Endokrine Orbitopathie Behandlung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um eine endokrine Orbitopathie zu behandeln. In erster Linie zielt die Therapie darauf ab, die Schilddrüsenwerte bei einem Morbus Basedow zu normalisieren. Zum Einsatz kommen meist Medikamente, welche die Schilddrüsenfunktion hemmen, sogenannte Thyreostatika. Sie bremsen entweder den Aufbau oder die Ausschüttung der Schilddrüsenhormone.

Ansonsten hängt die Behandlung immer von der Ausprägung der endokrinen Orbitopathie ab – es gibt leichte, mittlere und schwere Fälle. Bei den meisten ist sie aber nur mild ausgeprägt und eine Augenoperation ist nicht nötig.

Endokrine Orbitopathie – das können Sie selbst tun

Bei einer milden endokrinen Orbitopathie können folgende Massnahmen hilfreich sein:

  • Nicht rauchen! Rauchen wirkt sich ungünstig auf die Augenerkrankung aus und verstärkt die Entzündungen. Wenn Sie Raucher sind, versuchen Sie den Rauchstopp. Eventuell müssen Sie es mehrmals probieren. Suchen Sie sich professionelle Unterstützung, wenn Sie es nicht alleine schaffen. Am besten fangen Sie das Rauchen natürlich gar nicht erst an.
  • Guter Augenschutz bei lichtempfindlichen Augen: Tragen Sie eine getönte Brille und Sonnenbrille, die am besten einen Seitenschutz besitzt. So schützt die Brille die Augen zusätzlich vor Umwelteinflüssen wie Wind oder Schmutzpartikeln in der Luft. Ihre Augen werden nicht noch mehr gereizt.
  • Bei Doppelbildern können Prismen-Brillengläser helfen. Kleben Sie dafür eine Prismenfolie auf die Brillengläser. Die Methode eignet sich aber nur vorübergehend. Bei länger bestehenden Doppelbildern sollten Sie über eine Augen-OP nachdenken.
  • Augengel oder Augenverband für die Nacht: Wenn Sie das Augenlid nachts nicht über dem Auge schliessen können: Tragen Sie vor dem Zubettgehen eine grössere Menge Augengel auf die Augen auf oder legen Sie zum Schlafen einen Augenverband an.
  • Schlafen Sie mit erhöhtem Oberkörper: Wenn der Kopf nachts in einer erhöhten Position liegt, sind die Augenlider morgens weniger geschwollen und die Augen treten nicht so stark hervor.
  • Kühle Augenkompressen lindern geschwollene und entzündete Augen. Auch das Druckgefühl hinter den Augen lässt nach.

Endokrine Orbitopathie: Behandlung mit Medikamenten

  • Befeuchtende Augentropfen, Augensalben oder Augengels helfen bei trockenen Augen, auch nachts. Empfohlen sind Augentropfen, die Methylcellulose enthalten. Bei sehr trockenen Augen verwenden Sie am besten ein Augengel. Die Augenpräparate sollten keine Konservierungsmittel enthalten.
  • Selen eignet sich als Ergänzung bei leichter und mittelschwerer endokriner Orbitopathie – offenbar kann Selen den Krankheitsverlauf bremsen.
  • Glukokortikoide („Kortison“): Entzündungshemmende Medikamente, die Ärztinnen und Ärzte bei vorgewölbten Augäpfeln und starken Schwellungen einsetzen. Wirkt Kortison nicht ausreichend, sind andere Immunsuppressiva wie Ciclosporin eine Therapieoption.

Endokrine Orbitopathie: Behandlung mittels Augen-OP

In manchen Fällen ist eine oder mehrere Augenoperationen nötig. Folgende chirurgische Möglichkeiten gibt es:

  • Orbitale Dekompression: Chirurginnen und Chirurgen versuchen dabei, den akuten Druck vom Sehnerv zu nehmen und ihn zu entlasten. Wird der Sehnerv abgedrückt, ist die Sehfähigkeit in Gefahr. Auch kann im späteren Verlauf eine Entlastung des Fettes zusammen mit der Dekompression des Knochens erfolgen um das Vorstehen der Augen zu reduzieren. Die kann gemacht werden, wenn die Entzündung nicht mehr aktiv ist, die Augen aber weiterhin vorstehen.
  • Operation der Augenmuskeln bei Doppelbildern: Der Chirurg oder die Chirurgin versetzt die Augenmuskeln am Augapfel. Auch hier sollten vor der Operation keine Entzündungen mehr vorhanden sein.
  • Operation der Augenlider: Manchmal zieht sich das Augenlid aufgrund des vorgewölbten Augapfels zurück oder seine Form ist aufgrund der Trockenheit und auch aspektmässig störend. Dies lässt sich operativ korrigieren, indem Ärzte und Ärztinnen das Augenlid verlängern beziehungsweise wieder ästhetisch formen. Bei geschwollenen Augenlidern können Chirurginnen und Chirurgen Fett aus den Ober- und Unterlidern entfernen. In beiden Fällen gilt: Die Entzündungen sollten vor der OP abgeklungen sein.
  • Bestrahlung der Augenhöhle: Ärzte und Ärztinnen führen die Röntgenbestrahlung heute nur noch selten durch bei speziellen Indikationen.

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