Somatoforme Störungen – Behandlung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine somatoforme Störung zu behandeln. Dazu gehören Psychotherapien im Einzelgespräch, falls notwendig symptomorientierte Medikamente und allgemeine Maßnahmen wie Entspannungstherapien. Häufig besteht die Therapie aus einer Kombination der verschiedenen Ansätze.

Der zuweisende Arzt oder die zuweisende Ärztin wird, mit Einverständnis des Patienten oder der Patientin, ausführlich über die Ergebnisse informiert und es erfolgt ein Austausch zwischen den Disziplinen, was den Genesungsfortschritt des Patienten oder der Patientin unterstützen kann.

Psychotherapie

Aus psychotherapeutischer Sicht können verschiedene Verfahren zum Einsatz kommen. Bei somatoformen Störungen hat man mit kognitiver Verhaltenstherapie Ansätzen gute Erfahrungen gemacht. Wichtig ist, dass Sie sich mit Ihren Ängsten, Schwierigkeiten, Problemen und körperlichen Erscheinungen angenommen und ernstgenommen fühlen. Schrittweise lernen Sie, mit Ihrem Körper und der Art, wie Sie Ihren Körper wahrnehmen, anders umzugehen. Sie erfahren beispielsweise, dass Sie einen Erregungszustand mit Ihrer Atemtechnik steigern oder abmildern können. Oder Sie lernen, eine Atemlosigkeit als tolerables Missempfinden zu interpretieren und nicht als Anzeichen eines drohenden Herzinfarktes.

Um aus dem vielfach eingeübten Schonverhalten heraus zu kommen, werden die Betroffenen zu körperlicher Bewegung und mehr Fitness ermutigt. Das ängstliche Beobachten der Symptome verstärkt diese nur. Einen gelasseneren Umgang mit den erlebten Beschwerden einzuüben und die Zahl der Arztbesuche bewusst zu reduzieren, gehört ebenfalls zum therapeutischen Lernprogramm. Während der Therapie lernen Sie, Emotionen und Gefühle besser wahrzunehmen und anzunehmen. Sie lernen, Ihre Bedürfnisse und Wünsche zu spüren und zu äussern. Das Nein-Sagen spielt eine wichtige Rolle, damit nicht immer die körperlichen Symptome zur Antwort auf unliebsame oder überfordernde Situationen werden müssen.

Auch geht es in der kognitiven Verhaltenstherapie darum, sich über seine Gedanken, Einstellungen und Erwartungen klar zu werden. Das ermöglicht es, nichtzutreffende und belastende Überzeugungen zu erkennen und zu verändern. So können Faktoren wie Stress, Enttäuschung, Konflikte, welche körperliche Symptome hervorrufen, verstärken oder aufrechterhalten können, bearbeitet werden.

Neben der Psychotherapie bieten wir bei Bedarf auch medikamentös symptomorientierte (zum Beispiel gegen fehlenden Antrieb, gegen Gedankenkreisen oder bei Schlafstörungen) Behandlungen an.

Entspannungstechniken

Mithilfe von Entspannungstechniken können Sie lernen, mit den Ängsten, den Muskelanspannungen und vegetativen Erregungszuständen besser fertig zu werden. Wenn es Ihnen immer besser gelingt, die Spannungszustände zu mildern, dann schwinden auch die somatoformen Störungsbilder. In der Praxis haben sich als hilfreich erwiesen:

  • Progressive Muskelentspannung nach Jacobson
  • autogenes Training
  • Biofeedback (mit technischen oder elektronischen Mitteln werden unbewusste Prozesse im Körper sichtbar gemacht, die betroffene Person kann über diese Rückmeldung lernen, die Prozesse selbst aktiv zu beeinflussen)

Für Patientinnen und Patienten

Sie können sich als Patientin oder Patient nicht direkt zu einer Konsultation anmelden. Bitte lassen Sie sich durch Ihren Hausarzt, Ihre Hausärztin, Ihren Spezialisten oder Ihre Spezialistin überweisen.

Für Zuweisende

Dieses Angebot richtet sich an Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren. Weisen Sie uns Ihre Patientin oder Ihren Patienten einfach online zu.

 

Universitätsspital Zürich
Klinik für Konsiliarpsychiatrie und Psychosomatik
Culmannstrasse 8
8091 Zürich

Tel. +41 44 255 52 80
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