Bei einer Analfissur handelt es sich um einen Riss in der Analschleimhaut, der äusserst schmerzhaft ist. Neben konservativen Massnahmen ist eine Operation manchmal unumgänglich.
Eine akute Analfissur klingt in seltenen Fällen von selbst ab, benötigt aber in der Regel eine Therapie. Behandeln Ärztinnen oder Ärzte den Riss rechtzeitig, ist die Analfissur gut heilbar. Folgende Möglichkeiten gibt es zur Behandlung der Analfissur:
Manchmal genügen diese nicht-operativen (konservativen) Massnahmen nicht, um die Analfissur zum Abheilen zu bringen. Die chirurgische Therapie stellt dann die Therapie der Wahl bei chronischen Fissuren dar. Verschiedene Operationen kommen bei chronischen Fissuren zur Anwendung.
Diese Operation war lange der Standard in der Behandlung der chronischen Fissur. Die teilweise Durchtrennung des inneren Schliessmuskels, erstmals 1951 durch Dr. Eisenhammer beschrieben, hat die Unterbrechung des Schliessmuskelkrampfes zum Ziel. Obwohl dieses chirurgische Vorgehen sehr gute Resultate und äusserst wenige Rückfälle hervorgebracht hat, sollte dessen Wirksamkeit gegenüber dem Risiko einer dauerhaften Stuhlinkontinenz abgewogen werden. Neuere Daten zeigen eine Inkontinenzrate für Stuhl von 20 bis 30 % der Fälle. Die Inkontinenz zeigt sich typischerweise erst nach 10-20 Jahren nach der Operation. Unserer Ansicht nach sollte diese Operation nur noch dann durchgeführt werden, wenn andere chirurgische Verfahren sich als unwirksam herausgestellt haben. In diesem Fall sollte aber die Durchtrennung des Schliessmuskels sehr sparsam durchgeführt werden (Durchtrennung von lediglich etwa 5 mm des Schliessmuskels). An unserer Klinik wird diese Operation nur in Ausnahmefällen durchgeführt.
Nach einer Operation ist manchmal eine Nachsorge notwendig. Weil Chirurginnen und Chirurgen die Wunde nicht vernähen, müssen Sie diese gut pflegen. Dafür eignen sich beispielsweise Salbenverbände. Auch warme Sitzbäder können den Heilungsprozess beschleunigen. Sie fördern die Durchblutung und entspannen die Muskulatur. Eventuell haben Badezusätze wie Kamille zusätzlich noch einen heilenden Effekt – das sollten Sie jedoch zuerst mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen. Ausserdem ist es ratsam, den Bereich des Afters nach dem Stuhlgang schonend mit Wasser zu reinigen. Toilettenpapier reizt die Wunde und sie heilt schlechter. Für die Wundheilung müssen Sie mit mehreren Wochen rechnen.
Die Fissurreinigung bzw. das Fissurdébridement hat zum Ziel, alle Faktoren zu beseitigen, die die Heilung der Fissur behindern könnten. Hierzu gehören das vorhandene Narbengewebe, die meist vorhandene Wächtermariske am äusseren Ende und die vergrösserte Analpapille am inneren Ende der Fissur. Wichtig dabei ist das Ausschneiden der Fissurränder nach aussen gegen die Haut hin, sodass eine nach aussen gerichtete Wunde (in der Haut) entsteht. Dieses sogenannte Drainagedreieck ermöglicht es, dass Wundsekret vom Operationsgebiet beziehungsweise von der Fissur nach aussen ablaufen kann. Dies ist für die Wundheilung ein entscheidender Faktor. Dieses Dreieck sollte genügend gross sein, in der Regel etwa 1-2 cm. Die Wunde heilt in der Regel in 4 bis 6 Wochen vollständig aus. Das Fissurdébridement ist in unserer Klinik die Therapie der Wahl in der Behandlung der chronischen Fissur.
Beim V-Y Flap handelt es sich um eine Abdeckung des Risses mit einem kleinen Hautlappen aus der Analregion. An unserer Klinik führen wir diese Operation meist nach einem Fissurdebridement durch, das nicht zum Abheilen der Fissur geführt hat. Bei dieser Behandlung ist es entscheidend, dass nach der Operation ein weicher Stuhlgang besteht. Deshalb ist die Einnahme von Stuhl-regulierenden Mitteln (Flohsamen: z.B. Metamucil® 1-3 Kaffeelöffel/Tag) und milde Abführmittel (Movicol® Sachets 1-2/Tag, alternativ Transipeg forte® 1-3 Sachets/Tag) nach der Operation verfügbar.
Fissurreinigung
V-Y Flap
Leitender Arzt, Stv. Klinikdirektor (Lehre), Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie
Leiter Kolorektale und Proktologische Chirurgie, Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie
Stv. Leiter Darmtumorzentrum, Comprehensive Cancer Center Zürich
Oberärztin, Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie
Oberarzt meV, Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie
Programm Direktor & Leiter Steuerungsgruppe Common Trunk
Clinical Nurse, Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie
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