Operative Behandlungen des Nebennierenrindenkarzinoms

An der Behandlung des Nebennierenrindenkarzinoms sind immer Ärztinnen und Ärzte mehrerer Disziplinen beteiligt, zum Beispiel der Onkologie, Endokrinologie (Hormonspezialistinnen und -spezialisten), Chirurgie, Pathologie und Psychoonkologie. Es gibt mehrere Behandlungsmöglichkeiten.

Operation

Am wichtigsten bei den Stadien I bis III ist die Operation. Dabei versuchen wir, den Tumor möglichst vollständig zu beseitigen. Im Stadium IV gelingt dies aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr. In einer offenen Operation entfernen wir die Nebenniere samt Tumor. „Adrenalektomie“ heisst der chirurgische Eingriff. Sie ist die einzige Therapie, die noch auf die Heilung der Krebserkrankung abzielt. Allerdings besteht beim Nebennierenrindenkrebs eine hohe Gefahr, dass er erneut zurückkehrt (Rückfall, Rezidiv). Daher ist es mit der Operation alleine nicht getan und es kommen weitere Behandlungen zum Einsatz.

Mitotan als Medikament

Der Wirkstoff Mitotan ist seit vielen Jahren für die Behandlung des NN-Karzinoms zugelassen und gilt als Standardmedikament bei fortgeschrittenem, metastasiertem Nebennierenrindenkarzinom. Auch vor Rückfällen nach einer Operation soll Mitotan schützen. Betroffene nehmen die Arznei als Tabletten ein.

Der Wirkungsmechanismus des Medikaments ist noch nicht genau entschlüsselt. Wir wissen aber, dass Mitotan Zellen in bestimmten Bereichen der Nebenniere absterben lässt, die dortige Hormonproduktion hemmt und den Abbau von Nebennierenhormonen in der Leber beschleunigt. Wir versuchen so, das Fortschreiten des Tumors zu bremsen und ihn bestenfalls sogar schrumpfen zu lassen. Auch die übermässige Hormonproduktion bekommen wir mit Mitotan meist in den Griff. Daneben soll das Medikament die Wirksamkeit einer Chemotherapie verbessern, wenn wir die Zytostatika zeitgleich anwenden.

Weitere Behandlungen bei Nebennierenrindenkarzinom

Hilfreich kann auch die Bestrahlung des Tumorbetts nach einer Operation sein. So versuchen wir, eventuell noch verbliebene Krebszellen lokal vor Ort zu zerstören.

Auch die Chemotherapie kann eine Möglichkeit der Behandlung sein. Dabei setzen wir starke Zellgifte (Zytostatika, Chemotherapeutika) ein, die Krebszellen auf verschiedene Weise attackieren. Es gibt mehrere Zytostatika, die meist in Kombination zum Einsatz kommen. Beispiele sind Doxorubicin, Cisplatin oder Etoposid. Die Chemotherapie lässt sich auch mit Mitotan kombinieren.

Lebermetastasen

Alle Patientinnen und Patienten mit einem Nebennierenrindenkarzinom sollten sich engmaschigen Kontrolluntersuchungen unterziehen. Empfohlen ist ein Zeitraum von drei Monaten. Wir überprüfen im Rahmen der Nachsorge den Gesundheitszustand, lindern Beschwerden und suchen nach Hinweisen auf ein Rezidiv. Nach zwei Jahren ohne Rückfall dehnen wir die Zeitintervalle meist auf sechs Monate aus. Allerdings sollten Sie die Kontrollen auch dann noch regelmässig wahrnehmen, weil die Gefahr eines Rückfalls besteht.

Verantwortliche Fachpersonen

Christian Gutschow, Prof. Dr. med.

Chefarzt, Departement für Viszeral- und Transplantationschirurgie

Tel. +41 44 255 11 50
Spezialgebiete: Chirurgie oberer Gastrointestinaltrakt (Upper-GI) und Endokrine Chirurgie

Diana Vetter, PD Dr. med.

Leitende Ärztin, Departement für Viszeral- und Transplantationschirurgie

Tel. +41 44 255 97 23
Spezialgebiete: Chirurgie des oberen Gastrointestinaltrakts, Endokrine Chirurgie

Samuel Aemisegger

Clinical Nurse, Departement für Viszeral- und Transplantationschirurgie

Tel. +41 44 255 97 67
Spezialgebiete: Chirurgie oberer Gastrointestinaltrakt, Endokrine Chirurgie

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