Story

«Wir müssen alle am gleichen Strick ziehen»

Publiziert am 02. Dezember 2021

Seit dem 1. August 2021 ist André Zemp neuer Präsident des Spitalrats. Ein Gespräch über erste Eindrücke, nächste Ziele und was die Mitarbeitenden erwarten dürfen.

André Zemp, Sie sind mitten in den Sommerferien gestartet. Haben Sie etwas vom Sommerloch gespürt?
Ganz und gar nicht. Ich habe die Zeit intensiv genutzt, um Gespräche zu führen, sowohl innerhalb des USZ als auch mit Partnerinstitutionen wie der Universität Zürich, um mir rasch ein Bild zu machen.

Sie kannten das USZ bereits von aussen. Gab es Dinge, die Sie trotzdem überrascht haben?
Was sich bestätigt hat: Am USZ gibt es sehr viele äusserst engagierte Mitarbeitende. Überrascht war ich dagegen von der Infrastruktur, die ich ja nur punktuell kannte. Das ist für ein Spital eine echte Herausforderung! Nicht nur die vielen Gebäude und langen Wege, sondern auch der teilweise sehr schlechte Zustand. Die Gesamterneuerung ist dringend notwendig.

Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Themen, die Sie nun anpacken wollen?
Ein wichtiger Punkt war für mich, zuerst einmal die Zusammenarbeit im Spitalrat selbst kritisch zu hinterfragen. In einer Retraite haben wir uns neu organisiert mit dem Ziel, die anstehenden Probleme möglichst effizient angehen zu können. Dazu gehört namentlich die Zusammenarbeit mit der Universität, die wir auf neue Füsse stellen müssen, und die finanzielle Situation des USZ.

Die finanzielle Lage ist schwierig, die Pandemie macht es nicht einfacher: Was sagen Sie den Mitarbeitenden?
Zuerst einmal möchte ich allen einen grossen Dank und grosse Anerkennung aussprechen für das, was sie jeden Tag leisten. Und ich kann ihnen versichern, dass ich mich mit aller Kraft für sie und das USZ einsetzen werde. Die Herausforderungen sind aber tatsächlich sehr gross. Deshalb ist es wichtig, dass wir alle am gleichen Strick ziehen und, allen Schwierigkeiten im Alltag zum Trotz, unsere Ziele nicht aus den Augen verlieren.

Eines dieser Ziele ist die Arbeit an der Unternehmenskultur. Was ist Ihnen hierbei wichtig?
Ich begrüsse es sehr, dass bereits verschiedene Initiativen laufen, wie beispielsweise die Entwicklung des Verhaltenskompasses. Darüber hinaus müssen wir sicherlich weitere Themen anpacken, um den Bedürfnissen der Mitarbeitenden noch besser Rechnung zu tragen, von den Arbeitsmodellen bis zur Führungskultur. Was wir aber alle bereits heute unmittelbar tun können: Wir können einander auf allen Stufen Wertschätzung entgegenbringen. Und uns gegenseitig mit einem Lächeln begegnen.