Welche Behandlungen bei Magenkrebs in Frage kommen, hängt von der Aggressivität und Ausbreitung des Tumors, Ihrem Alter, Gesundheitszustand und von Ihren persönlichen Wünschen ab. Meist kombinieren Ärztinnen und Ärzte verschiedene Therapien miteinander, um ihre Wirksamkeit zu erhöhen. Manchmal ist der Magenkrebs schon weiter fortgeschritten und eine Heilung nicht mehr möglich. Aber eine palliative Behandlung kann die Beschwerden lindern, das Fortschreiten bremsen und eine gute Lebensqualität aufrechterhalten.
Für die erfolgreiche Behandlung des Magenkarzinoms ist nicht nur die Qualität der diagnostischen Untersuchungen wie der Magenspiegelung (Ösophago-Gastroskopie), der histologischen und immunhistochemischen Untersuchung des Tumorgewebes, der Endosonographie, der Computertomographie (CT) und der Positronenemissionstomographie (PET) von entscheidender Bedeutung.
Die Ergebnisse müssen für jede einzelne Patientin und jeden einzelnen Patienten im Rahmen einer regelmässig stattfindenden interdisziplinären Sitzung (Tumorboard) diskutiert werden. Unter Mitwirkung von Experten und Expertinnen der verschiedenen Fachrichtungen wird dann gemeinsam entschieden und der individuelle Therapieplan festgelegt. Es ist bekannt, dass die besten Ergebnisse bei der Behandlung des Magenkarzinoms in grossen Speiseröhren-Zentren mit hoher Patientenzahl erzielt werden.
Das Universitätsspital Zürich ist in der Schweiz das grösste dieser Zentren. Unser Team aus international anerkannten Chirurginnen und Chirurgen, Gastroenterologen und Gastroenterologinnen, Onkologinnen und Onkologen sowie Radio-Onkologen und Radio-Onkologinnen bietet Ihnen eine integrierte onkologische Versorgung gemäss dem neuesten Stand der medizinischen Forschung.
Für die Behandlung des Magenkrebs stehen heute verschiedene Verfahren zur Verfügung, die je nach Stadium angewendet werden. Eine sorgfältige Abklärung mittels Endoskopie, endoskopischem Ultraschall und bildgebenden Verfahren (CT, PET, PET-CT) und eine anschliessende Entscheidung im interdisziplinären Tumorboard bezüglich der individuellen weiteren Therapie ist daher von besonderer Wichtigkeit.
Bei fortgeschrittenem Magenkrebs genügt eine Operation, die dem Krebs nur lokal zu Leibe rückt, meist nicht. Das gilt besonders, wenn sich schon Metastasen in anderen Organen gebildet haben. Dann setzen Ärztinnen und Ärzte eine Chemotherapie ein, die im gesamten Körper wirkt. Patientinnen und Patienten erhalten starke Zellgifte (Zytostatika oder Chemotherapeutika), welche die Teilung und Vermehrung der Krebszellen verhindern oder sie abtöten. Sie attackieren gezielt Zellen, die sich rasch teilen. Dazu gehören Krebszellen, aber auch die Zellen der Haare, Haut, Schleimhäute oder Blutzellen. Der Haarverlust bei einer Chemotherapie ist wohl die Nebenwirkung, die vielen bekannt ist. Aber auch Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, eine Veränderung des Blutbildes oder eine erhöhte Infektionsanfälligkeit kommen oft vor.
Bei einer Chemotherapie verabreichen Ärztinnen und Ärzte meist eine Kombination aus mehreren Zytostatika in bestimmten zeitlichen Abständen. Dazwischen liegen Pausen, in denen sich der Körper wieder erholen kann. Manchmal wenden Ärztinnen und Ärzte die Chemotherapie schon vor einer Operation an, um den Tumor zu verkleinern (neoadjuvant). Dann lässt er sich schonender operieren. Aber auch nach einer OP kommen Zytostatika als Unterstützung zum Einsatz (adjuvant), um das Fortschreiten des Magenkrebses zu verhindern. Manche Patientinnen und Patienten erhalten sowohl vor als auch nach der Operation einige Zyklen der Chemotherapie.
Radio-Onkologinnen und Radio-Onkologen setzen dabei hoch-energetische Röntgenstrahlen ein, um Krebszellen zu bekämpfen. Die Radiotherapie ist bei vielen Krebsarten eine wichtige Behandlungsmöglichkeit. Sie kommt beim Magenkrebs beispielsweise dann in Frage, wenn sich der Magenkreb nicht operieren lässt oder nicht auf eine Chemotherapie anspricht. Auch bei Metastasen ist die Radiotherapie eine Möglichkeit. Manchmal kombinieren Ärztinnen und Ärzte auch eine Radio- und Chemotherapie miteinander. Hier finden Sie Details zur Radiotherapie beim Magenkrebs.
Für manche Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenem Magenkrebs kommen besondere Medikamente zum Einsatz, die sich gezielt gegen ein bestimmtes Merkmal auf den Krebszellen richten (gezielte Therapie oder englisch targeted therapy). Bei den Medikamenten handelt es sich um spezielle Eiweisse, sogenannte Antikörper. Wirksam bei Magenkrebs sind die Antikörper Trastuzumab (auch bei Brustkrebs) oder Ramucirumab. Die Voraussetzung für ihre Wirksamkeit ist jedoch, dass das Merkmal auf den Tumorzellen auch vermehrt nachweisbar ist.
Daneben gibt es einige unterstützende Behandlungen, die Begleiterscheinungen der Krebserkrankung und der Krebstherapien lindern sollen. Dazu gehören zum Beispiel Schmerzen (Schmerzmittel), chronische Erschöpfung (Fatigue – ein Bewegungstraining hilft) oder eine Blutarmut (Medikamente, welche die Blutbildung anregen). Auch eine Verengung der Nahrungswege (Stenose) können Ärztinnen und Ärzte durch einen kleinen Eingriff und den Einsatz eines Kunststoffröhrchens beheben. Solche Behandlungen werden unter dem Begriff „Supportive Therapien“ zusammengefasst.
Nach der Operation des Magenkrebses müssen Patientinnen und Patienten auf ihre Ernährung achten. Denn entweder ist nur noch ein Teil oder gar kein Magen mehr vorhanden. Die Nahrungspassage verkürzt sich und die Speise gelangt viel schneller in den Darm. Ärztinnen und Ärzte versuchen zudem, einem Verlust von Fett- und Muskelmasse und der Gewichtsabnahme entgegenzuwirken. Die Abmagerung oder Auszehrung (Tumorkachexie) kommt bei Magenkrebs häufiger vor. Manche müssen auch zeitweise eine hochkalorische Spezialnahrung als Ergänzung zu sich nehmen. Lassen Sie sich immer von einem Ernährungsspezialisten (Oecotrophologen) beraten.
Folgende Ernährungstipps können bei Magenkrebs helfen:
Stellen Sie sich Ihren Speiseplan nach Ihren persönlichen Vorlieben, Bedürfnissen und eventuellen Beschwerden zusammen. Die meisten finden so schnell heraus, was ihnen gut bekommt.
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Leitender Arzt, Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie
Leiter Chirurgie oberer Gastrointestinaltrakt (Upper-GI) und Endokrine Chirurgie, Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie
Leiter Magen- und Ösophagustumorzentrum, Comprehensive Cancer Center Zürich
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