Operation bei Brustkrebs

Steht die Diagnose Brustkrebs fest, beginnt die Behandlung in der Regel mit einer Operation. Obwohl 80 bis 90 Prozent aller Brustkrebserkrankungen heilbar sind, wirft eine bevorstehende operative Behandlung Fragen auf.

EIn Arzt zeigt einer Patientin verschiedene Brustimplantate

Ist eine brusterhaltende Operation möglich?

In über 70 Prozent aller Fälle bleibt die Brust erhalten. Folgende Voraussetzungen müssen dafür erfüllt sein:

  • die Erkrankung darf sich noch nicht weit ausgebreitet haben
  • die Erkrankung darf nicht an verschiedenen Stellen vorliegen

Zudem ist das Verhältnis zwischen Tumor- und Brustgrösse entscheidend, da bei der Operation immer auch gesundes Gewebe entfernt werden muss. Bei kleinen Tumoren in einer grossen Brust ist eine brusterhaltende Operation in der Regel sehr gut möglich, bei grossen Tumoren in einer kleinen Brust eher nicht.

Müssen alle Lymphknoten der Achselhöhle entfernt werden?

Illustration eines Mammakrazinoms in einer Brust

Ob alle Lymphknoten entfernt werden müssen, hängt davon ab, ob bereits Brustkrebszellen in das Lymphsystem eingedrungen sind.

Um dies herauszufinden, wird die Sentinel-Technik angewandt. Hierbei versucht man, den so genannten Wächter-Lymphknoten (Sentinel-Lymphknoten) aufzuspüren, da dieser zuerst von der Tumorerkrankung betroffen ist. Der Wächter-Lymphknoten wird entfernt und mikroskopisch untersucht.

Findet man keine Tumorzellen, sind in 95 Prozent der Fälle alle anderen Achsellymphknoten auch tumorfrei. Somit müssen sie nicht entfernt werden. Die Patientin erfährt keine Bewegungseinschränkung und das Risiko für ein Lymphödem ist deutlich gemindert.

Wie kann ein kosmetischer Ausgleich geschaffen werden?

Je nach Grösse der gesunden Brust lässt sich das verlorene Gewebe mit Silikonprothesen, die unter die Haut und den Brustmuskel geschoben werden, nachbilden. Diese Silikonimplantate können unter bestimmten Voraussetzungen direkt nach der Tumorentfernung in derselben Operation eingesetzt werden.

Eine Brust lässt sich auch aus körpereigenem Gewebe von Rücken, Bauch oder Oberschenkel nachbilden (plastische Operation). Auch äusserliche Möglichkeiten wie spezielle BHs mit Brustprothesen stehen zur Verfügung.

Ein Wiederaufbau der Brust lässt sich in bestimmten Situationen sofort – d.h. während der Operation – durchführen oder auch nach einem bestimmten zeitlichen Intervall.

In welcher Form die Rekonstruktion der Brust erfolgen kann, wird im gemeinsamen Beratungsgespräch mit den Chirurgen (Brustzentrum und Plastische Chirurgie) ausführlich erklärt und dann je nach Patientinnenwunsch durchgeführt.

Verantwortliches Kader

Heike Frauchiger-Heuer, Dr. med.

Oberärztin meV, Klinik für Gynäkologie

Tel. +41 44 255 42 37
Spezialgebiete: Senologie (Diagnostik und Therapie gut- und bösartiger Brusttumore), Brustchirurgie (Mamma-Senioroperateur), Medikamentöse Tumortherapie

Nicole Lindenblatt, Prof. Dr. med.

Leitende Ärztin, Stv. Klinikdirektorin, Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie

Tel. +41 44 255 33 39
Spezialgebiete: Mikro- und Supermikrochirurgie, Robotische Chirurgie

Denise Vorburger, Dr. med.

Oberärztin, Klinik für Gynäkologie

Tel. +41 44 255 42 37
Spezialgebiete: Senologie (Diagnostik und Therapie gut- und bösartiger Brusttumore), Brustchirurgie (Mamma-Senioroperateur), Medikamentöse Tumortherapie und Betreuung Phase II Studien

Für Patientinnen

Sie können sich entweder selbst anmelden oder von Ihrer Hausärztin, Ihrem Hausarzt, Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt zuweisen lassen.

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