Rücken mit Gürtelrose Ausschlag

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Gürtelrose – die schlummernde Gefahr

Zuletzt aktualisiert am 14. November 2023 Erstmals publiziert am 13. November 2023

Schätzungsweise jede dritte Person in der Schweiz erkrankt einmal im Leben an Gürtelrose. Die schmerzhafte Hauterkrankung wird durch das Varicella-Zoster-Virus ausgelöst. Für Personen ab dem 65. Lebensjahr und für besonders gefährdete Menschen ist eine Impfung empfohlen.

Gürtelrose wird durch Varizellen-Viren ausgelöst. Dabei handelt es sich um die gleichen Viren, die auch Windpocken auslösen. Nach einer Windpocken-Erkrankung schlummern die Varizellen-Viren unbemerkt in den Nervenknoten im Körper. Ist das Immunsystem geschwächt, zum Beispiel in Folge einer Grippe oder auch wegen Stress, werden diese Viren reaktiviert und es kommt zu Gürtelrose. In der Schweiz erkrankt schätzungsweise jede dritte Person einmal im Laufe des Lebens an Gürtelrose.

Wie äussert sich Gürtelrose?

«Ist das Immunsystem geschwächt, kommt es zu einer Vermehrung der Viren, worauf der Körper mit einer Entzündung reagiert», erklärt Christian Greis, Oberarzt in der Dermatologie. Erste Symptome können Abgeschlagenheit und leichtes Fieber sein. Ein paar Tage später kommt es zu einem roten, juckenden Hautauschlag und zur Bildung von Bläschen. Die ziehenden oder stechenden Schmerzen auf der Haut sind oft auch begleitet von einem unangenehmen Kribbelgefühl. Anders als bei Windpocken ist der Ausschlag örtlich begrenzt und er kommt oft am Rumpf oder im Gesicht in Form von einem Streifen oder einem Gürtel vor, daher auch der Name Gürtelrose.

Wie wird Gürtelrose behandelt?

«Es ist wichtig, frühzeitig einen Arzt aufzusuchen, damit Gürtelrose von Anfang an richtig behandelt werden kann», so Christian Greis. Im Fokus steht die adäquate Behandlung der Schmerzen. Auch sollten die Bläschen nicht aufgekratzt werden, da es dadurch zu einer bakteriellen Infektion kommen kann. Die Erkrankung verläuft meist milde und der Hautausschlag ist in der Regel nach zwei bis vier Wochen abgeheilt. Je nach Situation kann eine antivirale Therapie mit Tabletten durchgeführt werden.

Doch nicht immer verläuft Gürtelrose harmlos. Vor allem nach einer Erkrankung im Bereich des Kopfes kann es zu einer permanenten und schmerzhaften Nervenentzündung kommen, einer sogenannten postzosterischen Neuralgie, die im Extremfall über Monate oder sogar Jahre bestehen bleibt. Glücklicherweise kommt es nur selten dazu.

Impfung für Personen ab 65 und Immungeschwächte

Gürtelrose bricht häufig bei älteren Menschen aus. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt daher Personen ab 65 und immungeschwächten Menschen, sich gegen Gürtelrose impfen zu lassen. Geimpfte Personen haben ein deutlich reduziertes Risiko, an Gürtelrose zu erkranken. Kommt es dennoch zu einer Erkrankung, ist der Krankheitsverlauf eher milde.

Wie ansteckend ist Gürtelrose?

Gürtelrose ist deutlich weniger infektiös als die ursprünglichen Windpocken. Dennoch können Viren bei Gürtelrose an andere Personen, die zuvor keine Windpocken hatten, übertragen werden. Somit sollten Personen mit Gürtelrose keinen direkten Kontakt zu Personen haben, die zuvor nicht an Windpocken erkrankt sind – insbesondere, wenn diese schwanger sind. Ist der Hautausschlag verkrustet, ist man nicht mehr ansteckend. Dies ist meist nach fünf bis sieben Tagen der Fall.

Zuständige Fachperson

Christian Greis, MBA, Dr. med.

Oberarzt, Dermatologische Klinik

Tel. +41 44 255 11 11
Spezialgebiete: Dermatochirurgie, Allgemeine Dermatologie, Telemedizin

Verantwortlicher Fachbereich