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Schwarzer Hautkrebs: Neue Therapien

Zuletzt aktualisiert am 26. Oktober 2023 Erstmals publiziert am 16. Mai 2023

Schwarzer Hautkrebs ist die bösartigste Form aller Hautkrebserkrankungen. In fortgeschrittenem Stadium ist er nur schwer behandelbar. Neue Therapien und gezielte Behandlungen eröffnen Patientinnen und Patienten weitere Chancen.

Schwarzer Hautkrebs (Melanom) ist nicht die häufigste Hautkrebsart, jedoch dessen bösartigste Form. Das Melanom ist für über 90 Prozent der durch Hautkrebs verursachten Todesfälle verantwortlich. Ein Melanom entsteht, wenn die pigmentproduzierenden Zellen der Haut entarten und sich unkontrolliert vermehren. Häufig zeigen sich als erste Symptome auf der Haut unregelmässige, flache oder erhabene braune Hautflecken mit Punkten verschiedener Farbe oder feste, schwarze oder graue Knoten. Aber auch Krusten und Wunden, die nicht innerhalb von vier Wochen abheilen, können Anzeichen einer bösartigen Hautveränderung sein und sollten untersucht werden.

Gute Heilungschancen bei Früherkennung

Pro Jahr erkranken in der Schweiz etwa 3000 Menschen in der Schweiz an einem Melanom, ungefähr gleich viele Frauen wir Männer. Früh erkannt, sind die Heilungschancen heute beim schwarzen Hautkrebs gut. Zur Behandlung werden verschiedene Methoden eingesetzt, unter anderem abhängig davon, wie tief der Krebs schon in die Haut eingedrungen ist: die chirurgische Entfernung der betroffenen Hautpartien mit einem Sicherheitsabstand, medikamentöse Therapien sowie Strahlenbehandlungen. Häufig werden diese Behandlungen auch kombiniert oder nacheinander eingesetzt.

Gefährliche Ableger in den Organen

Bleibt das Melanom unentdeckt, kann der Krebs in tiefere Hautschichten hineinwachsen, sich über Blut- und Lymphbahnen im Körper ausbreiten und Ableger (Metastasen) in anderen Organen bilden. Fortgeschrittener schwarzer Hautkrebs ist lebensbedrohlich, eine dauerhafte Heilung ist nicht bei allen Patientinnen und Patienten möglich.

Neue Chancen durch innovative Therapien

Die Melanombehandlung hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Einen markanten Fortschritt brachte die Immuntherapie. Dabei werden mit Medikamenten die eigenen Immunzellen des Patienten so angeregt, dass sie die Krebszellen erkennen und gegen diese kämpfen können. Etwa 40 Prozent der Melanom-Patientinnen und -Patienten mit Immuntherapie sprechen auf diese Behandlung an und profitieren von deren hoher Wirksamkeit. Auch in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung ist mit Immuntherapie eine Heilung möglich.

Immuntherapie mit Stuhltransplantation unterstützen

Es gibt aus Studien starke Hinweise darauf, dass das Mikrobiom, also die gesamten Mikroorganismen im Darm, einen Einfluss darauf hat, ob Patienten gut auf eine Immuntherapie ansprechen. Um diesen Effekt auch für Patienten mit schwacher Reaktion auf die Therapie nutzbar zu machen, wird am USZ im Rahmen eines Forschungsprojekts aufbereiteter Stuhl von Patienten, die auf die Immuntherapie gut reagiert haben, auf Patienten mit schwacher oder ausbleibender Reaktion transplantiert. In einer Pilotstudie konnte gezeigt werden, dass die Transplantation bei diesen Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenem Schwarzem Hautkrebs die Wirkung der Immuntherapien verbesserte.

Personalisierte Therapie mit molekulargenetischer Analyse

Tumoren sind komplexe Gebilde, die Krebszellen interagieren mit den Zellen im umliegenden Gewebe in verschiedener Weise. Auf der Zell- und Molekülebene betrachtet, ist deshalb jeder Tumor und jede Krebserkrankung einmalig – «den» Lungenkrebs und «das» Melanom gibt es nicht. Werden diese individuellen Unterschiede von Patient zu Patient bei der Behandlung berücksichtigt, können Therapien gezielt und mit der grössten Wirkung eingesetzt werden. Gleichzeitig werden beispielsweise Medikamente ausgeschlossen, die im individuellen Fall nur Nebenwirkungen und keinen medizinischen Nutzen haben und – umgekehrt – sinkt das Risiko, dass eine vielversprechende Therapie nicht eingesetzt wird. Eine so individuell abgestimmte Behandlung ist dank einer molekulargenetischen Analyse möglich. Dafür wird eine Gewebeprobe des Tumors in einem speziellen Verfahren im Labor analysiert. Die Informationen aus dieser Untersuchung ermöglichen, aus den vorhandenen Krebsmedikamenten jene zu bestimmen, die im individuellen Fall voraussichtlich die höchste Wirksamkeit entfaltet. Dieser gezielte und schnelle Einsatz der am besten passenden Therapie eröffnet Patienten, die bisher als austherapiert galten, neue Chancen.

Therapie bei Melanom (schwarzer Hautkrebs)

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