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Höhlenschmerzen

Zuletzt aktualisiert am 28. Februar 2024 Erstmals publiziert am 23. November 2021

Verstopfte Nase, Druckgefühl im Kopf, Fieber und Berührungsschmerzen im Gesicht: Viele Erwachsene erleiden mindestens einmal pro Jahr eine akute Nasennebenhöhlenentzündung.

Die Nasennebenhöhlen sind luftgefüllte Hohlräume im Schädel. Zu ihnen gehören Stirnhöhlen, Kieferhöhlen und Keilbeinhöhlen sowie die Siebbeinzellen zwischen den Augenhöhlen. Durch enge Öffnungen sind die Nasennebenhöhlen mit der Nasenhöhle verbunden. «Bei einer akuten Rhinosinusitis, wie die Krankheit medizinisch heisst, ist die Schleimhaut in einer oder mehreren Nasennebenhöhlen entzündet. Sind die Schleimhäute angeschwollen oder geschädigt, kann das schleimige Sekret, das die Nase normalerweise zur Selbstreinigung produziert, nicht mehr abfliessen», erklärt Michael Soyka, Leitender Arzt in der Klinik für Ohren-, Nasen-, Hals- und Gesichtschirurgie. Der Schleim sammelt sich in den Nebenhöhlen an, wo sich die Erreger im feuchtwarmen Klima schnell ausbreiten und zur Entzündung führen.

Erst abwarten und Tee trinken

Typische Symptome sind eine verstopfte Nase, ein schmerzendes Druckgefühl und Berührungsschmerzen im Gesicht. Behandeln kann man die akute Rhinosinusitis mit Schmerzmitteln, Nasenspülungen mit Salzprodukten und Sprays oder Salben zur Pflege der Schleimhaut. Auch pflanzliche Mittel können helfen, viel trinken kann das Wohlbefinden verbessern und so etwas Linderung bringen. In der Regel heilt die Entzündung innerhalb weniger Tage ab. Halten die Beschwerden unverändert länger als drei Tage an, kehren sie immer wieder zurück oder sind sie mit Fieber über 38 °C verbunden, sollte man den Arzt aufsuchen. «Die akute Rhinosinusitis beginnt immer mit einem viralen Infekt», erklärt Michael Soyka. «Antibiotika sind deshalb erst einmal nicht nötig. Wirkt die Behandlung jedoch über längere Zeit nicht, hat sich möglicherweise eine bakterielle Entzündung entwickelt, gegen die dann Antibiotika zum Einsatz kommen können.»
Was kann man vorbeugend gegen die unangenehme Entzündung tun? «Zur Vorbeugung trägt alles bei, was die Abwehrkräfte des Körpers stärkt», sagt Michael Soyka. «Also ein allgemein gesunder Lebensstil und eine gute Pflege der Schleimhaut, wenn es der Nase mal nicht gut geht.» Allergikerinnen und Allergiker sollten ihre Allergien ernst nehmen und behandeln lassen, weil eine vorbestehende Entzündung der Schleimhaut das Risiko für eine akute Entzündung erhöht. Und: Durch Tragen einer Maske schützt man andere Personen vor einer Erkältung – und damit vor einer vielleicht daraus entstehenden akuten Rhinosinusitis.

Komplexe Fälle

Die ORL-Klinik am USZ ist auf komplexe Fälle spezialisiert und kann mit neuesten medikamentösen Therapien oder – bei einer chronischen Rhinosinusitis – einer Operation für Linderung sorgen.

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Kontakt

Michael Soyka, Prof. Dr. med.

Leitender Arzt, Klinik für Ohren-, Nasen-, Hals- und Gesichtschirurgie

Tel. +41 44 255 58 33
Spezialgebiete: Rhinoplastiken, Defektrekonstruktion im Gesichtsbereich, Septumperforationsverschlüsse