Der bösartige Nierentumor ist eine vergleichsweise seltene Tumorart. Die Ursachen für das Nierenkarzinom sind noch weitgehend unbekannt, aber einige Risikofaktoren spielen bei der Entwicklung eine Rolle.
Meist wird der Tumor im Rahmen einer Routineuntersuchung, die aus einem anderen Grund stattfindet, entdeckt. Klinische Symptome finden sich meist erst bei einer fortgeschrittenen Erkrankung. Im lokalisierten Stadium erfolgt in der Regel die operative Entfernung des Tumors, in fortgeschrittenen Stadien ist eine Systemtherapie notwendig.
Man unterscheidet prinzipiell gutartige und bösartige Raumforderungen in der Niere. Im Folgenden wird der bösartige Nierentumor näher beschrieben. Als Synonym verwendet man auch den Begriff des Nierenzellkarzinoms.
Hierbei unterscheidet man die häufigste Form, das klarzellige Nierenzellkarzinom und die sog. nicht-klarzelligen Karzinome (papillär, chromophob), die insgesamt deutlich seltener auftreten.
Warum sich ein bösartiger Tumor in der Niere entwickelt, ist noch weitgehend unbekannt. Es gibt jedoch einige Risikofaktoren, die das Auftreten begünstigen. Dazu gehören beispielsweise das Rauchen, hoher Alkoholkonsum oder Krankheiten wie Übergewicht, chronischer Bluthochdruck und chronische Nierenerkrankungen. Aber auch Medikamente oder Schadstoffe können das Risiko erhöhen.
Oft werden die Nierenzellkarzinome zufällig im Rahmen einer Routineuntersuchung, etwa im Ultraschall des bauchraumes entdeckt, denn in der Regel verursachen sie im Frühstadium keine charakteristischen Symptome. Ein wichtiges Alarmzeichen und meist ein Zeichen im fortgeschrittenen Stadium ist das Auftreten von Blut im Urin. Möglich sind auch allgemeine Beschwerden wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit und ungewollter Gewichtsverlust sowie Schmerzen in der Flankengegend.
Die Behandlung hängt immer vom Tumorstadium ab. Im lokalisierten Stadium ist die Operation die Methode der Wahl. In der Regel erfolgt hier ein sog. nierenerhaltender Eingriff. Im fortgeschrittenen und metastasierten Tumorstadium ist eine Systemtherapie notwendig.
Nierenkrebs ist im Vergleich zu anderen Krebsarten wie Brust-, Prostata-, Darm- oder Lungenkrebs eine seltene Krebserkrankung. In der Schweiz erkranken rund 990 Menschen jährlich neu. Diese Tumorart macht ungefähr zwei Prozent aller Krebserkrankungen aus.
Zwischen den Geschlechtern gibt es Unterschiede: Rund zwei Drittel der Patientinnen und Patienten sind Männer und nur etwa ein Drittel Frauen. Der Nierentumor tritt oft in höherem Alter auf. Mehr als die Hälfte sind bei Diagnosestellung 70 Jahre und älter.
Die wichtigsten Risikofaktoren für einen bösartigen Nierentumor sind:
Jede körperliche Erkrankung kann auch mit psychischen Belastungen verbunden sein. Diese kann sich unter anderem in Sorgen, Anspannung, Gedankenkreisen oder Schlafstörungen zeigen und den Behandlungsverlauf erschweren. Falls Sie oder Ihre Angehörigen den Wunsch nach psychiatrisch-psychologischer Beratung und Unterstützung haben, stehen Ihnen unsere Fachleute im USZ gerne zur Verfügung.
Wie bereits weiter oben dargestellt verursacht der Nierentumor im Frühstadium meist keine oder nur unspezifische Symptome. Bei den meisten der Patienten und Patientinnen zeigen sich Symptome oft erst spät und es besteht bereits eine fortgeschrittene Krankheitssituation mit Metastasen (Absiedelungen von Tumorzellen in andere Organe).
Folgende Symptome können auf eine Tumorerkrankung hindeuten:
Besondere Massnahmen zur Früherkennung von Nierenkrebs in der Arztpraxis sind nicht vorgesehen. Im Gegensatz zu Haut- oder Brustkrebs gibt es keine Screeningmassnahmen, die sich an gesunde Menschen ohne Beschwerden richten. Daher gilt der allgemeine Ratschlag: Suchen Sie uns zeitnah auf, wenn Sie Symptome wie Blut im Urin oder Flankenschmerzen haben.
Zunächst erfolgt immer die ausführliche Anamnese (Patientengespräch). Folgende Fragen sind hier von Bedeutung:
Dann schliesst sich eine körperliche Untersuchung an, bei der unter anderem auch der Bauch, die Nierenregion und die Lymphknoten abgetastet werden. Ein grosser Tumor in der Niere lässt sich manchmal bei sehr schlanken Patienten und Patientinnen schon von aussen ertasten. Die zusätzliche Blut- (z.B. Kreatinin) und Urinuntersuchung (z.B. Blut im Urin) kann zusätzliche Hinweise auf eine Krebserkrankung der Niere liefern.
Zum Einsatz kommen im Anschluss bildgebende Verfahren, wie beispielsweise:
Diese Methoden zeigen an, ob eine Erkrankung nur lokal begrenzt ist oder ob sich bereits Metastasen gebildet haben.
Um sicher zu wissen, ob eine Raumforderung gut- oder bösartig ist, wird in einigen Fällen zunächst eine Gewebeprobe (Biopsie) aus dem verdächtigen Bereich der Niere entnommen. Dies kann über eine ultraschallgesteuerte oder CT-gesteuerte Punktion in lokaler Betäubung durchgeführt werden. Ein Pathologe oder eine Pathologin analysiert die Probe anschliessend unter dem Mikroskop. Neben der exakten Zelltypisierung können auch Rückschlüsse auf die Aggressivität und Ausbreitung des Nierenkrebses gezogen werden.
Der Nierentumor wird schliesslich in verschiedene Stadien eingeteilt– je nach Grösse, Aggressivität und Ausbreitung des Tumors (sog. TNM-Klassifikation). Davon hängt die weitere Behandlung und die Prognose der Erkrankung ab.
Entscheidend ist, wie weit die Krebserkrankung bei der Diagnose schon fortgeschritten ist. Haben sich bereits Metastasen in anderen Organen gebildet, etwa der Leber, Lunge oder den Knochen, ist die Prognose ungünstiger. Aber auch das Alter und bestehende Grunderkrankungen beeinflussen den Verlauf und die Überlebenschancen.
Es besteht auch die Möglichkeit einer begleitenden komplementärmedizinischen Behandlung.
Die Behandlung bei Nierenkrebs richtet sich nach dem Stadium und der Ausbreitung der Erkrankung.
Alle Therapien können potentiell Nebenwirkungen verursachen.
Wichtig bei jeder Krebserkrankung – also auch bei Nierenkrebs – ist eine regelmässige Nachsorge. Nehmen Sie in bestimmten Zeitintervallen Kontrolluntersuchungen bei uns wahr. Es wird geprüft, ob der Krebs zurückgekehrt ist (Rückfall, Rezidiv). Zudem wird Ihr allgemeiner Gesundheitszustand beurteilt und eventuelle Nebenwirkungen, Folgen und Komplikationen der Therapien behandelt. Anfangs erfolgen die Kontrollen etwa alle drei Monate. Später dehnen sich die Zeitintervalle aus, wenn Sie keinen Rückfall hatten. Besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer behandelnden Ärztin, wie oft die Nachsorgetermine sinnvoll sind.
Bei einem operativen Eingriff wird vom Institut für Anästhesiologie das individuell auf Sie angepasste Anästhesie-Verfahren ausgewählt.