Melanom (schwarzer Hautkrebs) Therapie

Die Behandlung richtet sich in erster Linie nach der Eindringtiefe des Melanoms.

Überblick

Sogenannt «dünne» Melanome ohne Ableger können mit einer Operation in den meisten Fällen geheilt werden. Wenn das Melanom bereits tiefer in die Haut eingedrungen ist oder kleine Herde von Melanom in den Lymphknoten gefunden wurden, spricht man von Risikomelanomen. Diese haben zwar noch keine Ableger in entfernte Organe gemacht, haben jedoch ein gewisses Risiko dafür. Wenn das Melanom bereits in die Organe fortgeschritten ist, wird dies als metastasiertes Melanom bezeichnet. Die Behandlungsansätze unterscheiden sich bei diesen beiden Formen.

Bei Patientinnen und Patienten mit Risikomelanomen konnte der Tumor zwar vollständig entfernt werden, jedoch besteht ein gewisses Risiko für ein zurückkehrendes Melanom. Das Therapieziel ist hier, die Patientinnen und Patienten vorbeugend dauerhaft zu heilen. Hier spricht man von einem adjuvanten Therapieansatz.

Bei Patienten und Patientinnen mit Organbefall ist eine dauerhafte Heilung nicht mehr in allen Fällen zu erreichen. Dann geht es darum, die Krankheit am weiteren Ausbreiten zu hindern und die Lebensqualität zu erhalten. Oft kann aber auch in diesem Stadium die Krankheit über Jahre stabil gehalten werden. Dieses Therapieprinzip wird palliativ genannt. Die wichtigsten Therapiepfeiler beim Melanom sind Operationen, medikamentöse Therapien und Strahlenbehandlungen.

Operation

Ein neu entdecktes Melanom muss rasch komplett entfernt werden. Je nachdem wie tief das Melanom in die Haut eingedrungen ist, sind unterschiedliche Sicherheitsabstände notwendig. Je nach Tumordicke wird zudem die Durchführung einer Sentinellymphknotenbiopsie empfohlen.

Medikamentöse Therapie

Die medikamentöse Therapie des Melanoms hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Es stehen in der Zwischenzeit gut wirksame Medikamente zur Verfügung.

Immuntherapie

Das Prinzip dieser neuen, innovativen Therapie besteht darin, mit dem Medikament die eigenen Immunzellen des Patienten oder der Patientin so anzuregen, dass sie selber gegen die Krebszellen kämpfen können. Es existieren unterschiedliche Wirkstoffe, die je nach Situation auch kombiniert eingesetzt werden (Ipilimumab, Nivolumab, Pembrolizumab).

Durch diese Therapien kann bei ca. 40% der Patientinnen und Patienten ein dauerhaftes Therapieansprechen erreicht werden.

Patientin erhält eine Infusion über den rechten Arm.

Zielgerichtete Therapie mit Kinaseinhibitoren

Hier werden mit dem Medikament gewisse Veränderungen im Erbmaterial des Tumors direkt angegriffen. Der Tumor kann sich dadurch nicht mehr weiter vermehren und geht unter Umständen ganz zurück. Voraussetzung für den Einsatz dieser Medikamente ist das Vorhandensein der spezifischen Veränderungen im Erbmaterial. Dafür wird das Gewebe vorgängig in einem spezialisierten Labor untersucht. Es gibt mehrere zugelassene Wirkstoffe: Vemurafenib/Cobimetinib, Dabrafenib/Trametinib, Encorafenib/Binimetinib.

Injektion mit TVEC

Seit kurzem steht eine neuartige Impftherapie zur Verfügung. Es wird ein speziell abgeändertes Herpes-Virus direkt in den Tumor gespritzt. Das Virus ist so verändert, dass es im Tumor einerseits zu einem direkten Untergang von Tumorzellen, als auch zu einem Anlocken von körpereigenen Abwehrzellen führt. Dadurch können teilweise sogar entfernt gelegene Tumorableger, die nicht behandelt wurden, zugrunde gehen.

Chemotherapie

Das Prinzip der Chemotherapie besteht darin, dass der Tumor mit Zellgift bekämpft wird. Heutzutage ist beim Melanom der Einsatz einer Chemotherapie oft nicht mehr die erste Wahl, es gibt jedoch Situationen, in denen sie durchaus noch zum Einsatz kommt.

Strahlentherapie

Für gewisse Tumoren eignet sich die Strahlentherapie gut. Beispielsweise können wir gewisse Frühstadien von Melanomen oder oberflächlich gelegene Hautableger in der Dermatologie
mittels Grenzstrahlen behandeln. In der Radioonkologie wird mit energiereicheren Strahlen behandelt, die ganz gezielt gegen operativ nicht zugängliche Melanomanteile (z.B. Knochenoder Hirnableger) gerichtet werden können. Hier spricht man von stereotaktischer Bestrahlung.

Nachkontrollen

Regelmässige Nachkontrollen bei einem Dermatologen sind beim Melanom unerlässlich, um frühzeitig zu erkennen, ob sich Ableger oder ein Zweitmelanom gebildet haben.

Je nach Krankheitsausprägung legt Ihre Ärztin oder Ihr Arzt fest, in welchem Abstand die Kontrollen erfolgen und was für Zusatzuntersuchungen (Ultraschall, Röntgen- und Laboruntersuchungen) notwendig sind.

Verantwortliche Ärztinnen und Ärzte

Reinhard Dummer, Prof. Dr. med.

Leitender Arzt, Stv. Klinikdirektor, Dermatologische Klinik

Tel. +41 44 255 25 07
Spezialgebiete: Dermatoonkologie, insbesondere Hautmalignome, metastasierendes Melanom, Dermatopathologie, Klinische Forschung

Joanna Mangana, PD Dr. med.

Oberärztin, Dermatologische Klinik

Tel. +41 44 255 11 11

Barbara Meier-Schiesser, Dr. med. Dr. sc. nat.

Oberärztin meV, Dermatologische Klinik

Tel. +41 44 255 11 11
Spezialgebiete: Immundermatologie /-onkologie, Lichenoide Dermatosen, Arzneimittelreaktionen

Egle Ramelyte, Dr. med. Dr. sc. med.

Oberärztin, Dermatologische Klinik

Tel. +41 44 255 11 11
Spezialgebiete: Leitung klinische Studien u.a. dermato-onkologische Studien, QM klinische Studien, Hautlymphom und Dermato-Onkologie

Für Patientinnen und Patienten

Sie können sich als Patientin oder Patient nicht direkt zu einer Konsultation anmelden. Bitte lassen Sie sich durch Ihren Hausarzt, Ihre Hausärztin, Ihren Spezialisten oder Ihre Spezialistin überweisen.

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