Colitis ulcerosa ist eine chronische Erkrankung, die sich zwar nicht heilen, aber gut behandeln lässt. Oft kombinieren Ärztinnen und Ärzte mehrere Behandlungsansätze miteinander, um die Wirksamkeit zu erhöhen. Die Therapien sollen Entzündungen abklingen lassen, Beschwerden lindern («Schubtherapie»), aber auch neuen Schüben vorbeugen, den Zeitraum zwischen zwei Schüben verlängern sowie Komplikationen und Spätfolgen vermeiden («Erhaltungstherapie»). So ist meist ein beschwerdefreier Alltag bei guter Lebensqualität möglich.
Medikamente, welche die Entzündungen dämpfen und eindämmen, sind ein wichtiger Pfeiler in der Behandlung der Colitis ulcerosa. Folgende entzündungshemmende Medikamente kommen bei einem akuten Schub beispielsweise zum Einsatz:
Folgendes ist zu beachten: Medikamente, die das Immunsystem beeinflussen, erhöhen die Infektanfälligkeit. Bakterien, Viren oder Pilze könne daher leichter Infektionen auslösen. Vor allem für Senioren oder bei anderen Grunderkrankungen kann diese verstärkte Anfälligkeit für Infektionen ein Problem sein. Besprechen Sie die Vorteile und Risiken aller Medikamente immer ausführlich mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt.
Manchmal halten Medikamente die Colitis ulcerosa nicht ausreichend in Schach – dann ist womöglich eine Operation notwendig. Ratsam ist eine OP eventuell auch, wenn die Darmerkrankung schwer verläuft, sich Komplikationen einstellen oder Ärztinnen und Ärzte bereits Vorstufen von Darmkrebs ausfindig gemacht haben. In diesem Fall ist das Risiko für Darmkrebs erhöht.
Durch eine vollständige Entfernung des Dickdarms besteht prinzipiell die Möglichkeit, dass die Colitis ulcerosa heilbar ist. Bei manchen Patientinnen und Patienten kehrt die Entzündung jedoch trotzdem im künstlich geschaffenen Reservoir zurück. Pouchitis heisst die Erkrankung dann.
Achten Sie auf eine gesunde, ausgewogene und vollwertige Ernährung, die den Nährstoffbedarf des Körpers deckt und wenig Nahrungsmittelzusätze wie Emulgatoren enthält. Einige Tipps zur Ernährung:
Manche Menschen mit Colitis ulcerosa leiden unter Mangelerscheinungen. Ihnen fehlen wichtige Vitamine (z.B. Vitamin D, Vitamin B12) und Mineralien (z.B. Zink, Eisen). Vorbeugend sollten Sie diese jedoch nicht einnehmen, sondern nur, wenn eine Ärztin oder ein Arzt den Nährstoffmangel diagnostiziert hat. Eisentabletten können eine Colitis verschlechtern. Auch in der Schwangerschaft sollten man daher nicht die häufig verwendeten Vitamin/Eisen/Spurenelemente Kombinationstabletten einnehmen.
Bestimmte Medikamente, die als Schmerzmittel weit verbreitet sind (sogenannte nicht-steroidale Antirheumatika), können einen Schub der Colitis ulcerosa auslösen. Auch bestimmte Antibiotika sind dazu in der Lage. Die CCS (Crohn und Colitis Schweiz) hat auf Ihrer Hompage eine Liste mit diesen Medikamenten. Wenn Sie Zweifel haben, ob Sie ein bestimmtes Medikament einnehmen können oder nicht, fragen Sie am besten vorher Ihren behandelnden Gastroenterologen.
Sie können sich entweder selbst anmelden oder von Ihrer Hausärztin, Ihrem Hausarzt, Ihrer Spezialistin oder Ihrem Spezialisten zuweisen lassen.
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Universitätsspital Zürich
Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie
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