburtlichkeit durch die Unreife der verschiedenen Organsysteme ein Risiko für das Auftreten von Langzeitfolgen dar. In der Schweiz gibt es seit dem Jahr 2000 ein nationales standardisiertes Nachsorgeprogramm mit dem Fokus auf das entwicklungsneurologische Outcome bis zum Alter von 5 – 6 Jahren. Ohne Zweifel nimmt die neurokognitive und motorische Entwicklung ehemals früh geborener Kinder einen wichtigen Stellenwert ein.

Jedoch wird durch die Fortschritte in der Neonatologie und das Nachverfolgen der ehemals Frühgeborenen und deren Familien bis ins Erwachsenenalter immer deutlicher, dass einige dieser Kinder von weiteren Gesundheitsproblemen betroffenen sind, wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Lungenkrankheiten, Nierenerkrankungen oder endokrinologische Probleme, welche teils erst im Erwachsenen manifest werden. Für die betroffenen Familien bedeuten die Kontrollen in unterschiedlichen Fachdisziplinen teils eine grosse organisatorische und emotionale Herausforderung. Diese potenziell anhaltenden und oft komplexen Probleme erfordern eine gezielte Langzeitbetreuung der Familien zur Früherkennung, Überwachung, Intervention und Beratung teils bis ins Erwachsenenalter. Hierfür gibt es in der Schweiz bislang keine standardisierte Nachsorge.

Ziel der heutigen Fortbildung ist es, einen Überblick über das derzeitige Angebot an spezialisierten Langzeit-Nachsorgeuntersuchungen für Frühgeborene auf lokaler Ebene zu geben. Eine betroffene Familie wird uns zudem über ihre Erfahrungen und Herausforderungen nach der Spitalentlassung erzählen. Es gibt die Hoffnung, in naher Zukunft ein einheitliches und klares Verfahren auf nationaler Ebene für alle relevanten Disziplinen in diesem Bereich definieren und anbieten zu können.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch und einen persönlichen Austausch beim anschliessenden Apéro.

Mit freundlichen Grüssen

Dirk Bassler, Prof. Dr. med., MSc
Klinikdirektor
Klinik für Neonatologie, USZ

Ulla Jochumsen, Dr. med.
Oberärztin
Klinik für Neonatologie, USZ

Dr. med. Giancarlo Natalucci, Prof. Dr. med.
Leitender Arzt
Klinik für Neonatologie, USZ

im Namen der Referentinnen und Referenten

Programm

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