Das Projekt "Digital Health Zurich" erfasst Gesundheits-, Symptom- und Lebensqualitätsdaten von Patientinnen und Patienten am CCCZ. Diese Informationen werden in die medizinische Bewertung einbezogen, um maßgeschneiderte Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten am USZ anzubieten, die den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten entsprechen.
Im Rahmen des Projekts „Digital Health Zurich“ wird am CCCZ eine digitale „Patient-Reported Outcome Measures“ (PROM)-Infrastruktur aufgebaut. Diese ermöglicht es, dass mit Hilfe von innovativen mobilen Technologien Patientendaten erfasst und erforscht werden können. Das Projekt wird durch die Digitalisierungsinitiative der Zürcher Hochschulen (Digital Health Zürich, DIZH) finanziert. Vorangetrieben wird die Initiative von einem interdisziplinären Team bestehend aus Expertinnen und Experten des Universitätsspitals Zürich, der Universität Zürich und der Zürcher Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Wir haben einige USZ-Vertreter:innen – Andreas Wicki, Anna Götz und Michael Krauthammer – zum Projekt befragt.
Welche Daten und Informationen werden von den Patient:innen erfasst?
Andreas Wicki: Die Grundidee der PROM-Plattform im Rahmen des DIZH-Projekts ist es, die vom Krebs oder von der Therapie verursachten Symptome elektronisch zu erfassen und daraus über einen Algorithmus abzuleiten, welche supportiven (unterstützenden) Beratungs- und Behandlungsdienste des CCCZ Patient:innen am besten helfen können. Der Entscheidungsweg wird am Anfang über einfache Regeln gehen und im Verlauf durch die Anwendung künstlicher Intelligenz verbessert werden. Damit das funktionieren kann, braucht es Informationen über die Art der Erkrankung, die Art der Therapie und die über die Zeit hinweg wahrgenommenen Symptome unserer Patientinnen und Patienten.
Können Sie uns den Ablauf etwas genauer schildern?
Anna Götz: Patientinnen und Patienten erhalten zu Beginn ihrer Krebsbehandlung am CCCZ den Zugang zu einer App, in der sie regelmässig ihre Symptome anhand standardisierter Fragebögen erheben. Die Eingaben werden regelbasiert bewertet und die App schlägt der Patient:in die passenden supportiven Dienste vor. Gleichzeitig hat das Team der Pflegesprechstunde Zugang zu den Informationen und kann mit den Patienten ihren Unterstützungsbedarf besprechen, sowie bei Bedarf weitere Interventionen einleiten.
Zum Beispiel wird das Ausmass der psycho-sozialen Belastung erhoben. Wenn diese einen Schwellenwert übersteigt, wird die Patientin oder der Patient via App die Kontaktaufnahme mit der Psychoonkologie vorgeschlagen. Die Belastungswerte, vor allem wenn sie leicht unter dem Schwellenwert liegen, werden aber auch in der Pflegesprechstunde mit der Patientin oder dem Patient besprochen und weitere supportive Massnahmen zur Reduktion der Belastung inklusive einer Überweisung erwogen.