Story

Wenn die Haut ständig juckt

Zuletzt aktualisiert am 18. März 2021 Erstmals publiziert am 04. September 2019

Neurodermitis ist eine der häufigsten chronischen Krankheiten bei Kindern. Aber auch zahlreiche Erwachsene sind betroffen. Heilbar ist die Krankheit nicht. Doch gibt es viele Wege, wie man gut mit ihr leben kann. Und nicht selten hört das Jucken der Haut plötzlich von alleine auf.

Die Haut ist trocken und empfindlich, rötet sich, bildet Schuppen – und juckt: ein typischer Fall von Neurodermitis. Die chronische Hautkrankheit ist vor allem bei Kindern häufig: 10 bis 15 Prozent leiden darunter. Immerhin noch 6 bis 8 Prozent der Erwachsenen sind betroffen. Heilbar ist Neurodermitis zwar nicht, häufig bildet sich das Leiden aber mit dem Älterwerden von alleine zurück. „Leider können noch keine zuverlässigen Voraussagen dazu gemacht werden, bei wem das der Fall sein wird und bei wem nicht“, sagt Professor Peter Schmid, Dermatologe und Leiter der Allergiestation des Universitätsspitals Zürich. Um der Antwort auf die Spur zu kommen, läuft am USZ derzeit eine Langzeitstudie.

Schmid betont aber, dass sich der Verlauf der Krankheit sehr gut beeinflussen lässt. „Die meisten Betroffenen führen mit der richtigen Behandlung ein weitgehend normales Leben.“ In leichten Fällen genügen pflegende Hautsalben. Für schwerere Formen von Neurodermitis gibt es heute ein breites Angebot an Medikamenten – darunter solche mit oder ohne Kortison und in Form von Tabletten oder Spritzen. Auch eine Lichttherapie kann in manchen Fällen helfen, denn UV-Strahlen haben eine entzündungshemmende Wirkung auf das Immunsystem, was gegen den Juckreiz hilft.

Neue und wirksame Therapien

Das Universitätsspital Zürich kann aufgrund seiner Nähe zur Forschung immer wieder innovative, bereits erprobte Therapien anbieten. So zum Beispiel das seit wenigen Monaten für gewisse schwere Formen der Neurodermitis zugelassene Medikament Dupilumab. Dieses wird alle zwei Wochen unter die Haut gespritzt und hat sich gemäss USZ-Facharzt Schmid als hochwirksame Alternative bewährt. „Es hemmt gewisse Botenstoffe sehr selektiv und wirkt stark entzündungshemmend.“ Einziger Nachteil: Die Therapie ist sehr teuer. In schweren Fällen von Neurodermitis würden die Krankenkassen die Kosten aber in der Regel zumindest für eine gewisse Zeit übernehmen, so Schmid.

Die Ausprägungen von Neurodermitis sind sehr individuell. So tritt die Hautkrankheit häufig zusammen mit Allergien auf: beispielsweise mit Heuschnupfen, allergischem Asthma auf Milben oder Nahrungsmittelallergien. Aus diesem Grund macht es für Betroffene Sinn, sich umfassend abklären und individuell behandeln zu lassen. Auf der Allergiestation des USZ können sie sich per Blut- und Hauttest auf total rund 250 Allergien – davon über 120 gleichzeitig – prüfen lassen.  An der Klinik für Dermatologie des USZ findet zudem wöchentlich eine Spezialsprechstunde zu Neurodermitis statt. Interessierte lassen sich am besten vom Hausarzt überweisen. Das USZ bietet ausserdem zusammen mit dem aha!Allergiezentrum Schweiz eine kostenlose Beratung zur Hautpflege durch eine Pflegexpertin an und führt gemeinsam auch regelmässig Schulungen für Eltern von Patientinnen und Patienten durch.

Kontakt

Peter Schmid-Grendelmeier, Prof. Dr. med.
Leiter Allergiestation und Neurodermitis

 

E-Mail Sekretariat:

Verantwortlicher Arzt

Peter Schmid, Prof. Dr. med.

Leitender Arzt, Dermatologische Klinik

Tel. +41 44 255 30 79
Spezialgebiete: Allergien aller Art inkl. Neurodermitis und Nesselfieber, Tropen-und Reisedermatologie, Mastozytose und Histamin-vermittelte Erkrankungen

Verantwortlicher Fachbereich