Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Behandlung bei einem Milzriss. Welche Therapie zum Einsatz kommt, hängt vom Schweregrad der Verletzung sowie der Menge und Art von Begleitverletzungen ab. Fachleute können eine leichte Verletzung der Milz oft konservativ ohne Operation behandeln. In schwereren Fällen ist jedoch ein chirurgischer Eingriff notwendig.
Manchmal lässt sich die Milzruptur auch ohne OP behandeln. Unter folgenden Voraussetzungen ist die konservative Behandlung eine Möglichkeit:
In der Regel verabreichen Medizinerinnen und Mediziner ihren Patientinnen und Patienten Flüssigkeit über die Vene. Dann warten sie aktiv ab und kontrollieren die Milzruptur in engen Zeitabständen. Es ist also ein Aufenthalt im Spital nötig.
Die Behandlung ohne OP besitzt den Vorteil, dass kein Bauchschnitt (Laparotomie) nötig ist – dieser ist mit einigen Risiken verknüpft, etwa Infektionen. Auch die Heilung dauert länger und Sie brauchen mehr Zeit, um sich zu erholen. Zudem bleibt die Funktion der Milz als immunologisches Organ erhalten.
Die Operation geschieht in der Regel über einen Bauchschnitt (Laparotomie). Besonders bei Kindern und Jugendlichen versuchen Unfallchirurginnen und Unfallchirurgen, die Milz zu erhalten und die Blutung mit Hilfe verschiedener Techniken zu stillen. Dieses Vorgehen der Blutstillung heisst Splenorrhaphie. Folgende Möglichkeiten gibt es:
Bei schweren Milzrupturen werden Teile der Milz (Teilresektion) mittels Laser, Ultraschall-Skalpell oder Messer und Klemmen entfernt. Manchmal gelingt es nicht, das Organ zu erhalten und man entfernt die gesamte Milz (Splenektomie) im Rahmen des chirurgischen Eingriffs.
In ausgewählten Fällen kann man milzerhaltend das zuführende Gefäss (Arteria lienalis) mittels einem Katheter, welcher von der Leiste eingeführt wird, verschliessen. Somit ist die Blutungsgefahr massiv reduziert.