Colitis ulcerosa ist eine chronische Erkrankung, die sich zwar nicht heilen, aber gut behandeln lässt. Meist kombinieren Ärztinnen und Ärzte mehrere Behandlungsansätze miteinander, um die Wirksamkeit zu erhöhen. Die Therapien sollen Entzündungen abklingen lassen, Beschwerden lindern, neuen Schüben vorbeugen, den Zeitraum zwischen zwei Schüben verlängern sowie Komplikationen und Spätfolgen vermeiden. So ist oft ein beschwerdefreier Alltag bei guter Lebensqualität möglich. Auch ihrem Beruf können Sie in der Regel nachgehen.
Medikamente, welche die Entzündungen dämpfen und eindämmen, sind ein wichtiger Pfeiler in der Behandlung der Colitis ulcerosa. Folgende entzündungshemmende Medikamente kommen bei einem akuten Schub beispielsweise zum Einsatz:
Folgendes ist zu beachten: Medikamente, die das Immunsystem beeinflussen, erhöhen die Infektanfälligkeit. Bakterien, Viren oder Pilze haben so leichteres Spiel. Vor allem für Senioren oder bei anderen Grunderkrankungen kann diese verstärkte Anfälligkeit für Infektionen ein Problem sein. Besprechen Sie die Vorteile und Risiken aller Medikamente immer ausführlich mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt.
Mit einer Operation kann die Colitis ulcerosa geheilt werden. Das Standardverfahren besteht aus der gesamten Entfernung des Dickdarmes und Enddarmes, die sogenannte totale Koloproktektomie. Gleichzeitig wird mit einer Dünndarmschlinge ein neues Reservoir für den Stuhl geschaffen und dieses mit dem Anus verbunden, die sogenannte Ileo-Pouch Anale Anastomose (oder IPAA). Im Anschluss daran wird zum Schutz des neu angelegen Reservoirs ein künstlicher Darmausgang angelegt, der für 8 bis 12 Wochen beibehalten werden muss. Nach der Heilungsphase wird der künstliche Darmausgang im Rahmen eines kleinen chirurgischen Eingriffes wieder verschlossen.
Totale Koloproktektomie und IPAA
Wir führen diese Operation standardmässig laparoskopisch, d.h. minimal invasiv mit Hilfe der Schlüsselloch-Chirurgie durch. Die gesamte Operation kann über drei kleine (5 bis 10 mm) und einen etwas grösseren (4 bis 5 cm) Schnitt in der Bauchwand durchgeführt werden. Dies hat nicht nur kosmetische Vorteile. Patientinnen und Patienten erholen sich nach der Operation deutlich schneller, haben weniger Schmerzen, bleiben weniger lange im Spital, und können somit ihre berufliche Tätigkeit früher wieder aufnehmen.
Nach einer totalen Koloproktektomie und IPAA besteht volle Kontinenz mit einer Stuhlfrequenz von 5 bis 6 Stuhlgängen pro Tag und 0-1 pro Nacht. Im Vergleich zu den Stuhlgängen bei Colitis ulcerosa sind diese nicht mehr explosionsartig und nicht schmerzhaft und können gut kontrolliert werden. Die Lebensqualität ist deutlich besser. Auch haben neuere Studien gezeigt, dass die Erfolgsrate dieser Operation über längere Zeit (20 Jahre) über 91 % liegt und junge Frauen nach einer solchen Operation auch schwanger werden und normal gebären können.
Auch bei der Colitis ulcerosa kann es gehäuft zu Symptomen ausserhalb des Darmtraktes kommen. Dabei können rheumatologische Symptome wie z.B. Arthritiden, Osteoporose und/oder Osteopenie auftreten. Ausserdem können auch hier Hautveränderungen in Form des Erythema nodosum oder des Pyoderma gangraenosum auftreten. Ebenso kann es zu Entzündungen des Auges, etwa als Uveitis und/oder Episkleritis, kommen. Hierbei arbeiten wir sehr eng mit Kolleginnen und Kollegen der Klinik für Rheumatologie der Dermatologischen Klinik des Universitätsspitals Zürich zusammen.
Eines vorab: Eine besondere Diät gibt es nicht bei Colitis ulcerosa. Achten Sie auf eine gesunde, ausgewogene und vollwertige Ernährung, die den Nährstoffbedarf des Körpers deckt. Einige Tipps zur Ernährung:
Manche Menschen mit Colitis ulcerosa leiden unter Mangelerscheinungen. Ihnen fehlen wichtige Vitamine (z.B. Vitamin D, Vitamin B12) und Mineralien (z.B. Zink, Eisen). Dann sind Nahrungsergänzungsmittel eventuell eine Möglichkeit. Vorbeugend sollten Sie diese jedoch nicht einnehmen, sondern nur, wenn eine Ärztin oder ein Arzt den Nährstoffmangel diagnostiziert hat.
Leitender Arzt, Stv. Klinikdirektor (Lehre), Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie
Leiter Kolorektale und Proktologische Chirurgie, Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie
Stv. Leiter Darmtumorzentrum, Comprehensive Cancer Center Zürich
Oberarzt meV, Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie
Programm Direktor & Leiter Steuerungsgruppe Common Trunk
Oberärztin, Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie
Clinical Nurse, Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie
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