Story

«Wir haben uns am USZ gut aufgehoben gefühlt»

Angehörige und Familien sind bei einem Spitalaufenthalt, einer Krankheit oder einem Unfall immer mitbetroffen. Wie erleben sie diese Situationen? Was heisst es, sich als Angehörige im Spital zu bewegen? Die 45-jährige Claudia Rutschmann hat erlebt, wie es ist, wenn die eigene Mutter auf der Intensivstation liegt. Im Interview erzählt sie, wie das UniversitätsSpital Zürich sie als Angehörige in dieser schwierigen Zeit unterstützt hat.

​Claudia Rutschmann, Ihre Mutter leidet am Guillain-Barré-Syndrom und lag deshalb fast vier Monate auf der neurologischen Intensivstation. Wie haben Sie als Angehörige diese Zeit erlebt?

Anfang Juni 2017 wurde meine Mutter in der Neurologie am USZ aufgenommen und blieb dort bis Anfang Oktober. Anschliessend wurde sie in eine Reha-Klinik verlegt. Für unsere Familie war das eine intensive Zeit. Mein Vater, mein Bruder und ich pendelten fast täglich von der Ostschweiz nach Zürich, um unsere Mutter zu besuchen. Sie leidet unter einem schweren Verlauf des Guillain-Barré-Syndroms; seit Mitte Juni ist sie Tetraplegikerin. Sie muss zusätzlich beatmet werden und kann nicht sprechen.

Trotz diesem traurigen Hintergrund haben wir uns am USZ gut aufgehoben gefühlt. Wir wussten immer, wer für uns zuständig ist und mit wem wir unsere Sorgen besprechen können. Die Pflegenden haben uns immer Mut gemacht und waren selber sehr hoffnungsvoll, was sehr schön war.

Das USZ unterstützt Angehörige mit spezifischen Angeboten. Wie war das bei Ihnen?

Ganz zu Beginn des Aufenthalts meiner Mutter hat uns der Sozialdienst bereits mit wertvollen Unterlagen zu verschiedenen Reha-Kliniken versorgt, dennes war von Anfang an klar, dass sie eine Anschlussbehandlung braucht. Aufgrund der Nähe zu unserem Wohnort wollte sie eigentlich in eine Reha-Klinik in der Ostschweiz. Leider war das aber nicht möglich, da nur wenige Reha-Kliniken beatmete Patienten aufnehmen. So haben wir uns für eine Reha-Klinik in Zürich entschieden

Meinem Vater wurden Gespräche mit dem Care-Team angeboten. Er hatte dazu aber keinen Bedarf und hat dieses Angebot so nicht genutzt. Durch die vielen Stunden am Bett meiner Mutter hatten wir viel Zeit für Gespräche mit den Pflegenden, die immer ein offenes Ohr für uns hatten. Zudem hat sich mein Vater fast täglich mit dem Spitalpfarrer ausgetauscht. Diese Gespräche waren für ihn sehr wertvoll.

Auch hat uns das zuständige Team am USZ immer gut informiert. Wir wurden täglich zur selben Zeit telefonisch über den Zustand meiner Mutter informiert. Nach einigen Wochen haben wir mit dem Team am USZ abgemacht, dass sie uns nur anrufen, wenn etwas Spezielles passiert – wenn eine besondere Therapie nötig ist oder sich der Zustand drastisch verändert. Auch ohne tägliches Telefongespräch wussten wir unsere Mutter in guten Händen.

Was haben Sie während dieser Zeit vermisst, wie könnte das USZ Angehörige noch besser unterstützen?

Das tägliche Telefonat ging anfangs manchmal vergessen, was für uns aber nicht schlimm war, da wir sowieso täglich vor Ort waren. Ich glaube, dass Angehörige am USZ rundum gut betreut werden.

Mehr Informationen zum Thema:

Information für Angehörige von Patientinnen und Patienten auf der Intensivstation